entsäubern,
V.;
›etw. beschmutzen, verunreinigen, beschädigen, entstellen‹; in religiösem Kontext meist auf hoch bewertete, zum Teil als heilig geltende Bezugsgrößen angewandt, dann: ›etw. schänden, entweihen‹; vereinzelt von Personen: ›jn. verführen, verderben‹; zu 1a.
Wobd. / oobd.; im späten 15. Jh. auslaufend; gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Wortbildungen
entsäuberkeit
entsäuberung
Belegblock:
ein schoͤnes bilde der vaͤtterlichen guͤti, wie bist du so entsúbert und so gar entstellet!
nu ist die edel mosse do Got so wunneklichen inne solte wonen, die ist also entreint und entsúvert und also vol fules mistes.
die [oberstete] warf man mit eim werke in daz hus und entsufertin ire burnen und alle ire wonunge.
[Constantinus der funfte] wart mit des tyfels zouberlisten also gar entsüfert, das er den apgötten opferte.
mache leininegewande das sy bedeckent das fleisch ir enzeúberkeit
[Var. 1475
scham2
-1518 / Luther
1545, 2. Mose 28, 42: ]
: von den lancken vntz bis zuͦ den húffen. Der in [sampstag] entzeúbert
[nd. Bibel 1478
beulecket1
: , 1478
wercket2
: , 1522:
arbeydet;
wurchind entweyhetFroschauer
1530 / Dietenberger
1534 / Eck
1537: ;
erbeit thutLuther
1545, 2. Mose 31, 15: ]
: der sterbe des todes. das ir kind icht wúrden gegeben in den raub [...] vnd ire heilge ding in ein entseuberung
[
geschefftLuther
1528 / Dietenberger
1534: ;
werckEck
1537: ;
verunreiniget [...] würdenLuther
1545, Jdt. 4, 9: ].
Der vnreinv̇ ding minnot, des meinung wirt vnrein vnd enzv̇fert daz [...] antlit der sel.
Aber die andern iungfrawen [...] wuͦschen [...] die klaͤyder die do entsawbert warn.
Ebd.
103, 22
: ist er [pfennig] entsawbert so sol in der mensch waschen in dem edelen bluͦt ihesu christi.