erbören,
erbüren,
V.;
zu
mhd.
erbœren
›etw. / jn. in die Höhe heben‹
(
Mwb
1, 1823
).
1.
›sich / etw. erheben, aufrichten‹; ütr.: ›die Stimme erheben‹;
vgl.  13, zu
2
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  23,  9.

Belegblock:

Feudel, Evangelistar
30, 31
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
do irborte eyn wyp ere stymme von der schare.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich (Hs.
A. 15. Jh.
):
die wafen sie erburten die schecher unwerde.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Sich hat erpuͤrt in meiner prust | Daz chint in frewdenreicher lust.
Niewöhner, Teichner
359, 37
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
dw
[Frau]
der slayr erst gedacht | durichel recht in all der acht | alz ein websen nest derpoͤret.
2.
›entstehen‹; speziell: ›anbrechen‹ (vom Tag);
zu  3, vgl.
2
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7.

Belegblock:

Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1524
):
die bergkwerge, so sich in der grafschaft Glatz erburen.
Niewöhner, Teichner
510, 105
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
doch die suͤnn ist ain urspring | da von sich der tag erbuͤrt.
3.
›sich gegen jn. / etw. auflehnen, sich widersetzen, empören‹; auch speziell: ›Klage erheben‹; als Ütr. anschließbar an 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  4.
Wortbildungen
erbörung
(dazu bdv.:  2, ; vgl.  2).

Belegblock:

v. d. Broek, Suevus. Spieg.
214v, 26
(
Leipzig
1588
):
Darzu grosse Tumult vnd Erpoͤrungen / erwecket / darob man fast in aller Welt mit Krieg [...] zu Sturme leutet.
Pyritz, Minneburg
1625
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ich wen min hertz wurde sich erbuͤrn, | Daz ez vor leide wurde bratzeln.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Disz verweisen, das Karolus tet, betrüebt den künig also, das er sich in zorn gegen Karolo erport.