V.;
häufig mit Rückumlaut (
); von der so nicht belegten Grundbedeutung ›etw. von einem Ort entfernen, versetzen‹ in verschiedene Richtungen ütr.; meist in rechtssprachlicher Verwendung; 1, 3 und 4 auf Personen bezogen, 2 und 6-8 auf Gegenstände und Sachverhalte; 9 kann als weitere Ütr. aufgefasst werden.
1.
›jn. aus einem Ort, einer Region ausweisen, vertreiben; jn. seines Grundes verweisen‹ (in letzterer Nuance in offenem Übergang zu
3); refl.: ›sich von einem Ort zu einem anderen begeben, einen Ort verlassen‹; in 1 Beleg: ›sich von einem Stuhl erheben, aufstehen‹; vgl.
1a;
2a.
Bedeutungsverwandte:
6,
(V.)
3,
2,
1
1,
(V., unr. abl.)
4,
,
; vgl.
3,
1.
Syntagmen:
j. sich e
.;
der landvogt jn. e
.;
jn. des gutes, seiner besitzungen / lehen e
.;
jn. ane recht, mit eigener gewalt, von einer stat, von js. gütern, von land und leuten e
.
Wortbildungen
5 ›Exkommunikation‹ (dazu bdv.:
2
12).
Belegblock:
da gegen ist das wortleyn ,Excommunicatio‘, das heysset entsetzung der selben gemeynschafft.
er [ommechtiger Pfaff] wolte denn unter die helle verflucht, dazu von landen und leuten entsetzet und veriagt sein.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Zu essen wan du yn [lip] haist gesatzt, | Spade und ungerne er sich hait entsatzt.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
131, 21
(
thür.
,
1474
):
daz syne muther [...] von allen synen [Niclauß Gantcz] guttern [...] entsatczt unde geschyden ist.
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
(
whalem.
,
1484
):
was [...] iederman fro und sunderlich gemein hantwerklúte, die vast vorchtent, das si [herren] sich entsetzten und anderswo hinziechen wurden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
1494
):
ob ainer ain gut [...] nutzlich inhielt [...], derselb und sein erben [...] sollen ôn ursach da von nicht gedrungen oder entsezt werden.
Welti, Urk. Rheinfelden
823, 135
;
Buchda, Schöffenspr. Pössneck
4, 97
;
2.
›jm. etw. (obrigkeitlich) entziehen, wegnehmen‹; unter rechtlichem und politischem Aspekt (etwa in Bezug auf den Verlust der
ere
) offen zu
3;
4; auch: ›jn. von bestimmten Rechten ausschließen‹; bei Verzicht auf ein indirektes Objekt: ›jn. ausrauben, ausplündern‹; zu
2a.
Gehäuft Rechtstexte, auch erzählende und berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
4,
9,
1;
2;
3,
5,
1;
2,
,
1 (s. v.
1a),
1
1; vgl.
3;
4,
1.
Syntagmen:
jn. e., die sele e. S
. (Gen.obj.)
e., jm. das gemüt, die nutzung
(z. B.
eines waldes
)
e., jn. des besesses
›Besitzes‹
/ glaubens / trostes, der ere / hofnung / vernunft, des erbes / pulvers, seines eigentums / lebens / trauerns, der güter / kinder / privilegien / sinne e., jn. ane recht, mit gewalt e. S. e., jn. von seinem kaufrecht, von allen tugenden e., jn. e. S. gänzlich / gewaltiglich e
.
Wortbildungen
1 ›Dieb, Räuber‹ (dazu bdv.:
).
Belegblock:
hie wolde sy [huysgenosen] enteruen ind intblosen. | Do die huysgenosen woren in(t)sat, | do [...].
Köbler, Ref. Wormbs
54, 18
(
Worms
1499
):
der entweltiger oder entsetzer soll nit allein die entweltigt habe vñ güter sonder auch vffgehaben nutzung [...] widerstellen.
SO yemant syner inhabenden gerechtikeit hab oder güter geweltiglich entsetzt oder entwert were. [...] mag [...].
