erdbere,
mit Konsonantenerleichterung und e-Apokope
erber,
die
;
–/-n
, auch
.
›Erdbeere, Fragaria vesca‹ (als Pflanze); speziell: ›die rote Beerenfrucht derselben‹;
vgl.  3,
3
 1.
Zur Sache:
Marzell
2, 458
;
Hwb. dt. Abergl.
2, 892-95
.
Syntagmen:
eine e. finden / geben / haben / kaufen / verschenken, feil haben, erdberen auf die anrichte setzen
;
erberen gut / reif sein
;
rote / zeitige erdberen
.
Wortbildungen
erdberbaum
(dazu phras.:
wie ein erdberbaum aufwachsen
›kleinmütig sein‹), ˹
erdberkraut
,
erdberkrautsaft
˺ (oft zu Heilzwecken verarbeitet),
erdberstaude
,
erdberstengel
(a. 1512),
erdbertorte
,
erdberwasser
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1388
/
1404
):
Up den dach, as man dienen sal, so solin die meistere setzen up die anrichte eine schinke ind durre vleisch, kirsen ind erberen.
Keil, Peter v. Ulm
121
(
nobd.
,
1453
/
4
):
nym waltman, daz craut, vnd hirßzungen vnd erper-kraut vnd geuß dorauff ein geringen wein.
Bell, G. Hager
558, 3, 9
(
nobd.
,
1617
):
jm Sumer zu Johany zeit: | Kauft ert ber vnd Schwarcz ber, sint gut!
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
[der knab] bot dem jungling ein húbsches zeinli, daz waz vol roter frúhten, und die waren glich roten zitigen erdbern.
Schib, H. Stockar
43, 11
(
halem.
,
1519
):
[wier] fundan fil seltzam frücht von erdber rott.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
Wie man spat im jar erpör hett.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
[das frölin] hat zu gleicher weis seiner schwester, [...], ein rots mal, wie ein erpör, an die welt gepracht, gleichwol nit am rugken.
Voc. rerum (
Augsb.
,
v. 1474
):
fragus erpperstaud. Est herba quedam humilis que nascitur prope terram.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
89, 1
(
Augsb.
1553
):
Ain erbertorten zú machen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Er wechst auff wie ein erdbeerbaum [...] er wechst auff wie ein schneck [...] ein sprichwort von den kleine͂ leuten.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
52, 2
(
oobd.
,
1. V. 15. Jh.
):
Wer wassersuchtig sej, der nem rautten wasser vnd erper wasser vnd misch es.
Ebd.
75, 30
(
15. Jh.
):
Erper wasser Ist guet fur die harm winden.
Eis u. a., Asanger Aderl.
2, 30
(
sböhm.
,
1531
):
Fur das kheychn. Jtem nym erper kraut safft vnd weyssn pheffer mit einander gestossn, das sol man trincken.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ; ;
Wyss, Limb. Chron. ;
Struck, Joh. Pfannstiel
162, 14
;
Keil, a. a. O.
196
;
Broszinski, Minner. Chir. Parva
79r, 2
;
Barack, a. a. O. ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 290, 12
;
Schmitt, Ordo rerum
391, 31
;
Rohland, Schäden
399
;
Henisch  f.;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 93
.
Vgl. ferner s. v. .