ergeiz,
vereinzelt
ergeit,
der
;
-es/–
.
›über das Normalmaß hinausgehendes, übertriebenes Streben nach Macht und Anerkennung‹; häufig im Orientierungsfeld von: , ,  1, , (
der
1,  3; im Frnhd. moraltheologisch deutlich negativ konnotiert;
vgl.  37, .
Seit dem 1. V. des 16. Jhs.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
den e. dämpfen / erfinden / töten
;
der e. stärker werden, jm. raten, gegen jn. sein, die weltmere trüben, im schwange gehen, die mutter der ketzerei sein
;
etw. aus e. tun, zwietracht aus e. entstehen, in e. leben, sich vor e. hüten
;
voller e. stecken, vol ergeizes sein
.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
jr Hertz ist inwendig voller verzweifelung, vol Hoffarts und Ehrgeitzes, voller geitzes und wuchers und alles unflats.
den ehrgeytz und eygen nutz solten sie toͤdten und dempffen und sich dem nehisten zu dienst unterwerffen. Des thun sie keyns, thun aber sonst allerley, doch das dadurch der ehrgeytz und eygen nutz nuͦr stercker werde.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
12, 18
(
Frankf./M.
1626
):
so entstundt [...] auß Ehrgeitz vnd Eygennutz ein Zweyspalt vnnd Vneinigkeit vnter jhnen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Die seind all Grims vnd Zorns gar vol | Vnd stecken auch voller Ehrgeitz.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
[Jch befande] daß eben viel derselben [Theologi] am meisten in vnversöhnlichem Haß vnd Neid, Ehr⸗vnd Geltgeitz, auch andern Sünden vnd heimlichen Lastern lebten.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
87, 13
(
Zürich
1521
):
So jn erberkeit da hin zücht / boͤse begird doͤrt hyn / anders ratet jm fleyschlicher muͦtwill / anders zorn / anders eergyt / anders gytikeit.
Chron. Augsb. Anm. 2 (
schwäb.
,
1544
/
5
):
daß damalen auch wie jetzt allain eerngeitz und gotgehaͤssig unlust gegen den eerlichen geschlechtern [gewesen ist].
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ehrgeitz ist ein Mutter aller ketzereyen. [...] ist ein wurtzel der vneinigkeit.
Rosenthal. Bedencken
22, 20
;
Dünnhaupt, a. a. O.
21, 28
;
Logau. Abdank.
167, 21
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Vgl. ferner s. v. .