ende,
das
;
-s/-e, -en
,
auch
der
;
-Ø/-e
;
häufig mit
e
-Apokope. Absätze 1-5 auf räumliche bzw. als räumlich tropisierte Größen, 6-9 auf zeitlich Verlaufendes oder als zeitlich Tropisiertes bezogen; innerhalb dieser beiden Gruppen begegnen Spezialisierungen.
– Zur Lautung von 'Ende' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
1.
›Stelle, von der aus oder bis zu der hin sich eine räumliche bzw. räumlich gedachte Bezugsgröße erstreckt‹; ›Platz, Ort, der sich in größerer Distanz zum Standpunkt des Sprechers befindet‹; dies überwiegend implizierend: ›Rand, Begrenzung, äußerster Grenzpunkt‹; häufig pluralisch, auch generaliserend bzw. verblassend: ›Ort, an dem sich etw. (durch den Kontext näher Definiertes) befindet, ereignet‹ (vgl. Phras.); speziell: ›Ufer, Fuß (eines Berges), Seite‹; ›Ende eines Weges‹; ›Ecke, Winkel eines Hauses‹; ›tiefste Stelle einer Grube‹; ›Rand, Ende der Welt‹ (geographisch); auch: ›Richtung, Himmelsrichtung‹.
Phraseme:
˹
des endes, der ende(n)
˺ ›da, dort‹;
welcher ende(n)
›wohin, woher‹;
selbiger enden
›ebenda‹; ˹
ander ende, an andere ende(n)
˺ ›woanders, woandershin‹;
an allen enden
›vollständig‹;
an einem anderen ende
›woanders‹;
jn. des endes weisen
›jm. die Richtung, den Weg zeigen‹;
an dem einen ende [...], an dem anderen ende
›einerseits [...], andererseits [...]‹; ˹
jn. an ein ende nemen, mit jm., miteinander auf ein ende gehen
˺ ›jn. beiseite nehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  6,  1,  1, , ,  1,  679, , ; vgl. (
die
1,  3.
Syntagmen:
das e. (des weges)
(Subj.) [wo]
versinken
;
j. an ein e. gehen, x schüsse an ein e. tun, etw. an einem e. liegen / stehen, das vieh an das e. treiben, j. die stat an x enden stürmen, feuer an x enden der stat auskommen, j. an einem e. hinabsehen, zol an einem e. nemen, unrat an ein e. bringen, etw. an einem e. bauen / hören / stiften, holz an einem e. schlagen, vieh an den enden durch das land treiben, das gut in seinen enden ausgesezt / umfangen sein, vieh in den enden finden
,
etw. zwischen x enden sein
;
das e., die enden des berges / himmels / predigerhauses, der insel / welt, des landes
;
das äussere / finstere / heimliche / offene / öffentliche / sundere e
.
Wortbildungen:
endlos
1 ›grenzenlos‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1518
):
Unszer feindt sucht uns, und nit an einem ort, sundern an allen enden rings rumb.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
666, 5023
(
Magdeb.
1608
):
Jhr viel warffen Pfeil / Stein vnd stecken / | Wie ein Hagel von allen enden.
Weingart u. a., Seelb. Rhodt
326, 15
(
pfälz.
,
1574
):
[die obersyt
des Ackers
] stoszt mit dem usser end uf den Wyrer wegk.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Iz sint etliche wege die die lude gerecht dunkent, und ir ende versenket in den grunt der hellen.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Hab ich also baldt, nach meiner glücklichen ankunfft
[in
Franckreich
],
selbiger enden mich auff allerhand [...] Frantzösische historien [...] zulesen begeben.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Einen hochgelehrten philosophum hette ein kunstreicher mahler contrafeyt, und dasselbig mit andern [...] gemählden an öffentlichen enden zu schawen auffgehenckt.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
81, 29
(
omd.
,
1487
):
dÿ Jn der statt wolden sich werenn an dem ende. da kein veÿndt lege.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
125, 11
(
thür.
,
1474
):
in formundeschafft Margarethan Volharttis an eynem unde Katherinan Gernoltcz am andern ende betreffinde.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
1, 7
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
manchirhande heydinschaft, di do wonen in manchin endin der werlde.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 16, 32
([
Eilenb.
]
1524
):
Ja ich wolte lauffen zum ende der werlt.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
am Ende oder außtrit des centri penumbræ aus der Erdscheiben.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
62, 25
(
nobd.
,
1486
):
Derselbig scheffer [...] hat macht, zu treiben an alle endt, so wir mit unsern vihe, kühen und schweinen treiben und ferner nicht.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
und sach den in unervolgenlicher hoͤhi, die was [...] in einer endeloser lengi und breiti und tieffi, alles sunder grunt.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
es brantent ouch die huser bi der Schintbrucken und der metziger schinthüs derhünder. was zwischent disen enden waz, daz brante alles.
