enthaltung,
die
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.1.
›Unterhalt, Versorgung; Ernährung; Aufenthaltsort, Unterkunft, Wohnung; Zuflucht, Schutzraum (z. B. vor Feinden)‹; ›Unterstützung (z. B. finanzieller, militärischer Art)‹; auf Gegenstände und Sachverhalte bezogen: ›Erhaltung, Instandhaltung‹; die einzelnen Nuancen stehen in tropischer, meist metonymischer Beziehung zueinander; Syntagmen:
eine e. suchen, jm. eine e. geben
; j. etw. zu seiner e. brauchen / haben, ein gut zu js. e. vorstrecken
; die e. der eidgenosschaft / herschaft / tyrannei, der armen / güter / salzbrunnen, götlicher mächtigkeit, des menschlichen geschlechts
; die e. vor den feinden
; die gebürliche / natürliche e
.Belegblock:
dodurch [...] den zcweien Pfarrern [...] geburlich einkommen und enthaltunge enzcogen werde.
Ein natuͤrlichen leib, heisst sie [Heilige Schrifft] einen solchen leib, wie er auff erden geborn wird, der da brauchet seiner natuͤrlichen enthaltung odder narung.
sollen [...] unsere beampten [...] gebieten, alles dasjenig, so sie [widerteufer] zu Mintzenberg haben [...], [...] zu verkeufen [...] und under einer andern herschaft ire wonung und enthaltung zu suchen.
so daß denn zinß XXI mark die drey personenn [...] zue irem lebenn soltenn habenn zue ihrer enthaltunge.
sÿ erkantten dissen orden [...] zcu enthaldu̇ng menschliches geschlechtes, nott sein.
zceit zu enthaldung des saltzbornnen in unnszer stat Halle.
Was aber auf alle schechte steuer der fordernuss zu enthaltung mit zimmerholz [...] soll geschen, sollen beide gewerckschaft zugleich zu thuen vorpflicht sein.
es were ein ganz land nit gnuͦg zuͦ diner [pfründen freßer] enthaltung.
was gelts eingelegt wirt soll [...] zu enthaltung der armen [...] außgeben werden.
do hette der keiser Maximianus [...] durch eine enthaltunge sin vor den fianden ein hus gebuwen.
wan iederman, ab des Roͤmschen babsts gruwenlichen sachen veraͤrgeret, schuͤcht sin gelt zuͦ enthaltung bluͦtiger tyranni uszegeben.
2.
›Enthaltsamkeit, Zurückhaltung z. B. in Bezug auf sinnliche Genüsse‹; häufig im Zusammenhang mit klösterlichen Gelübden; vereinzelt in rechtlichen Kontexten, dann: ›Zurückhaltung e. S. (z. B. eines Pfandes)‹; Gehäuft Texte religiösen Inhalts.
Belegblock:
Wu her kumpts, die schynderey, Wucher, hurerey, enthaldung der ehe etc. nisi ex illo fonte incredulitatis scaturiunt?
wir fasten mit enthaltung vom Wein vnd vom Fleisch.
Ebd.
42, 26
: darumb sagt der Apostel von etlichen / die nach gethanem geloͤbt der endthaltung / Heyraten wollen.
di elfte ist inthaldunge oder eigin betwanc gegin den dingin di nicht forbodin insint.
võ enthaltung der pfand auf gantze bezalung vnd irer entledigung durch den selbgelter.
Anatharsis ein straffer der vnkeüscheit des bauchs [...] dann er mit genad der maͤssikeit vñ enthaltung von boͤsem begabt ist gewesen.