Kohler u. a., Bamb. Halsger.
(
Bamb.
1507
):
welcher vor Richter [...] einen gelerten meineydt schwert: [...] Sol auch darzu verleymat vnd aller eren entsetzt sein.
Franck, Decl.
333, 5
(
Nürnb.
1531
):
Der ergest vnter mein suͤnen sol enterbt sein / vnd aller meyner guͤter gentzlich entsetzt.
da si [sele] entsezzet wirt des irsheit in dez sinsheit na ir eigen unwússentheit.
Anderson u. a., Flugschrr.
18, 4, 18
([
Straßb.
]
1523
):
des glaubens gar entsetzt ist der / der in seiner armuͦt wuͦcher zuͦ reychen bewilliget.
UB Zug 2462, 54
(
halem.
,
1434
):
Ez sol [...] Hanns Schoͤn [...] zuͦ trost und hilff der sele des egenanz Heini Bumans seligen, den er leider sins lebens berŏbet und ensetzt hătt, zwen mút kernen geltz [...] setzen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
(
halem.
,
1525
):
damit sin gnad und ir gotzhus nit des iren also on recht und mit gewalt entsetzt [...] wurde.
wie das ire fordern einen wald [...] lange zit ingehept [...] und aber durch einen herren und abbt [...] irs eigenthuͦmbs entwert und entsetzt, das [...].
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
(
whalem.
,
1484
):
sind doch die unsern alles bulfers, pfilen und geschútz also entsatzt, das [...].
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
202, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
dy hilf ains tails seins trawern in entsetzet.
Mell u. a., Steir. Taid.
(
m/soobd.
,
1590
):
nachdem [...] der inhaber aus unwillen [...], so er zu ainem [...] undertan haben mechte, denselben ohne gnuegsambe ursachen von seinem kaufrecht [...] zu entsezen habe, so [...].
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
9, 45
;
‒
Vgl. ferner s. v.
16,
2,
,
.
3.
›jn. von der Bewirtschaftung oder Nutzung eines Lehens, der Erfüllung einer Pflicht o. Ä. entbinden‹; meist in formelhafter Verbindung mit
10;
11 und mit Personen oder Institutionen als Handlungsträgern, die über die Besetzung eines Amtes, eines Lehens usw. verfügen; offen zu
4; auch: ›ein Pfand wieder freigeben‹; seltener: ›etw. (z. B. Zölle, Abgaben) aufheben, abschaffen‹; zu
1a.
Gehäuft ˹obd.; älteres Frnhd.; Rechts- und Wirtschaftstexte˺.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
3.
Wortbildungen
2 ›Funktionsträger mit der Befugnis, jn. aus einem Besitz auszuweisen, von der Bewirtschaftung eines Guts zu entlassen‹ (dazu ggs.:
2).
Belegblock:
Dinklage, Frk. Bauernweist.
40, 21
(
nobd.
,
1413
):
daz unser herre der apte [...] gebieder und enbieder sin und beseczer und entseczer.
Derselbig hat das guͤte etlich jar gelihen [...] und innhelt doch der Leonroͤder wechselbrief, das sie die guͤt allezeit beseczt und entseczt haben.
Merk, Stadtr. Neuenb.
(
nalem.
,
1403
):
haben wir dem burgermeis(ter [...]) [...] die besunder gnade verliehen [...], das sie in derselben stad Nuwenburg [...] den cruzen ire ungelt und zölle mogent besetzen und entsetzen.
Boos, UB Aarau
(
halem.
,
1344
):
gib dem selben Niclause [...] gewalt das obgenant hus und oͮch die múli zu besetzenne und ze entsetzende ze hande und ze niesende.
es ergabent sich auch die Römer an in [bapst Bonifacius], das er die stat Rom ze setzen und ze entsetzen hett.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
228, 31
(
1438
/
9
):
das sy [...] die vorgeschriben lehen [...] ynhaben und die nutzen und niessen, besitzen, besetzen und entsetzen sollen.
