erker,
erkel,
ergel,
der
;–/-Ø
;1.
›geschlossener, bogenförmiger Ausbau an (äußeren) Mauern, Toren u. dgl., Erker; Ausguck‹; als Bestandteil von Befestigungsanlagen der Beobachtung bzw. der Verteidigung dienend.Syntagmen:
einen e. herabschiessen / verbrennen, e
. (Pl.) [wo] (z. B. an der feste
) anschiessen / bauen, etw
. (z. B. ein bolwerk
) e. haben
; ein e
. (Subj.) auf der mauer sein
; j. auf dem e. sitzen, zu dem e. kommen
; der e. auf dem hohen turn
; der grosse / silberne e
.; die zinne neben dem e
.Belegblock:
[di turen predigere] sin uns vor im [tubel] ein starg her, | also uf der muren ist ein erker.
dat bolwerk was umbtrint 40 vois dicke ind hatte vast vil erkeir umb, ind midden stonde ein stark berchfrede.
sy hatent die brug denen geschosen, und das gehús und den ergel uf dem hochen turn oͧch harab geschosen.
sollen auch die, so uf den ärckern und uf den thürnlinen umb die statt sitzen, daruf pleiben und wachen.
2.
›geschlossener Anbau, Vorbau an Gebäuden‹; Verallgemeinerung zu 1 und im Einzelnen kaum sicher davon zu trennen.Syntagmen:
etw
. (z. B. ein gebau / haus
) e
. (Pl.) haben, j. e. auf etw. setzen, jm. den e. bestimmen
; etw
. (z. B. palmlaubwerk
) an dem e. sein, jn. in einen e. tun, j. zum e. herabfallen
; der e. des leibes
(Genitivmetapher); der grosse / kupferne / schöne e
.Belegblock:
Jm selben Jar lies der Rath [...] das Rahthaus [...] ufs newe wider machen und setzte 6. newe kupferne Erckener darauf.
Das Richthaus ist gelegen vorne an der gassen und hat vorher eine hohe laden gehabt gleich wie ein Ercker.
di wile wir besitzen | hie unses lebendes libes erker | und sint gevangen in vleisches kerker, | so muze wir vil anevechtunge | liden.
hüser oder gebuwe [...] die da stossen vff gemeine strassen [...] soͤllen nit haben [...] vßladung Vberhenge oder Ercker one besunder besichtigung vnd erlauben.
[bei einem Gebäudebrand]
vieln kneht und ein pub oben zum erker herab, wann es kom auch oben auß. Nun hat er
[
soldan von Babilonia]
gar ein schönen turn an sim palast, dar an warent zwenczg schön ergel [...]. Und darumb hies er gewinen zwenczig schöner, edler jungfrowen und tet dar iecklich in ein ergel. Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 40, 16
; Rennefahrt, Zivilr. Bern ;