endlich,
gelegentlich
endelich,
2
enlich
; selten
endiglich
;
Adj.
/
Adv.
– Das Bedeutungsspektrum von
endlich
zeigt insgesamt (im Vergleich zu ) eine stärker zeit- als raumbezügliche Semantisierung.
1.
›einer Sache, Aufgabe, einem Ziel verpflichtet‹ (zur Charakterisierung einer charakterlichen Qualität, die im Engagement, in der Sorgfalt oder der Beständigkeit / Beharrlichkeit des Handelns von Personen ihren Ausdruck findet); im Einzelnen (häufig durch die Semantik weiterer, im je spezifischen Kontext verwendeter Adjektive beeinflusst): ›eifrig, tüchtig, fleißig‹; ›engagiert, entschlossen‹; ›mutig, tapfer, unbeirrt‹; ›gewissenhaft; ernsthaft, eindringlich‹; ›beständig, beharrlich, geduldig, treu, zuverlässig‹;
vgl.  7.
Bedeutungsverwandte:
,  5,  2, , , , ,  1,
2
I, 1; II,  1,
1
,  3; vgl. ,  9, (Adj.) 1,  4.
Syntagmen:
der ritter, die gesellen e. sein, das gebet e. sein
;
e. bestehen / harren, jm. e. dienen, etw. e. werben, e. entschlossen, auf etw. bedacht, in seinem geschäft sein
;
e. schneiden / singen, sich e. üben, e. sein brot essen
;
der endliche bruder / edelman / geselle / herre / hofman / knecht / leienorden / man, die endliche magd, die endlichen ernegesellen
.
Wortbildungen:
endlichkeit
1 ›Fleiß, Tüchtigkeit, Zuverlässigkeit‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
Summa enim virtus est mulieris festinare et celeriter exequi suum officium, wie man bey uns eyn endelich weyb und magdt nennet.
Ebd. (
1547
):
wenn einer gewis ist, das sein thun Gottes befelh ist. [...] der selbe kan endlich bestehen, vnd mus jm gelingen wider alle Teufel.
Ders., WA Bibel (
1522
):
das endlich harren der creatur, wartet auff die offinbarung der kinder gottis.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Enist aber dîn gebet niht endelich und âne ernst, sô enwil dir got niht nû versagen, wan er hât dir in sîner êwicheit versaget.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Hans Schutze war gar ein endtlicher, bederber, rustiger und auch vorsichtiger hoffeman.
sein mitkumpen [...] ruckten in auff
[›stellten ihn zur Wahl‹]
und zwar nicht umb endtligkeit oder erfahrenheit willen, sondern mehr umb vordriess willen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Keiner endlichkeit ward ich nie ziegen | Und laß auch nimmer auf mich kumen. | Ee het ich ewig urlaup genumen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
die [egerischen gesellen] nützet man, wo man ir hin bedorft; die waren vom ersten endlich und keck.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Endlicher magd find ir noch viel, | Die [...] | [...] ir hauß-arbayt embsig thon.
Ebd. (
1564
):
Und [ein tugendhafft weib] isset ir brodt alle zeit | Gantz endlich on alle faulkeit.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Ich will gar frumm vnd entlich sein, | In die Schul gehn vnd fleissig lehrn.
Ich will arbeiten geren | Ennlich vnd frümmer weren.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do die zwene botten bi dem bobeste worent und ire sachen endeliche wurbent die in befolhen worent [...].
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
dar umbe snident flissecliche und endeliche in der schar uwer frummen endelichen ernegesellen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wil er komen ins himelrich, | So muos er got dienen endelich.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
Und ward herzog Lu̇polt erschlagen und [...] ander ritter und knecht der edlesten und endlichosten herren.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
Caspar Riedrer und Cuntz Umbach wurden erstochen, die waren gar endlich und tetten den Pairen gar groß scheden.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
wer endlich ist, dem wirt der lon und die ere ymer mer von got und von der welt.
Karnein, de amore dt.
88, 56
(
moobd.
,
v. 1440
):
Wär nit vil pesser vnd endtlicher den tod mit willigkait einzügeen, dann alltzeit mit vnleidenlicher, grymsaliger pein [...] gelaidigt werden?
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
[ain ritter] was so endlich und keck das er in den ersten turnay, da er ritter wartt, mit seiner hantt allain gewan XXIIIj rosz.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten
2, 118, 14
(
m/soobd.
,
1469
):
das chain wirt chaynen menschen in seinem haws beherberg [...], nur er kchenn in [...], das er frum und endlich sey.