Hör, Urk. St. Veit
91, 16
;
‒
Vgl. ferner s. v.
,
(
das
)
3.
4.
›einen Amtsträger entfernen, jn. seines Amtes entheben‹; ›jm. die Herrschaft entziehen, einen Herrscher absetzen, stürzen‹; refl.: ›sich zurückziehen, von einem Amt zurücktreten‹; als Spezialisierung zu
2;
3 auffassbar; metonymisch: ›(ein Amt, einen Dienst) aufheben, abschaffen‹; zu
1a.
Gehäuft Rechtstexte sowie narrative Texte.
Bedeutungsverwandte:
1,
2,
,
4; vgl.
12,
5,
13,
3.
Syntagmen:
j. sich e
.;
jn
. (z. B.
einen befelhaber / keiser / pabst / richter / schichtmeister / schultheissen, die priesterschaft, die alterleute / räte
)
e., etw
. (z. B.
ämpter / dienste
)
e., j
. (Subj., z. B.
ein abt
)
jn. e., got den könig, die gewaltigen e., der endchrist Christus, der bapst den bischof, der keiser den babst, der bergmeister den schichtmeister, die gemeinde den pfarrer e., jn. des dienstes / rates, der herschaft, des amptes / priorats / regiments / reiches e., jn. ane / mit recht, nach notdurft, von etw
. (z. B.
von der vormundschaft, vom babsttum / reich, von königlicher würde
)
e
.; subst.:
das entsetzen der oberkeit
.
Wortbildungen:
3 ›Person, die jn. in einen niedrigeren Stand versetzt‹.
Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Lôdewîc | von Beieren [...] | [...] | von dem pâbeste wart gevatzt | in ban und des rîchs entsatzt | von im.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
(
mosfrk.
,
1495
):
ob auch Michel sich in sinem amp misbruichen [...] wurde, sulle wir allezit macht hain, ine des ampts zu entsetzen.
junker Hans [...] ist oberster vogts- und dorfs- und gerichtsherr [...], hat schulthessen und gericht, alle dienst und ämpter zu setzen und entsetzen.
Hübner, Buch Daniel
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Ein urteil uber dich [Nabuchodonosor] ist | Gegeben nu von Gote | [...] | Daz du wirdest beschatzet | Aller eren, entsatzet | Hie von dime riche groz.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
64, 28
(
thür.
,
1474
):
ap ettlich schephin addir der richter [...] vorscheyden addir entsatczt weren.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
(
schles.
,
1528
):
Der [...] berckmeister sollen samentlich macht [...] haben, ein iedlichen schichtmeister [...] seines diensts zu entsetzen.
do fuͦrte der bobest [...] ein unfuͦrlich boͤse leben, das in der keyser und die pfafheit entsattent von dem bobestum.
Die gewaltigen entsatzt
[nd. Bibel 1478:
hefft he aff gheset
er hat abgesetzt
;
Luther
1545, Lk. 1, 52:
stösset
]
er von dem geseß.
Roloff, Brant. Tsp.
1654
(
Straßb.
1554
):
Ich [Kuͤnig] glaub nit das Gott so mechtig sey | Das er mich moͤg entsetzen hie / | Von meinem stuͦl und meinem reich.
Wie moͤchte doch der hochfertig Entcrist hoͤher stigen und den demietigen Cristum nidrer setzen, ja entsetzen!
Entsetzer deß adels / Der auß einem edelmañ einen vnedlen macht.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
1375
/
1406
, Hs.
16. Jh.
):
es mag auch der achten ainer [...] sich selb entsetzen, wan [...].
‒
Vgl. ferner s. v.
(V.)
6,
2
(Adj.)
7,
,
(
das
)
3,
,
(
der
)
1,
2,
,
.
5.
›jn. von etw. (z. B. von Abgaben, von einer rechtlichen Angelegenheit) entbinden, befreien‹; generalisierend: ›jn. / sich vor etw. schützen, bewahren, retten‹; auch: ›eine belagerte Festung, Stadt verteidigen, befreien‹; zu
1a.