Ebd. (
A. 15. Jh.
):
do nam der künig den koufman an ein ende und frogete in heimeliche [...].
und
[
die knehte
des Königs]
umbegobent sich mit wagen und karrichen, das men nuwent an eime ende möhte zuͤ in geriten.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Das was am end eines grossen bergß.
do gsăchend sy, das an dem end, dă daz schlos gstanden was, nŭt anderst was, als ob nie kein hus nach schloß da gsin were.
Bächtold, N. Manuel. Papst,
71, 1051
(
Zürich
1525
):
Das bluͦt, das ir vergossen hend, | Läg es ietz frisch an einem end, | Ir möchtend all darin ertrinken.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
dann man mocht an etlichen enden des predighaus und auf dem kirchhof die predigt nit wol hören.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
fu̇hren also den gantzen tag [...] biß wir endtlich zum end vnd eu̇ssersten spitzen derselbigen [Jnsel Malta] kamen.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
er weist si rechte des endes hin | da si schir funden in.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
16, 13
(
noobd.
,
1347
/
50
):
daz ist davon, daz daz ertreich geleich abstet von allen enden dez himels.
Niewöhner, Teichner
285, 18
(Hs.
moobd.
,
1360
/
70
):
er sags dem priester an allen enden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
bis das durch gottes vermanung der fürst an dise ende got verlobt ain gotzhaws zu stiften und pawen.
Der künig [...] gieng an ein sunder end und bewaint mit pittern zähern dise geschicht.
Weber, Füetrer. Poyt.
232, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Sagt, wellcher ennde | sind si den weg geriten?
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
sy
[eine Frau, der finanzielle Hilfe vom Burggrafen verweigert wurde]
liess an ain ander end auch versuchen, bohin sy zu dem pesten vertrauen hett.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1. H. 16. Jh.
):
Ain ieder unflatt soll an die ent da er hin gehört gepracht werden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1482
, Hs. 
16. Jh.
):
es soll und mag ain jeder [...] zimmerholz schlagen in pach an den enten, die ihme der marktrichter außzaiget.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1585
):
aber gemainer weeg und ausfart mag sich ein ieder, so der enden zu thun hat, gebrauchen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
136, 25
;
Karnein, Salm. u. Morolf
203, 5
;
Österley, a. a. O. ;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ; ;
Thür. Chron.
1v, 6
;
21v, 28
;
Opel, Spittendorf ; ;
Lauchert, Merswin ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Weber, a. a. O.
140, 7
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Siegel u. a., a. a. O. ; ; ;
Vgl. ferner s. v. (Präp.) 1,
1
 15, ,  12,  1.
2.
›Ortschaft; Gebiet, Landstrich, Gegend‹; auch: ›Grenzgebiet, Peripherie‹; ›Landesteil; Territorium, Teil eines Herrschaftsgebietes‹; im Plural häufig generalisierend (vgl. Phras.); häufig in der Doppelformel
ort und end(e)
; Spezialisierung zu 1.
Gehäuft Chroniken.
Phraseme:
˹
an / in allen enden, von ort zu ende
˺ ›überall‹;
an / in keinen enden
›nirgends‹.
Bedeutungsverwandte:
(
die
),  1,  11, , (
die
3, .
Syntagmen:
das e., die enden verbrennen / verderben / verheren
;
das e
. (Subj.) [wie]
heissen
;
j. an / in ein (ander) e. ziehen, jn. an das e. verschicken, waren an ein e. füren / verschleifen, an einem e. friede / trost, geleit haben, eine predigt tun, sich an seinem e
. ›Herrschaftsgebiet‹
begnügen, etw. an einem e. brauch sein, verdrus sich an einem e. erheben, das her an dem e. liegen, sein feld machen
›sein Lager aufschlagen‹,
j. an x enden reichsen
›herrschen‹
/ wonen, etw. an x enden geschehen, teuer werden, das landvolk an x enden mustern, söldner an die enden legen
,
etw. an einem e. beschädigen / verderben, sich auf ein e. begeben
,
gut gegen ein e. füren, in x enden ein her sammeln, gewürze von x enden bringen
;
das e. des herzogen, der herschaft, des erdbodens / landes / reichs
;
ein e. in
[+ Ortsname] (z. B.
in dem Burgundenland
),
das e. von
[+ Ortsname] (z. B.
Kurland
);
das fremde / römische e
.;
die nymphen der enden
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1636
):
Seid mehr als sehr gegrüßt, ihr Nymphen dieser Enden.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
wol vîrtûsunt | Littowin hêttin in der stunt | ein ende von Kûrlande | [...] | alzû vreislîch vorhert.
Luther, WA (
1522
):
dein besitzung sollen sein alle endt des erdbodems.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1356
):
unde qwam daz zweite groß sterben, also daz di lude an allen enden in Duschen landen storben.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
an etlichen enden nennet man es [ein mutter pferd] ein stutt.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
sso gap her sich sere an die ende des landis, do vant her syn bas volge unde statin, denne mittin yn dem lande.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
63, 13
(
nobd.
