erb|los,
Adj.
1.
›ohne Anspruch auf ein Erbe‹; auch: ›von der Erbfolge ausgeschlossen, enterbt‹ (von Personen gesagt); Belegblock:
Der vatter heist den erbloß sein / der der ergest vnd schandtlichest sey.
Ebd.
26
: Der ergest aus meinen suͦnen soll erbloß außgeen.
Wer zo dem andern ebenpurtik nicht in ist der mag sein erbe nicht genemen wen dy weib alle erbloze werden gemacht durch ir voruaren missetat.
Eliśabeth [...] hat ihr tochter Magdalenam enterbet, vnnd aller ihrer habenden güetter Erblos gemacht.
2.
›ohne erbberechtigte Nachkommen; kinderlos‹ (von Personen gesagt); Belegblock:
So jemands Bruder stirbt / der ein Weib hat / vnd stirbet erblos
[
ob disem nit werdent súnMentel
1466: ; Var. Hs. 14./15. Jh.:
ob der were ane sune]
/ So sol sein Bruder das Weib nemen. daz im daz lant von Gelre [...] von dem Romschen konige geluhen wurde, wann das lant zu Gelre
[Ütr. für den verstorbenen Landesherrn]
erbeloß gestorben waß. Intestatus, Ohn Erbsatzung gestorben / oder Erblos / des sich niemandt erbeut Erb zu sein / oder des Erbsatzung vnkrefftig ist.
3.
›ohne vererbbaren Besitz (v. a. Grundbesitz)‹; generalisierend auch: ›arm‹ (von Personen); Belegblock:
Sÿe wollen haben Sam̄ÿttrocke, gestrickte rocke. kostliche halsbantt [...] Darober mancher armer man erblos werdenn müß.
4.
›ohne (rechtmäßigen) Erben‹ (von Besitztümern und Rechten gesagt); Belegblock:
bi demselben kunig wart erbelos die groveschaft von Hirsberg.
Ez hat [...] min herre, der bischof, mir [...] gehaizzen [....], swo im und sinem gotzhus ein altez lehen ledich wirt oder erbloz [...], daz sol er mir leihen.
Die güeter, so [...] erblos warn.
es wierdt in sollichem Fall mit irer Verlassung wie mit andern erblosen Güettern gehalten.
Von dem gute daz erbloz ist.