Bedeutungsverwandte:
4,
1;
3,
1;
2,
1; vgl.
3.
Syntagmen:
j. sich / jn. / eine stat e., jm. sein land e
.;
jn. seiner sache
›Rechtssache‹
/ steuer, seines lebens e
.;
j. sich vor mücken, vor gottes zorn, wieder die verfürer e
.
Wortbildungen:
›Entsatz, Befreiung einer eingeschlossenen Stadt‹,
6 ›Hilfe, Befreiung aus einer gefährlichen Situation‹ (dazu bdv.:
2).
Belegblock:
er [hertzogk] war in hofnung, die seinen [...] würden ihne noch entsetzen.
wie wol ich durch die zwey buͤchlin [...] allen verstendigen Christen gnug gethan habe, also das, wer nicht yrren wil, sich wol damit widder die verfuͤrer entsetzen kan.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1464
(
Köln
1476
):
Man sprach dayr bynnen an der letz, | Dat weer van Nuyssz dat yerst entsetz.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 257, 44
(
hess.
,
1538
):
Das wolten wir aber, das diese brieder wol bedechten, dass doch niemants [...] sich vor dem zorn gottes seliglichen entsetzen [...] magk.
Kurz, Waldis. Esopus
(
Frankf.
1557
):
du bist an krefften bloß, | Ein armeß Rhor, schwach, duͤnn vnd hol, | Vnd kanst dich nicht entsetzen wol.
Opel, Spittendorf
(
osächs.
,
um 1480
):
sie [meister] sagten, sie hetten keine entsetzunge.
Entsetzen / erretten / wie die Kriegsknechte / die jhre Gesellen / oder eine Statt erloͤsen [...]. Eine Statt entsetzen [...]. Entsetzung / erledigung auß der gefahr.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
262, 3
(
1438
/
9
):
wir sollen der egenanten Gaspar und seiner erben solicher halben judenstewr nit entseczen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
648, 4440
;
‒
Vgl. ferner s. v.
5,
4.
6.
›sich aus etw. lösen, sich e. S. entziehen; sich widersetzen, weigern‹; auch: ›e. S. widersprechen, etw. widerlegen‹; ›sich über etw. hinwegsetzen‹; zu
1a.
Gehäuft narrative Texte.
Bedeutungsverwandte:
(V.)
1; vgl.
1,
3.
Syntagmen:
j. sich e., sich js
. (z. B.
eines richters
)
e., sich js. gebotes / gewaltes e., sich jm., der pfändung e., sich bis zur empörung, wieder got, einen rat, die reformation e., sich
[wie] (z. B.
ernstlich / frevelich
)
e
.;
mit klägern, mit dem gericht e
.
Belegblock:
Das aber die grosse furcht mocht wol ein fegfewr sein, hab ich dunckels weisz gehalten, weisz das selb widder zu setzen noch zu entsetzen
(hier: ›weder zu behaupten noch zu widerlegen‹).
Thiele, Chron. Stolle
(
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die zu erffort tot slege thun, mussen die stad [...] funff jar rumen, unnd ab sie wol mit den clegern unnd gerichte entsetczen
[hier: ›streiten‹]
, so [...].
darnach zugen der churfursten rätt zu im gen Wien von der welung wegen; do entsetzt er sich des etwa lang, doch zuletzt begab er sich des williglichen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
(
nobd.
,
1525
):
Da seinen
[sic!]
am andern tag vier komen gein Oberstetten und uns ernstlich gemant, da haben mir uns widerumb ernstlich entsetzt.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 312, 17
(
halem.
,
1508
/
16
):
ratschlagen, wie si des herzogen abkomen und sich sines gewalts entsetzen mochtend.
Jörg, Salat. Reformationschr.
75, 6
(
halem.
,
1534
/
5
):
Hatt allein diser Martinus Luterer zuͦ unsern jetzigen zyten / sich des toͤrfft entsetzen.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
1541
):
welicher sich aines richters der ainen von gerichts wegen in glüb oder straff zu nemen willens vreflichen entsetzt, als oft zu wandl zehen phunt phening.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 447, 18
;
9.
