entzwischen,
enzwischen,
Adv.
(1) und (2),
Präp.
(3);
Etymologie: Zusammenrückung aus
en, in
und
zwischen
, häufig mit eingeschobenem Dental (
Kluge/S.
2011, 450
).
– Gehäuft obd.
1.
›dazwischen, zwischen zwei Bezugsgrößen befindlich‹ (räumlich); vereinzelt temporal: ›zwischen zwei Zeitpunkten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  3, (Adv.).

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Sie sassen all zu Tische, | Da kam JEsus entzwischen, | Er strafft jhrs Hertzen Haͤrtigkeit.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
202, 12
(
Augsb.
1553
):
dan soll mans einsaltzen wie ain anders flaisch / vnnd ain schene roten rangenrúben [...] vnnd ain erbsý darúnderthon vnd entzwischen [...] sprengen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1450
):
wan ainer fuetern well wan das trait zeitig wirdt, so schol ers pinten entzwisch.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Do gerte der ris, das sy rueten enzwischen morgen
(›zwischen jetzt und morgen‹).
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
ains tags [...] wolten etlich
[Truppen]
des margrafen durch den furt des wassers, das enzbüschen was.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
zwischen den Römern und Teutschen was nun die Thonau entzwischen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
113, 20
(
tir.
,
1464
):
wend souil weiter entczwischen ist von dem himel pis auf das ertreich.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Wiessner, Wittenw. Ring
4813
;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
642
;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›inzwischen, während, währenddessen, zur gleichen Zeit‹ (temporal); kennzeichnet die Gleichzeitigkeit eines Bezugsgeschehens mit einem anderen bzw. die zeitliche Einbettung des einen Bezugsgeschehens in ein anderes.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  5,  4,  6,  5,  1.

Belegblock:

Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
Ind da entusschen voeren sij sementlich buyssen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1559
):
Wer zuͦ ainem thuͤmbpropst erwölt worden, und was sich entzwischen verloffen
(Überschrift).
Entzwischen diser zwitrechtigkait ist [...] abgedingt und beschlossen, daß [...].
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
entzwischen suͦcht man von ainem gemainen rat ietwederthalben zwen.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
hie entzwischen sambt hertzog Ruͦdolf auch ein gros volck und zoch herauf bis gein Riedt.
Vgl. ferner s. v. .
3.
›zwischen, innerhalb eines durch zwei Bezugsgrößen begrenzten Raumes befindlich‹ (so nur im Beleg
Piirainen
); ansonsten ütr., dann: ›zwischen zwei Personen (als eines Raumes sozialer Beziehungen)‹; mit Dat.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  3.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Weles ist die sache daz also gros underscheit enzwúschent disen zwein menschen ist.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1602
):
als sich aber entzwischen uns und unseren beiden burgerschaften [...] etwas mißverstends, clag, mängel und beschwernussen [...] zuetragen.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
In dem selben jar do beschach ein großer strit entzwúschent der cristenheit und der heidenschaft.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Als aber nu diser künig Ott gestorben was, ward ain grosser unwill entzwischen der ritterschaft des adels und der stet.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
ist ain ordenlicher schidhag entzwischen der grossen und klainen Sölckh im mitl zwischen dem Gasteiger.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
22
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
ist dennoch mer feld: entzwiss(e)nn ÿeden schacht Ein leh(e)nn.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. ;
Vetter, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  4.