enpfor,
enpfor-,
auch
empfor(-),
entvor(-),
envor(-),
Adv.
/ Adj.,
häufig Präfix;
in der Verbindung mit Vollverben werden regelhaft Präfigierungen angenommen, die Grenze zu adverbialem Gebrauch ist offen. – Obd.
1.
›übrig‹.Wortbildungen:
˹enpforbestehen
enpforstehen
enpforhaben
enpforlassen
Belegblock:
Ietz ist empfor der eltost tail, [...], da von wir in dem nachgenden buͦch in vil capiteln sagen werdent.
also hett ein muntzmeister, der die groß sluge, dannoch enpfor an einer gemischten marck XIII schill. und IIII pf.
2.
›zuvor, früher; im Voraus‹.Bedeutungsverwandte:
.Gegensätze:
.Wortbildungen:
enpforbehalten
enpforgeben
enpforhaben
Belegblock:
daz wir dann unser hab enpfor und wider nemen, und daz wir dann hinnach alz vast kriegten.
geben die obgenanten unser herrn [...] 100 und 11 gulden reinischer zuvor auß frei enpfor und das ander die gemainen schiessgesellen.
wenn er außrait, do hett er die zerung empfor.
mit dem arenprost gewann es Bartholome Rem und mit der bichs graff Haug von Monfort. die stat gab 40 fl enpfor.
LEyp gezevg mach den frauwen nymant geprechen [...] Sy envor wuͤrch iz selber so daz sy obez pavͤme aus hauwe odir leuͤte von dem gute vor treib.
3.
›vor (Augen)‹; auch: ›vorrangig‹, nur als Präfix belegt.Wortbildungen:
enpforhaben
enpforhalten
enpforlassen
enpfornemen
Belegblock:
Die Schwaben sprechen: wir habid ein alten Got; | Den lond si uns enpfor und tribend spot.
sie wolten den almächtigen Gott entvor nemen unnd wolten mit in vächten durch cristenlichs glauben willen.
das alles halt ich der herschaft und der ganzen gemain emphor.
Ob der redner der gemain widerumb urlaub fordert, halt in der richter emphor, ob etwas nicht beruert oder anpracht wer.