›etw. befürchten; sich vor etw. fürchten; erschrecken, aus der Fassung geraten‹; ›jn. erschrecken, aus der Fassung bringen‹; in religiösen Kontexten auch: ›jn. entrücken, auf eine neue Bewusstseinsebene heben‹; zu
1a.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
7;
8,
1,
,
(V., unr. abl.)
1,
1,
,
,
1,
; vgl.
3,
1,
2
3.
Gegensätze:
(V.)
1,
1;
2.
Syntagmen:
j. e
. (absolut);
j
. (z. B.
der keiser, das volk, die heiden
)
sich e
.;
j. sich e. S
. (z. B.
einer botschaft
)
e
.;
j. sich vor einem richter, am hunger, für gottes zorn, über eine lere, ob e. S. e., die herzen sich vor gottes zorn, die schafe sich vor dem mezger e
.;
sich hart / leichtlich / ser e
.;
jn. entsezt machen
;
e
. [+ Objektsatz];
j
. (z. B.
ein weib
)
/ etw
. (z. B.
ein stüklein
)
jn. e
.; subst.:
vol des entsetzens werden
.
Wortbildungen:
›schrecklich, furchtbar‹.
Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
809, 2
(
Lübeck
1639
):
denn die Schaf trawen jhrem Hirten / aber vorm Metzger entsetzen sie sich.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
(
Wolfenb.
1594
):
Wann sie [Mutter] dann kompt, wird sie die Toden liegen sehen, Vnd darob ohne allen zweiffel sich entsetzen.
war es yhn zuvormuͤtten, er wurd widder mich urteylen, oder ich wurd mich fur solchem widderpartischem richter entsetzen.
ein solch arm creatur seynen gott schoͤpffer ßo erschrecklich, grewlich anspeyet [...], das auch entsetzlich ist davon zu hoͤren unnd reden.
Es ist glewblich, das die seelen ym Fegfewr fur entsetzen nit wissen, ynn was stands sie seyn, vordampt odder selig.
wen solch stuͤcklin nicht entsetzt noch warnet, den las faren.
Ders. Hl. Schrifft.
3. Mose 26, 32
(
Wittenb.
1545
):
ALso wil ich das Land wüste machen / das ewre Feinde [...] sich da fur entsetzen
der schreckent vber
]
werden.
Da Jhesus diese Rede volendet hatte / Entsatzte sich
wundert sich
mit erschreckung verwundert
verwundert sich
]
das Volck / vber seiner Lere.
sie wurden vol wunderns vnd entsetzens
schrecken
; nd. Bibel 1478:
vorschrecken
]
/ vber dem / das jm widerfaren war.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Köln
1619
):
Der Engel sprach jhr Hirten guͦt, | Entsetzt euch nit, seyd wol gemuͦt.
Knape, Messerschmidt. Bris.
15, 13
(
Frankf./M.
1559
):
Rennet Brissonetus [...] mit seinem Neapolitaner (der sich vor nichten scheuchte oder entsetzte) auff den Venediger.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
80, 15
(
omd.
,
1487
):
da der dritte schissen solde ist er so gar Jn ÿm selbst entsatzt worden vnd irschrocken, das [...].
Anno Christi 350. Jst der Hunen [...] Koͤnig Attila [...] in Teutschland gefallen / fuͤr welches grosser gewalt die Schwaben [...] sich so hart entsetzt [...] das [...].
da entsetzen sich die hertzen fuͤr Gottes zorn.
Illing, Albert. Sup. miss.
1539
(
els.
,
n. 1380
):
das machet vns trunken vnd entsetzet vns von vns selber, das wir gerwe vergessent dirre zit vnd liplicher dinge.
Munz, Füetrer. Persibein
436, 5
(
moobd.
,
1478
/
84
):
entsicz mich nicht, du súesses weibe.
ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 27, 33
;
‒
Vgl. ferner s. v.
8,
7,
1.