Gerhard, Hist. alde e
5772
;
Quint, Md. Karl u. Eleg.
378
;
Welti, Pilgerf. v. Walth.
9, 2
;
Vetter, Schw. zu Töß ;
Rieder, Gottesfr. ;
Koller, a. a. O. ;
Bauer, Geiler. Pred.
94, 2
;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›schnell, eilig‹; adverbial: ›unverzüglich‹; ›bald‹; als Metonymie mit hinzukommender Spezialisierung zu 1 auffassbar.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1,  2, (Adj.) 1, ,  2, ,  7.
Syntagmen:
etw. e. raten / tun
;
e
. [wohin]
eilen / fliehen / gehen / kommen / laufen, e. gesund werden, jm. e. nachjagen, das bolwerk e. schiessen
;
etw. e. geschehen
;
e. wie der wind
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Maria [...] gieng auffs gebirge endelich [...] und kam ynn das haus Zacharie.
Ebd. (
1529
):
,Endelich‘ odder ,mit eilen‘. Verba Elizabeth wol wir heind fur uns nhemen.
Gerhard, Hist. alde e
1337
(
omd.
,
um 1340
):
Di rede in ire herze schoz | Vorchte und solch irscrecknisse, | Daz si wolden gewisse | Zurucke endelichen vlin.
Ebd.
3189
:
Daz geschach gar endelich | In eime ougenblicke, sich.
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
527
(
omd.
/
oobd.
,
v. 1382
):
Daz ist daz er zw der rewe, zw der peicht und zw der puzze endlichen eyle.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
147, 1253
(
Zwickau
um 1540
):
Was fragn wir lang / gerad als wers nicht zeit | [...] | Viel besser ists / daß wir wol endlich gehn / | Auff daß uns moͤcht nicht ergers draus entstehn.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Was ir thuon welt, daß thuot endleich!
Die pauren haben all gezuckt die schwert | Und laufen da her gar endlich.
Lappenberg, Murner. Ulensp. (
Straßb.
1519
):
so bisz in ein floch im hindern, nach dem grappelt er endlichen vnd fand er etliche knötelin im hindern.
UB Zug
256, 8
(
halem.
,
1388
):
Des jagten inen die von Bremgarten nach ze roß und ze fuͦße als endlich, das si die selben knecht ze Lunkhof eriltent.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
und schold ich chussen deinen roten mund, | so wuͤrd ich endichleich gesund.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm ;
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1028
;
1103
;
Feudel, Evangelistar
88, 10
;
Froning, Alsf. Passionssp.
2257
;
3.
›auf Dauer, anhaltend, fortwährend‹; auch: ›immer wieder‹; final: ›endlos, für immer‹; attributiv für positiv bewertete abstrakte Bezugsgrößen (z. B. für Umsicht, Hoffnung): ›beständig, nicht nachlassend‹; auf Beeinträchtigungen emotionaler, physischer Art (z. B. von Furcht, Verfolgung, Albträumen) bezogen: ›hartnäckig, zermürbend, gnadenlos‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , (Adj.) 7.

Belegblock:

Mannack, Rist. Pers.
282, 21
(
Hamb.
1634
):
endliche verzweiffelung erwuͤrget mich geschwinde.
Luther, WA (
1527
):
es kan sich niemand endlich erhalten, das er nicht rede von dem, das sein hertz dichtet.
Ebd. (
1523
/
4
):
Da er [Abraham] nu also gehorchet seinem Gott und ausgezogen ist, lesset er yhn nicht endlich on trost.
Denn solch grosse verachtung und undanckbarkeit wol grossere straffe verdienet, denn die ist, das einer des Sacraments endlich emperen mus.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
21, 32
(
Magdeb.
1608
):
die offenbarung Johannis von der Christlichen Kirchen endlicher verfolgung.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
so irschreckestu mich | Mit troumen dy sint engestlich, | [...] | Und mit entlichen gesichten.
dir betrubet dine kel | Endeliche vorchte snel | Von zukumphtigem ubele.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
wer disen weg alsus nút engat, der gat endelichen irre.
Welti, Urk. Rheinfelden
76, 9
(
halem.
,
1358
):
das wir ime disen vorgenanten brunnen gegeben vnd geurlöbet haben vmb die endlichen fuͥrsichtikeit vnd die truͥwe, so er zuͦ vͥnser stat het.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
denselben [ratschlag] willigclich zuͤ gedulden, der entlichen, tröstlichen und ungezweifelten hoffnung, die kay. mt. mainen dise sachen christenlich [...].
