entrütten,
V.
– Obd.
1.
›etw. verwirren, in Unordnung bringen‹; in den Belegen in militärbezüglichem Kontext gebraucht;
zu  6.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Wortbildungen
entrüttung
1 ›Unordnung, Verwirrung‹ (dazu bdv.: ,
der
, 15).

Belegblock:

Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
77, 30
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
damit kein feuer außkame, das den heͤr nit entrudtung vnnd schadenn brecht.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
[Graf Ulrich] der veinde schar | Mit manhait chund entrutten gar, | Daz maniger ward des lebens vrey.
2.
›jn. geistig verwirren, zerrütten‹; ütr. zu 1;
zu  6.
Gehäuft berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Wortbildungen:
entrüttung
2 ›geistige Verwirrung‹ (a. 1559).

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
/
4
):
man bracht im [vatter in dem Brechhaus] ainmal ainen krancken, der ward im haubt entritt.
Ebd. (zu
1561
):
man sagt, er sei etwas entrüt und nit wol bei sinnen.
Ebd. Anm. 2 (
1562
):
dann er so beteubt und schier halben in seinem haubt entrütt worden, daß [...].
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
hab ich ains an mir: das mich kain gelück erfreyt, so mag mich kain widerwärtikait entrütten.