entwelen,
V.,
vereinzelt mit Rückumlaut; semantisch gesehen Fortsetzung von
vgl. auch . ahd.
intwalôn
›(ver)zögern, verweilen‹
(Splett, Ahd. Wb.
), 1, 1038
mhd.
entweln, enttwellen
›versäumen‹
(Mwb
); 1, 1746
– Obd.; älteres Frnhd.; gehäuft erzählende Texte.
1.
›zögern, (auf jn. / etw.) warten‹; vereinzelt refl., dann: ›sich gedulden‹; zu .
Belegblock:
Sag mir die zit an diser vart, | Als daz kint geborn wart; | So wil ich noch hint entweln | Und sin geburt gar durch zeln.
Wellt euch das gezemmen, | Das ir die wellt vernemen | Und euch so lang entwellen, | Biss ich die möcht erzellen.
2.
›sich wo aufhalten, wo leben, wohnen‹; auch: ›da sein, existieren‹; vgl. .
Wortbildungen
entweler(in)
entwelich
entwelung
Belegblock:
[joseph] kam vnd entwelt
[
wonetLuther
1545, Mt. 2, 23: ]
in der stat die do ist geheissen nazareth. Ir entwelung
[Var. 1475
wonunge2
-1518 / Luther
1545, Ps. 69, 26: ]
wirt wúst: vnd er wirt nit der do entwelt in iren taber nackeln. Sy irrten in der einoͤde in der dúrr: sy funden nit den wege der entwelichen
[Var. 1475
inwonberlichen1
: , 1475
wonhaften2
-1518: ; Ps. 106, 4]
stat. die alten entweler
[nd. Bibel 1478:
de wonden; Luther 1545, Weis. 12, 3:
Einwonern]
deins heiligen lands die du hast derschreckt. ich rede zuͦ dir der entwelerin
[Var. 1475
einwonerin2
-1518 / Eck
1537: ;
die du wonestLuther
1545, Jer. 21, 13: ]
des vesten tals vnd des feldes. alle ding in den do entwelent die sún der menschen vnd die tier des ackers.
Ebd.
3, 31
: Nabuchodonosor der kúnig gebot allen leúten [...] die do entwelent in allem land: [...].
Kurrelmeyer, a. a. O. ;