ererben,
V.
– Gehäuft mittleres und späteres Frnhd.
1.
›etw. erben, durch Erbschaft in seinen Besitz bringen‹; mit Objekt der Person: ›jn. beerben‹; ütr.: ›etw. (z. B. die Herrschaft über ein Reich, eine Tradition) übernehmen‹;
zu  8,  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  3,  1,  10.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den namen, die krone, das burgrecht / gericht / himmelreich / land, den alten glauben, das reich gottes, das ewige leben, das angefallene gut, alle herlichkeit und glorie, krankheiten, bewegliche güter
)
e
.,
die frau den man e
.,
etw. von jm
. (z. B.
von den anherren / vätern / voreltern / vorvorderen
),
zu leibgedinge e
.,
die erbsünde von Adam e
.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
/
9
):
es mus warlich hie angefangen und durch den glauben erkand und gefasset werden, was wir dort ewig ererben und besitzen sollen.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
19, 21
(
Frankf./M.
1563
):
die solches thuͦn / werden das Reich Gottes nit ererben.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
[die Christliche Kirche] wird endlich alle herrligkeit vnnd Glori [...] CHRJsti in Himlischen Guͤtern vnd ewigen Leben ererben.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1553
):
er habe dasselbig von seinen voröltern ererbt oder sonst erkauft.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
/
8
):
saepe enim quis fit calculosus et tamen non habet ex vino vel cibis, und so ers nit ererbet hat, ut proxime dixi in spermate [...].
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
dardurch Ludwig alle land errerpt, so sin vatter inghept hat.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die kranckheiten werdend Ererbt vnnd farend dem geschlaͤcht nach. [...]. Ein Ererbter namm.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Pistu als törraht und tüm | Daz du nicht zu Macedon | Beleibst und pey der krön | Die du ererbet hast.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
von irem alten glauben, den si von iren anherren und vorfodern ererbt [...] hetten.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
93, 21
;
Böhme, Morg.R.
13, 17
;
Wickram
4, 49, 12
;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
101, 30
;
Vgl. ferner s. v.  2,  2.
2.
›(jm.) etw. vererben, hinterlassen, überlassen‹;
vgl.  1,  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  1,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1538
):
Christus [...] Ererbet etwaß auff uns, daß ist Gnad.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Weyl er
[der Pharisäer]
noch lebt in fleisch und blut, | Von dem vatter Adam ererbet.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Das geschlos was die zeit von ainem ledigen Schenncken [...], das im der kayser von gnaden wegn gab und nicht ererbt hatt, versetzt ainem burger zu Sannd Veit.