erkenner,
der
.
1.
›j., der etw. intellektuell (umfassend) erfasst, versteht, begreift‹; als Epitheton häufig in Bezug auf Gott und dessen Allwissenheit verwendet;
vgl.  234.
Wortbildungen:
erkennerin
›Erkenntnisfähigkeit, Differenzierungsvermögen‹ (bildlich als Tugend der menschlichen Seele; dazu bdv.: vgl.  1,  3).

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
157, 16
(
Magdeb.
1615
):
die Erkendtnuß / oder Vrtheil fleusset her auß dem Erkenner selbst / vnd bleibet in demselbigen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
4, 14
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Unser und ir gezeuge ist der erkenner aller herzen.
Ebd.
34, 32
:
aller heimlicher und niemands wissender sachen warhaftiger erkenner; ewiger freuden spender.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
5, 12
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
als vil mer der mensch ein erkenner ist seiner snodikeit, also vil mer und clerlicher ist er ein beschawer der gotlichen majestat.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dú ander
[
tugent
der Seele]
ist dú erkennerin; [...] dú erkennerin hât gewalt ze erkennen úbel und guͦt, und dú antwúrtet únsers herren wîsshait.
Gille u. a., M. Beheim
15, 1
;
Vgl. ferner s. v.  2.
2.
s.  3.
3.
s.  6.
4.
s.  9a.