er,
Adj.;
zu
mhd.
êrer / êrre
›früher, vorig‹
(
Mwb
1, 1865
).
›eher, früher, vorhergehend‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Konj.) 2.
Gegensätze:
(Präp.) 3,  1.
Syntagmen:
der ere bürge / lon / man / richter / wirt, die ere frau / hausfrau, das ere gesez, die eren kinder / sprüche
.
Wortbildungen:
er|erst
›gerade erst‹ (a. 1585),
er|zins
›Vorzins, anderen Zinsen vorgehender Zins‹ (dazu ggs.:  1).

Belegblock:

Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 13. Jh.
):
so der vatter stirbet, erbent die erren vnd die nachgende kint geliche.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1331
):
dien ich [...] miner wirtin kint, daz si bi ir erren manne [...] hatte.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1409
):
nach wisung der vorgenanten erren sprúchen.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1598
):
so derselben kinder zweyerlei werind, als ehri und aftri.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
sol man ie ain pfund haller der stat werong, ez si erzinse oder afterzinse widerkoufen mit zehen guldinen guͦter unger.
UB ob der Enns (
moobd.
,
1376
):
mein Leibgeding vnd mein Morgengab sint von meinem eërn wirt Herrn Götfrids von Wildungsmaur selig.