entraten,
V., unr. abl.
1.
›etw. / jn. entbehren, auf etw. (Notwendiges) verzichten müssen‹; teilweise auch mit dem Aspekt des freiwilligen Verzichts; Bezug auf Personen selten; zu 1a.Syntagmen:
j. e
. (absolut); j. etw
. (Akk.obj., z. B. geld, eine wiese, die wollust, läuse / ratten
) e
.; die geselschaft
(Subj.) des handwerkes nicht e. können, j. js
. (z. B. der narren
) / e. S
. (z. B. der hilfe / liebe / warheit, des einkommens
) e
.; j. an etw
. (z. B. an speise
) e
.Belegblock:
Floͤh / Fliegen / Laͤuß / Maͤuß / Raupen vnnd Ratten / kan man auff Erden wol entrahten.
Uff die ander sijtte were es uwer ere | Das man aen bedrug wuͤste mere | Wie groß das die spise were, | Das man nit dar an dorffte entraden mere.
die Menschlich Gesellschafft kan derselbigen [nutzbarliche Handwerck] keines entrahten.
dz sie viel eher der Narren entrhaten / als deß Saltzes mangeln koͤnnen.
Die weyll dan hochgedachter [...] her die wissen zu der haushalttung und scheffereye zum Sehe nit entratthen kan.
Was, der Entwender Aber dauon [geldt] vorthan mus khauffer Entradten.
[ich] Will dein [gesell] wol entratten, | Biss ich nit weiter mag
(Kontext: Der Sprecher will auf die Dienste des
gesellen verzichten).
Belegblock:
er [hêrre] wolde reisin | [...] | und daz wart sich vorzogiln, | want iz im intrâtin wart.
So ist nun [...] dem grunt alle zeit nachzugründen, one welchen kein arzt einicherlei weder raten noch entraten sol.