entschütten,
V.
1.
›jn. aus einer schwierigen, unangenehmen, gefährlichen Lage befreien, jm. zu Hilfe kommen; eine Stadt, eine Festung durch Entsatz aus einer Belagerung, einer Besatzung befreien‹; zu 1b.Gehäuft obd.; narrative Texte.
Syntagmen:
jn
. (z. B. den herren / ritter
) / etw
. (z. B. eine burg / stat, ein tier
), land und leute e., der keiser eine stat, got die menschen e., jn. bei zeiten, mit x mannen, von ungläubigen / von e. S
. (z. B. von sünden, von der belagerung
), das land von den deutschen e
.Wortbildungen:
entschütter
Belegblock:
last vns jn [Ritter] entschütten, vnd nicht also vnredlich erschlagen lassen.
von dem grossen mechtigen und gewaltigen her [...] úns leider nieman entschútten mocht noch gelidiget haͤt.
ob der herzog mit sinem volk kaͤm, der ouch [...] die statt enschútten welte.
nach dem zuͦ notdurfft der Roͤmischen kuͥnglichen mt., ouch land vnd luͥten zuͦ entschuͥtten menglich zum zug vfgemant.
du [Magis] bist unser erlösser, entschŭtter, hoffnung, zeflucht, schirmm und unser füerer.
Da lúffen die andern [Eidgnossen] von Bern und Solotern [...] mit inen hinus, si [Múlhusen] zuͦ entschútten.
Schweiz. Id. ff.;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 460
.2.
›sich e. S. entledigen, entziehen, sich (militärisch) von etw. befreien‹; ›sich vor etw. schützen‹; auch: ›sich gegen einen Schuldvorwurf verteidigen‹; vgl. 1b.Gehäuft obd.
Syntagmen:
j. sich
[wie] (z. B. heftig
) e
.; sich js. / e. S
. (z. B. des feindes / schmerzes, der beschuldigung / bürde / klage / krankheit / robat
›Frondienst‹ / strafe, des conciliums, js. urteils, der händel, tyrannischer servitut
) e., sich js. aus eigenem gewalt e., mit einreden / schreien, mit einer defension, vom adel, vom werken, von der furcht, vor gewalt e
.Belegblock:
da [...] enwysten [die gefangen Irschen] nit, wie sie sich entschuden solten.
welcher kranckheit / kanst du dich erwehren / oder entschuͤtten [...]?
als er in fahen wolt / warff er in vndersich vnd druckt im den kopff in ein mur sich zuͦ entschütten.
Sinn ich stäts vnd gan mitt vmb / | Das ich ouch ein mal zuͦ gellt kumm | Vnd mich vom werchen gar entschütt.
Wiewol aber die besatzung im schloss villeucht wol hett lenger halten künden und sich entschütten, so gaben sie doch das schloss letstlichen uf.
Bald hernach wardt graf Dietrich [...] des raubens im pleno [...] der stendt [...] überwisen, das er nit mehr läugnen oder sich entschiten kunt.
bis die unsern [...] verursacht, mit gebürender und notgedrangter gegendefension sich zuͦ entschütten und [...] zu erwören.
hat er [...] sie [Römer] dorbei ermanet, daß sie sich selbs solicher tirannischer servitut entschütten.
wann er gleich vormals von dem Grundt nie kein Robath than het, so mag er sich doch auf des Herren Ersuechen derselben nicht entschütten.
J śoll śich mit einem Körperlichen jurament śolcher beśchuldigung entśchütten.
Gehäuft Rechtstexte.
Belegblock:
erbutte ein caißfoigt [...] den armen luten, das si zu ime kement, im helfen solich gut zu entschutten.
So mag der, dez die phant gewesen synt, [...] nach der virkundunge die phant losen und entschuden binnen den neysten virzehen dagen.
so mag he doch in den achte dagen die uzfard mit dem gelde entschuden.
das sie [uberfarer] [...] auch den pfarhern der zugefügten iniurien entschütten sollen.
Belegblock:
Genaͮde machet ain gesunde froͤliche gewissin, aber súnde machet ain trurige vnd ain entschúttende gewissin.