Ebd. (zu
1555
):
daraus dann anders nichts dann jemerlichs pluͦtvergießen der unschuldigen und entlichs verderben diser stat erfolgen mögen
(als Resultat aufgefasst auch zu 5 stellbar).
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Er [Lucifer] vndersteet sich das poes zebefürdern, das guot zeuerhinndern vnnd gottes creatur endtlich zeuerfueeren.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
49
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Derhalben wir zu Enndtlicher warnung allen vnnd Ieden [...] hiermit zwerkhennen gebenn.
Vgl. ferner s. v.  5.
4.
›am Ende einer (je spezifisch definierten) Zeitspanne, einer Reihe von Begebenheiten, Geschehnissen, Handlungstatbeständen‹; ›schließlich, zuletzt‹;
zu  6.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2.
Syntagmen:
e. siegen / sterben / verderben, irre gehen, selig werden, zum gericht kommen, sich etw. e. fürnemen, etw
. (Subj.)
e. kommen / verderben / zergehen, nicht ausbleiben, war werden, got etw. e. hören / sehen, j. jn. e. erhören / überfallen, sterben lassen, zu etw. zwingen, jn. e. aus dem forst treiben
.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
/
6
):
Daruͤmb wird Gott dis geschrey der creatur auch endlich erhoͤren.
Ebd. (
1547
):
Was aber on Gottes wort ist, das mus endlich zergehen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
520, 427
(
Magdeb.
1608
):
Trieb sie endlich der grosse dorst / | Wien Fuchs der Hunger / aus dem forst.
Ebd.
544, 1194
:
[Ein Wirt]
Trieb so groß Hurerey vnd Mord / | Das es Gott endlich sah vnd hort.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
Gedenck offt an das letzt gericht, | Das endlich wird außbleiben nicht.
Gerhard, Hist. alde e
1076
(
omd.
,
um 1340
):
Chore, der ungehure, | Van dem himelischen vure | Mit drithalbhundert mannen starb | Und gar endelich vertarb.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Endelich quam en der tot | Rizende von den lewen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
159, 35
(
Nürnb.
1548
):
Der Allmechtige ewige Vatter im hymel / woͤlle [...] vns [...] entlich auch selig sterben lassen.
Ebd.
205, 14
:
So seid nur still / vnd hoͤret / vnd schawet wer endlich sygen werde.
Dietrich. Summaria
30v, 36
(
Nürnb.
1578
):
biß er [Christus] verkleret / vnnd endlich zum gericht kommen / vnd die vnglaubigen in die ewigen flammen werffen werde.
Wickram
4, 32, 20
(
Straßb.
1556
):
Darumb nam er im entlich für / den alten herren umb die tochter anzuͤsprechen.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Endlich, nachdem sie ohne einige hülffreichung herum geirret, [...] wurde Veritas auß noth gezwungen, bei einem Stummen einzukehren.
Qu. Brassó
5, 559, 34
(
siebenb.
,
1616
):
die Polaken von den Turken mit schönen Worten sein getrachtieret worden, bis sie endlichen von ihnen uberfallen, dessen sie sich nimmer [...] beförchtet.
Müller, Faustb.
979, 34
;
Kehrein, a. a. O. ; ; ;
Vgl. ferner s. v.  20,  6,  1,  3.
5.
›endgültig, definitiv‹ (auf Resultate, Ergebnisse von Handlungen, Ereignissen bezogen); ›ein für alle Mal‹; auch: ›unwiderruflich, unumstößlich‹; in rechtlichen Zusammenhängen: ›beschlussgebend, rechtskräftig‹; ›rechtlich fundiert, legitimiert‹; ›(weltlichem) Recht entsprechend‹; auch: ›formalrechtlich‹;
Spezialisierung zu 4; vgl.  7.
Phraseme:
endlicher und lezter wille
›Testament‹.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j. (in e. S.) e. sein
;
e. antworten, etw. e. aufheben / beschliessen / handeln / machen / vertragen / zusagen, jn. e. strafen / stürzen / vergleichen / vertreiben, etw. e
. [wo]
liegen
;
der endliche austrag / ausweg / beschlus / rechtstag / tag / untergang / wille, die endliche antwort / einantwortung / entscheidung / meinung / strafe
›die einem Vergehen entsprechende, durch die Rechtsprechung legitimierte Strafe‹
/ vergleichung / volziehung, das endliche beschliessen / ding / gericht
›zur Urteilsfindung und -verkündung einberufenes Gericht‹
/ recht / urteil
; subst.:
etw. endliches abschliessen / beschliessen / handeln / setzen
.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
damit ists gar kein nutz, yn Ehesachen gruͤndlich und endlich
[›weltlichem Recht entsprechend‹]
zu handeln.
