entbeissen,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
enbîzen
›essen‹
(
Mwb
1598
 f.).
›eine Mahlzeit, einen Imbiss zu sich nehmen, etw. essen‹; auch: ›Speisen und Getränke mit Genuss verzehren‹; vereinzelt: ›an einem Festmahl teilnehmen‹; seltener: ›fressen‹ (von Tieren gesagt); auch ütr. (z. B. auf die sinnliche Wahrnehmung Gottes);
zu  6, (V., unr. abl.) 2.
Älteres Frnhd.; verstärkt Texte religiösen oder anleitenden Inhalts sowie literarische Texte gebundener Form.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2, (V.) 2, ; vgl. , , , ,  3, , (V.) 1.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j. / etw
. (Subj., z. B.
der convent, die fliegen
)
e
. (absolut);
j. etw
. (z. B.
eine frucht, brot / fleisch / wein
)
e
.;
j. / etw
. (z. B.
das vieh
)
e. S
. (Gen.obj., z. B.
einer frucht / speise, des weines
)
e., etw. mit der süsse des mundes, zur hochzeit e
.;
jm. zu e. geben
.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Inwendic man doch luzen | Vindet wizes mel zu brote, | Ein teil bitter, in note | Wirt ez verzert, wer alhie | Bezzer spise da vor ie | Enpeiz mit mundis suze.
Brot, vleisch, win entpeiz er
[Nebukadnezar]
nie | Bi dissen siben jaren; | Muz, wurtze, swie die waren, | Az er zu siner spise
(kann auch als doppelte Verneinung gelesen werden).
Gille u. a., M. Beheim
99, 613
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir habt enpissen | Und gessen die hăbt eurer fründ.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
verfluͦchet si Eva, daz si der vrucht ie enbeiz?
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wer [...] dis grundes nie gesmachte, daz ist ein offen zeichen [...], das er ewiclich des [bildes] niemer sulle gesmacken noch enbissen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Dorumb do sy hetten enbissen
[
Beheim
1343:
gezzin hatten
; nd. Bibel 1478:
geten
;
Krumpach
1522:
geessen oder mal gehalten hettē
;
Luther
1545, Joh. 21, 15:
das Mal gehalten
]
ihesus sprach zuͦ symon petter.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
212v, 21
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Wa der fliegen vil ist, der nem ratten puluer / vnd tuͦ das in honig vnd strich es an die want: / weli
[sic!]
si enbissent, die sterbent sicherlich.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Wipplicher bruste | Hett ich dennochtt nie enbissen
(gemeint ist die Muttermilch).
Müller, Stadtr. Ravensb.
91, 6
(
oschwäb.
,
1330
/
4
):
swer dehain hohgezit het, der sol nit me luͥtes han, die zer hohgezit enbizzen danne vierzec menschen.
Strauch, Par. anime int.
3, 11
;
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
981
;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Rieder, St. Georg. Pred. ;