entsündigen,
V.
›sich, seltener: etw. (z. B. Kleider, das eigene Haus) durch ein vorgeschriebenes Ritual von Sünden reinigen‹; hauptsächlich im Pentateuch zur Bezeichnung ritueller Handlungen, welche das Verhältnis eines Menschen zu Gott wiederherstellen sollen; zu  1c.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
 5,  2,  2,  2 (s. v. , Adj., 7),  3, , .
Wortbildungen:
entsündwasser
›Wasser, durch welches ein Gläubiger von seinen Sünden gereinigt wird‹ (vgl. 4. Mose 8, 7).

Belegblock:

Luther, WA Bibel (
1523
):
Also soltu aber mit yhn [Leuiten] thun, das du sie reynigest, du solt entsundwasser auff sie sprengen [...] so sind sie reyn.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Mose 29, 36
(
Wittenb.
1545
):
Vnd solt den Altar entsündigen
[Randgl.:
Das ist / Absoluiren vnd los sprechen
] [
Mentel
1466 /
Eck
1537:
reinigen
].
Ebd.
3. Mose 14, 52
:
sol also das haus entsündigen
[
Dietenberger
1534 /
Eck
1537:
reinigen
]
mit dem blut des Vogels.
Ebd.
4. Mose 8, 21
:
die Leuiten entsündigeten sich
[
Dietenberger
1534:
reinigten sich
;
Eck
1537:
seind gerainiget worden
]
vnd wusschen jre Kleider.
Ebd.
19, 12
:
WEr nu jrgend einen todten Menschen anrüret / der wird sieben tage vnreine sein. Der sol sich hie mit entsündigen
[
Mentel
1466:
werde besprengt
;
Dietenberger
1534 /
Eck
1537:
sol mit diesem wasser gesprengt werden
].
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
Entsuͤndige mich mit Jsopen / das ist / wasche vnd reinige mein Hertz / durch den Glauben an dein heiliges Blut.