Ebd. (
1535
/
6
):
Das ist, das alle Koͤnige, Herrn, Land und Leute, so nicht wollen ablassen das Euangelium zu verfolgen, mussen endlich und ewiglich gestuͤrtzt [...] werden.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
also si mit uwer meinunge, daz wir uch noch dar of dazwessen biz of hude fritag ein entliche antwort geben wollen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
24, 12
(
omd.
,
1487
):
entlich angesehen su̇nde der ehbrechereÿ
(›formalrechtlich als Ehebruch betrachtetes Verhalten‹).
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das wir uns mit worten sehr underredten, aber nicht endlich waren.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
darumb sullen sie zu entlichen außtrag vor unserem allgnedigsten herren dem römischen künig recht nemen und geben.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
so der cleger [...] vmb ein entlichen Rechttag pittet, der soll jme furderlich ernant werden.
Ders. u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
so aber ein person, einer gnugsamen, vnzweifenlichen, vberwunden vnd erfunden missetat halben, nach laut diser vnser ordnung von amptss wegen entlich
[›rechtmäßig‹]
an irem leib oder glidern gestraft werden solt [...].
Von besitzung
[›Einberufung‹]
vnd beleutung
[›Eröffnung durch Glockenläuten‹]
des entlichen gerichts.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 306, 3
(
halem.
,
1508
/
16
):
da ward nit entlichs gehandelt.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
byvrteilen mag man wol von mund eroffnen / es weren dan̄ sollich byvrteiln / die in ir krafft endtlich entschidung inhetten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
um 1530
):
und sie ließ in sagen, daß ir maj. entlicher wil und mainung were, daß [...].
Ebd. (zu
1552
):
ist unser aller [...] ainhelliger, ernstlicher, endtlicher und unwiderruflicher beschluß, will, mainung und gesetz, daß [...].
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Daselbs wardt der frid entlich gemacht, beschlossen und zu payden seytten wol verpryefft.
Rintelen, B. Walther
177, 3
(
moobd.
,
1552
/
8
):
Wann einer, der von einem Geschäftiger zue einem Executor benennt wirdt, [...] vor entlicher Volziehung des Testaments mit Todt abgienge, so fellt die Executorey nit auf sein Erben.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs. 
18. Jh.
):
so ist doch die endliche vergleichung und beschluss obbemelter handlung [...] erst in diesen gegenwärtigen ein und dreissigsten jahr gar zu ende gebracht [...] worden.
Ebd. (
1603
):
und waß in einem thäiding nicht entlich vertragen worden soll pleiben biß auf das ander thaiding.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1624
):
es soll auch der antwurter kumen und antwurden, es sei entlich oder aufschublich.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
93, 18
(
mslow. inseldt.
,
1610
):
die da anhören śolten śeiner lieben hauß frauen [...] entlichen vnnd lezten willen.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 12, 2
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
112, 19
;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Lauater. Gespaͤnste
32v, 18
;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ; ;
Rwb  f.;
Vgl. ferner s. v.  1,  4, (
der
2,  11,  12,  4, .
6.
›vom Ende her, auf das Ziel hin gedacht, teleologisch‹;
vgl.  7.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Zur Sache:
LThK
9, 1344
ff.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Er [Judas] jach: ,wen ich kusse balt, | Der ist iz, in veste halt | Und vurt in gewarsam lich!‘ | Daz bedutet endelich, | Als ich vinde in der glos, | Dise werld gar trwen los.
Luther, WA (
1528
):
Denn die gepot an yhn selbs solten uns nicht zu schweer sein, sondern die ursache odder endlich meinung der gepot ist uns unleidlich.
Voc. inc. teut.
e viijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Entliche sach Causa finalis.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
DJe Endliche vrsache
[die
causa finalis
]
/ nutz vnd frucht dieser Weissagung lasset vns nu auch betrachten.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
3
(
Nürnb.
1517
):
Dem allen nach ist die entliche ursach der erschaffung und erlösung das lob des schöpfers und erlösers.
Ruh, Bonaventura
312, 12
(
Basel
1507
):
Sytmals das allerluterist vnd ledigist wesen [...] ist das allererst vnd das allerlest, darvmb so ist es aller dingen vrsprung vnd entliche volbringung.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die Endtlich vnnd verschaffend vrsach dar vmb ein yetlich ding geschicht.
