er|1liegen,
V., unr. abl.
1.
›aufhören‹ (von Ereignissen); auch: ›schwinden, vergehen, sich erschöpfen, zum Erliegen kommen‹ (z. B. von physischen und psychischen Kräften); Phraseme:
etw. erliegen lassen
›etw. auf sich beruhen lassen‹.Bedeutungsverwandte:
(V.) 1, ; vgl. 17, (V.) 7, 9, (V., unr. abl.) 8, (V., unr. abl.), (V., unr. abl.) 10.Belegblock:
nach dem der gewonlich zuͦfal der weinenden selen mit scharen zuͦ unserm gebiet ze kumen, erlegen was.
Der halben erligt und verschwindt der frey wyl.
So sere weinte er da mite | Daz im daz wort vor leide erlac.
Erst mag sich ein geschwetz erregen, | Welchs ist am dritten tag erlegen.
das diser wirtt nach sinemm verdienen gstraaftt / dann man es je nit erligen lassen koͤnd noch wurd.
uͤber allew ding, daz sew derligent vnd abenement in der vernunft vnd witzichait.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 153, 19
; 2.
›stillliegen, nicht in Betrieb sein‹ (von Bergwerken gesagt); auch: ›brachliegen‹ (von forst- und ackerbaulich genutztem Land); Belegblock:
auch die andern bergwerk iezo stecken und erliegen und ohne sondere begnadung und freiheit nicht erhebt werden kunden.
3.
›(von einer Anstrengung erschöpft) liegen bleiben‹; tropisch: ›ermatten, zusammenbrechen, an Kraft verlieren‹ (von Menschen und Tieren gesagt); auch: ›einem stärkeren Gegner, einer überwältigenden Macht unterliegen‹; ›einer Versuchung erliegen‹; gelegentlich: ›(in einer Schlacht) fallen, sterben‹; Part. Prät. erlegen
im Übergang zur Lexikalisierung: ›erschöpft, matt‹; auch: ›faul, träge‹; Belegblock:
Wer der Tugend an will siegen, | pfleget allzeit zu erliegen.
wie crafftloß vnd erlegen ich des ergangen streits halben war.
nu wil der streit | mir werden hie czu hert, | Das ich nicht men | mag wider sten. | ich mus erligen.
Ist das ich sie vasten las bis heim in ir haus so erligen si an dem weg.
Und stürmet die statt zehen tag, | Da beyder-seyt vil volcks erlag.
daz er nút zuͦ krang in dem liden und dem ellende werde und nút erlige.
das jch nit erlige oder ab gemuͤdet werd von schwerre myner arbeytt.
Erligen / Schwach faul vñ mugloß werdē. [...]. Alters halb Erligen vnd krafftloß werden.
wie vil [...] sint oft gevallen vnd derlegen hie geistleich menschen vnd werdent verdampt.
Wortbildungen:
erliegung
Belegblock:
Es werden die kintsmueter [...] vermant, das sie die junge kinder zu inen nachtlicher weil nit ins peth nemen [...] und dardurch ersticken oder erligen.