erherten,
erhärten,
V.;
Fortsetzung von
Ansätze 2 und 3 als Ütr. zu 1 auffassbar.ahd.
/mhd.
hartēn / harten
›hart werden‹
und der jan
-Bildung herten
›hart machen‹
(Splett, Ahd. Wb.
); 1, 357
1.
›hart werden‹ (die Konsistenz unterschiedlicher gegenständlicher Bezugsgrößen betreffend); im Einzelnen z. B.: ›verholzen, Standfestigkeit erlangen‹ (von Pflanzen); ›(beim Abkühlen) fest werden‹ (z. B. von Gebackenem); Obd.
Phraseme:
das herz (jm.) erhärten
›unerbittlich, unzugänglich sein‹.Belegblock:
die adren [...] die auß einander gewichen sind vnd erhertet sind.
Sein hertz wirt erherttent
[nd. Bibel 1478:
werden verhart;
würt haͤrtEck
1537: ;
ist so hartDietenberger
1534 / Luther
1545, Hiob 41, 15: ]
als ein steine. im was sin hertz so gar erherttet, daz er kein rătt haben wott.
bricht die un nútzen ab und latt stŭn die fruchtbarenn schosß; und wann die erherttand, so werden sy gebunden glich als in ain kron.
geúsß ain wenig darein / wan die pastetten ain wenig erhertet jst.
2.
›(durch körperliche Arbeit, harte Lebensbedingungen) stark, widerstandsfähig werden, abhärten‹; mit Genitivobjekt auch: ›stark bleiben, etw. durchhalten‹; Belegblock:
disze seind erhartt in gotlicher tzusagung unnd der geist gottes wurckt grosze ding durch sy.
unnd [die in der stat] worden alle mude
[von den Verlusten bei der Belagerung eines Turms]
, unnd meynten, si kondes nicht erherte. An streichen Erherten / So eim die streich nichts zeschaffen gaͤbend. [...]. Erherten / als in einer arbeit.
3.
›seelisch verhärten, das Mitgefühl verlieren‹; dies in religiösem Kontext implizierend: ›im Zustand der Sünde verharren‹; in Verbindung mit herz
auch faktitiv: ›das Herz (gegen Mitgefühl) hart machen‹; speziell auf die psychischen Auswirkungen von Krankheiten bezogen auch: ›abstumpfen, depressiv werden‹; Belegblock:
bis sie [kinder] erwachssen und ynn yhrem mutwillen erharttet werden.
der mensch ist in ainer sund | erstöket und erherte.
Der himelfurst 5000 jar | Erhertet waß in seinem zorn furwar.
Noch ir in posheyt und in neyt | Also erhart seyt und erplint.
Was kranckheit hat ietzt dein gewalt? | Zeygs an, daß du nicht drin erhartst.
nit enwelt erherten
[
verstocketLuther
1545, Hebr. 4, 7: ]
ewer hertzen als in der bitterkeit.