erbietung,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Anerbieten, Vorschlag; Gebot‹; im Einzelnen auch: ›Erklärung‹; ›Angebot‹; ›Bitte, Forderung, Appell‹;
vgl. (V.) 1.
Phraseme:
erbietung des rechts
›Gewährung des Rechtsschutzes‹.
Bedeutungsverwandte:
 45, , , , ; vgl. (
das
1.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
haben Doctor Melchior Mirisch und Doctor Eberhardt Widensehe [...] diese hie nachfolgende xviii Artickel in Druck gebracht [...] mit erbietung, die [...] kegen die Magdeburgischen, [...], zu vortheidigen.
Luther, WA (
1530
):
das er sie [erste frawe] liesse [...] foddern [...], mit erbietung des Rechts gegen seine erste frawe, ob sie keme.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
37, 27
(
nobd.
,
1488
):
will er auf obgemelte verbietung und erpietung nichts geb, so hat ihm ein gemain macht, drey mal bej 60 ₰ zu verbiethen wasser und weidt.
Köbler, Ref. Nürnberg
132, 9
(
Nürnb.
1484
):
so sollē fuͤrbaß vnuerlewmete vn̄ vnuerworffē zeugē auf erpiettung vnnd begerung der partheyen Im Rechten billich zugelassen werdē.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
het er [Turckisch kayser] inn [Dario] [...] lassen fueren [...] in seyner versperrung des frawenzymer mit erpietung, ob im unter in yndert ain schone fraw geviel.
2.
›Bezeugung, Erweis (z. B. von Gunst, Hochachtung, gegenüber ranghöheren Personen auch von Dienstbeflissenheit, Ergebenheit)‹; als Ergebenheitsbezeugung häufig: ›Ehrerbietung‹; in 1 Beleg speziell: ›Appell, Antreten‹;
vgl. (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
 2, ,  3, ; vgl. (
das
2.

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
die hohen schulen, sitzen und schweygen stille, horen, annehmen und folgen mit demut und gewonlicher ehr und erbitung [...] den wortten yhres hurn wirts.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Den erszamen radismeystern [...]. Unsen fruntliken deinst mit erbedinge alles guden.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 6, 14
([
Leipzig
1521
]):
setz ich in eins yeden [...] lesers [...] vrteil / mit vberflussiger erbietung / ob du vormeintest das ich dir yndert damit tzu nahet gewest.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
mein mitfreunt und ich [...] freẅen uns der und danck sagen eurn kaiserlichen gnaden der genedigen erpitung.
die drei herrn [...] entpfingen sein m
t.
alda ut in forma mit erpitung.
Warnock, Pred. Paulis
27, 70
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Die bewarung der liebe ist ain erbietung der werch.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
131, 9
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
dar umbe so sprichet man, daz ir [muoter gottis] niht alleine zuobehöre die anbettung der erbietung der eren, sunder ouch die übererbietunge.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
[der Turckh] nennet den pabst und den von Napels mit erpietung vill andrer frewntlichen und swessen worten.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Sexte forcht ist loblich vnd ain erbiettung zucht vnd ere, so die heiling im himel got beweisen.
3.
s. (V.) 5.