erdenklos,
der
;
–/
auch
-klos
(ohne Umlautkennzeichnung);
vereinzelt
erdklos,
erdeklos
. – Belege meist getrennt geschrieben, insofern auch als Syntagma lesbar; hier wurde aus semantischen und syntaktischen Gründen zugunsten des Kompositums entschieden.
– Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›die von Menschen belebte und bewohnte Welt; der Planet Erde, Globus‹;
vgl.  12,  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,  12.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
58, 5
(
um 1571
, Hs.
1615
):
den Menschen aber hat er nit auß nichts geschaffen, sundern auß etwas, diß etwas war der Erden Kloß, das ist dise sichtbare welt
(offen zu 2).
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
8, 5
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
der erden kloß und meres streum mit aller irer behaltung hat uns der mechtig aller werlt herzog befolhen.
Fastnachtsp. (
nobd.
v. 1486
):
wenn ein adler so hoch flüg | Und die vier ort der welt umbzüg | Und uberseh den ganzen erdekloß.
2.
›Klumpen aus Erde, Lehm‹; ütr. auf den Menschen: ›der aus Lehm geschaffene, vergängliche, unreine Mensch‹;
zu  3,  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .
Syntagmen:
einen e. machen / nemen / zurichten
;
j. ein e. sein
;
der e. sich entrüsten, sich zu dem bild reimen
;
aus einem e. einen menschen / den leib machen, mit erdenklosen sprengen, jn. von einem e. zu einem manne machen
;
der arme / rote e
.

Belegblock:

Luther, WA
33, 454a
, 33 (
1531
):
Da GOTT aus einem erden kloss einen menschen machet, do nam der Teuffel auch erde und machet eine kröthe oder einen Munch draus.
Ebd. (
1532
):
wie reimet sich der erden klos zu dem schonen, lebendigen bild, das Adam ist? Nu ist er doch nicht anders denn der selbige erden klos, der ist zu blut, fleisch, oddern, bein, augen, ohren, heubt ec. worden.
Ebd. (
1535
/
6
):
Jst das fein? sind erden klos und saw.
Las mich zu frieden, Solt auch wol einen Erdenkloß nemen und soͤlchen Meisterkluͤgel damit gruͤssen, das er auff dem ruͤcken lege und die Augen verkerete wie ein Ochse.
Ders., WA Bibel (
1523
/
4
):
Aber Simei [...] flucht vnd warff mit steynen zu yhm vnd sprenget mit erden klossen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Do machte got Adam uf dem acker damasceno von eyme rothen erdenclosse zu eyme grossen volkomen manne.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
150r, 46
(
Leipzig
1588
):
das sich der arme Erdkloss [...] entruͤstete / Mit Geberden / Worten vnd Wercken bezeugete / das er an der Straffpredigt keinen gefallen hette.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Jch bin ein armer Erdenkloß, | Auff Erden weiß ich keinen Trost.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 28, 20
(
Hagenau
1534
):
Gott nam einen roten erdenkloß [...] und richtet yhn zu es solt ein lebendiger mensch darauß werden.
ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 2, 7
;
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
191, 18
;
Gille u. a., M. Beheim
108, 104
;
299, 8
.