ergründen,
V.
›etw. gründlich durchdenken, vollständig begreifen‹; ›etw. mit dem Verstand meistern‹; ›etw. ermessen, nachvollziehen‹; ›einer Sache auf den Grund gehen‹;
Syntagmen:
etw
. (z. B. den geiz / rat / reichtum, die meinung / sache / weisheit, das buch / ding / wort, das götliche wesen, gottes willen, werke, die kunst des arztes, die tiefe der herzen
) e
., got e
., etw
. (Subj., z. B. der mut / sin, die schrift, das herz
) etw. e
., etw
. [wie] (z. B. gänzlich, durch die vernunft, mit gedanken, mit hohen meistern, im subtilen
) e
.Belegblock:
Er [Gott] hat [...] so viel weisheit, rat und reichtumb, die du nimer mehr ergruͤnden noch erschepffen kanst.
„Mich wundert“, sprach ich, „daz diu geschrift alsô vol ist, daz nieman daz allerminste wort ergründen enkan“.
Wenn ich die sach ergruͤnde, | Sag ich: Was ist der mensch O Herr, | Daß du sein denckest immermehr?
Die Meynung dieses spitzfindigen Fuͤrgebens ist mir viel zu hoch / vnd kan sie nicht ergruͤnden.
wiewohl derselbig mensch seine gebott übertretten [...], hat er ihm doch vernunfft und witz gegeben, allerley ding (vermittelst göttlicher hülff) zu ergründen und ander leut zu lernen.
du mich [...] | Mit weisshait solt entzünden, | daz ich valbringen mög diz puch | und reht ergrund und auch durch such | und von dir mag verkünden.
darumben soll er
[
meister eines
handwerks]
von der gemeinen arbeit der knecht müeßig gehn, auf daß er im subtilen ergründt und erfahren werd und etwas fende. darumb sollen wir verstendig sein in allem geschepf im himel und erden, lernen und erfahren, ergrunden und nachdenken den werken gottes.
So bitter, grimme wart ir pin | Das ungeseit muͦs iemer sin. | Kain schrift mag es ergrúnden | Noch zunge nút gekúnden.
wie mã im hertze͂ an got hangt [...] ist jm alain kuntlich / er ergründt die tieffe der hertzen.