enttrennen,
V.;
häufig Schreibungen ohne -t
des Präfixes:
en|trennen,
gelegentlich rückuml. – Verstärkt obd.; im 15. Jh. auslaufend; gehäuft Texte mit erzählendem Inhalt.
1.
›springen, zerbersten‹ (von einem Stein gesagt, intrans.); ›etw. (Konkretes) von etw. anderem lösen, abtrennen, etw. (zuvor durch eine entsprechende Vorrichtung Gebundenes, z. B. Kleider, Nähte, Rüstungsteile) auftrennen, öffnen, zerschlagen‹; auch: ›etw. zerteilen, zerstören‹; auf Lebewesen bezogen: ›jn., ein Tier töten‹; vereinzelt ütr. auf abstrakte Bezugsgrößen; vereinzelt refl.; Syntagmen:
etw
. (z. B. den eid / menschen / rok / sattel, die brünne die höfe / ringe
), der tod jn., die hunde den hirs e
.; intrans.: der stein sich e
.Belegblock:
Die swert horte man klingen den brüdern in der hant, | vil der liehten ringe ward von in entrant.
so kumment die kleinen húndelin und loͮffent under den hirtz und zwickent da und da [...] und [...] entrennent sú in also.
des hat sich mancher herter stain enzwai entrennt.
also ist der mensch entrennt | und in der mit enzwai getailt.
DEn man da vogte nennet | in all Inndischen reichen, | vil prunn ward vor entrennet, | ee er den puneis dar traib.
2.
›ein feindliches Heer zerstreuen, auseinandertreiben, in die Flucht schlagen‹; Belegblock:
also das wir [...] sie [veynt] entrentten und sie in die flucht prachten.
untz daz die Engelschen hettent die Franzosen entrennet und durchbrochen.
3.
›jm. etw. nehmen, rauben‹; refl.: ›sich uneinig werden, sich streiten‹; vereinzelt: ›sich von etw. abwenden‹; Belegblock:
Swantopolc der unreine | dem geloubin hât intrant.
mein er ward mir auch entrant, | das ich ir [weib] boßhait ser engalt.
so entrennent sich die stett von ainander und will kaine bei der andern sein.
alle freud mag er [herre] dir [Adams kind] pald entrennen.