7.
›zeitlich begrenzt‹; speziell: ›sterblich‹; auch: ›flüchtig‹;
vgl.  68.
Bedeutungsverwandte:
 4; vgl.  1,  2, , .
Gegensätze:
.
Wortbildungen:
endlichkeit
2 ›Vergänglichkeit‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1524
/
7
):
Dem Menschen ist ein mass gesetzt [...] mein leben ist endtlich.
Und ist besser mit nachteil und wenigerm recht endlichen friede und ruge haben, denn mit unendlichem unfriede und unruge das urteil nach dem spitzigesten und scherffesten recht imer suchen.
Ebd. (
1539
):
der [Herr] aus einem unendlichem gott ist ein endlicher und beschlisslicher mensch worden.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
43
(
Nürnb.
1517
):
Weil dieselben [werk] einer entlichen person von natur entlich sein, so mag auf inen kein gerechtigkeit eins unentlichen verdinsts ergründet werden.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
40, 7
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
fleische unde gebein, dü man setzen muos in die entlicheit des menschen.
Ebd.
61, 20
.
8.
partikelhaft, bringt eine Relativierung bezüglich der Sicherheit, Geltung einer Aussage durch den Sprecher zum Ausdruck: ›letztlich, letzten Endes‹; auch: ›eigentlich, sicherlich, gewiss‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
,  2, (Adj.) 9.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
dieser Artickel der Aufferstehung der furnemeste ist, darauff endlich unser heil und seligkeit stehet.
Ebd. (
1547
):
ES koͤnnen die, so Gottes worts feilen, endlich nicht gedeien, sie mussen verdorren wie der Feigenbawm.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
Dieselbig [Sophistische vnd nichtige Glosierūg] doch entlich nichts schaffen wirt / dan nur bey den vnglaͤubigen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
251
(
Nürnb.
1517
):
Zum andern, das wir ,in der gemeinschaft unser werk‘ entlich nichts anders suchen, dann (das) das götlich lob außgebreitet [...] werde.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
85, 4
(
Nürnb.
1548
):
der Herr stellet sich / alß woͤlle er jr nit helffen / Vnd dennoch endlich hilfft er gern vn̄ willig.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Nun weiß ich aber endtlich nicht, | Ob der pfaff da sey gwest die nacht.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
er [Karly] hasset uns tödlichen, als ir wŭssend, und sagen ŭch, wenn er uns ergryfft, das er uns entlichen töden wirt.
9.
›ganz (und gar), total‹; ›umfassend, vollständig‹; ›vollkommen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2; vgl.  1,  1, ,  2, (Adj.) 15,  11.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Wo ist der bloze mensch verhert | Und so endelich verczert?
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Götlîchiu sælicheit liget an drin dingen: daz ist an bekantnisse, daz er sich selben endelîche bekennet, daz ander vrîheit, daz er unbegriffen und unbetwungen blîbet von aller sîner crêatûre [...].
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
men sal entlich die wairheit sagen.
Gerhard, Hist. alde e
3641
(
omd.
,
um 1340
):
Und karte daz antlitze sin | Zu der want gar endelich | Und weinte gar inneclich.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
14, 11
(
omd.
,
1487
):
Vnd nicht will ich nachgeschribens buchlen mir (als au̇ß meÿnem heẇpt gemacht.) entlich zcugeschrieben. Sundern den heÿligen lerern [...].
Strauch, Par. anime int.
81, 19
(
thür.
,
14. Jh.
):
vragite man mich, daz ich endeliche berichten solde waz der schepher gemeinit hette du her alle din geschuf, ich spreche [...].
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 20, 17
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
daz fleisch den würmen endelich, | daz han sie schier verzert.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Also hat matheus entlich aus gesprochen dise iij mal xiiij geschlecht
.
vntz auf den tag vnsers herren jhesu cristi.
Schmidt, Rud. v. Biberach
65, 15
(
whalem.
,
1345
/
60
):
alle bewegt vnd guͦtete des willen werdent gewist vnd gezogen ze gotte ze minnende elleklich vnd endlich, das si minnen got in allen dingen.
10.
›ein Stück weit (vom Verlauf eines Weges)‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
über die Thonwissen nach den rain schnurgeratt biß auf den Weizbach, nach den Weizbach entlichen abwerts biß widerumben für das schlossthor alwo er seinen anfang genomben.