,
1486
):
welcher an den zenten geurtheilt wirdt, der soll weder friedt, trost oder gelait haben an keinen endten.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
und lag ein winter an dem ent, da nun Nordlingen ist.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
15. Jh.
):
Und ward hoͤw hindennach vast túr an ettlichen end im land.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
ob er schon an ainem ort ain schiff verfuert mit untreu oder unfleiß, kan er davon on sondern schaden an ain ander end zichen.
Ebd. (zu
1563
):
daß ain jeder seine wahren [...] lieber an die ende und ort verschleift und furt, da er guͦte, grobe muͤntz [...] bekomen kan.
Ebd. (zu
1551
):
Also hat inen doctor Söld [...] geschafft, daß sie [...] an denselben enden und orten kain predig nimmermer [...] thon.
Ebd. (
1544
/
5
):
also daß der arm wie der reich [...] nach notturft gehört werden mag, das an etlichen enden des reichs, do die zunftliche regierung nicht gehalten (wirt), mit nichten beschicht.
Jerouschek, Nürnb. Hexenh.
7v, 34
(
Augsb.
,
1491
):
ist die person frömd so frag er [...] an wie fil endn̄ sy gewont hab.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Ez sind [...] an dem end in Burgundenland [...] etleich frawen, die sô grôz kröpf habent, daz si sich streckent unz auf den nabeln.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die Turckhen [...] verpranten und verherrtn die enndt und gegent daselbs ganntz und gar.
man soldt das lanndtvolckh im lanndt an allen endten mustern.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
der [herr] ersamlet ain gross her in Ytalia und andern enden.
und
[Priamus und Anthenor]
kamen der endt, das diser zeit haist das Venediger landt.
man hieß in nur frömder endt den mächtigen hertzogen.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
die
[Römer]
liessen sich nit benuͦgen an irer wanung und enden, sonder sie begerten die gantzen welt zuͦ einer provintz under sich zuͦbringen.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
Gordianus [ward] auf dem weg nit verr von römischen enden erschlagen.
[er] zoch in di end seins suns herzog Greimolt.
di auch an der untreu schuldig waren, di wurden an manig end verschikt in das elend.
[küng Hainrich] verderbt etlich end des Bairnlands.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1494
):
mit solher handlung der burgrecht halben soll es an einem jeden ende der herschaft sand Lamprecht [...] gehalten werden.
Kurz, Waldis. Esopus ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
36, 25
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Barack, Zim. Chron. ;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Grossmann, a. a. O. ; ; ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
122, 7
;
Zingerle, Inventare .
Vgl. ferner s. v.  2,  1.
3.
›Ort, an dem etw. öffentlich verhandelt, vollzogen wird‹; speziell: ›Ort einer Gerichtsverhandlung‹; ›Geltungsbereich einer Bestimmung‹; ›Erstreckung einer amtlichen Befugnis‹; auch: ›Tatort‹; ferner: ›Ort, an dem etw. (für einen bestimmten Zeitraum) Geltung hat, Brauch, Gewohnheitsrecht ist‹; die Art und Weise der Geltung, Bestimmung überwiegend in nachgestellten Relativsätzen näher bestimmt; häufig pluralisch und in Doppelformeln wie
ort und ende
; auf rechtsrelevante Orte ausgerichtete Spezialisierung zu 1.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
jn. auf end(e) und ort füren
›jn. der Gerichtsbarkeit eines bestimmten Ortes übergeben‹.
Bedeutungsverwandte:
I, 7; vgl.  14, (
die
4,  1.
Syntagmen:
die enden
(Subj.) [+ Relativsatz]
jm. verboten sein
;
j. (nach des eigen recht) an das e. erscheinen, an die ende
[+ Relativsatz]
zusammenkommen, an ort und ende
[+ Relativsatz]
hofteiding halten, j. an den enden verscheiden, jn. an die enden
[+ Relativsatz]
schicken, jn. an den enden anzeigen, j. an orten und enden gewesen sein
›sich nachweislich an einem Ort aufgehalten haben‹,
eine tat tun, an den enden (und orten)
[+ Relativsatz]
rats pflegen, den frevel berechtigen / fürnemen, gnade erkennen lassen, die forderung und klage tun, etw. an den enden
[+ Relativsatz]
beschehen, gegeben / gewönlich sein, gewonheit sein, sich gebüren, eine verreichung und gabe an den enden geschehen, an x enden den zehnten einziehen, jm. an den enden
[+ Relativsatz]
sein gut geben, ein haus benennen, auswendig den enden sitzen, etw. tun
;
das unparteiige e
.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
26, 29
(
Worms
1499
):
so soll ein ander Citacion mit bestymmung eyns entlichen recht tags [...] an der Tafel vnder der nuwen Müntz angeschlagen. vnnd im fürter soͤlichs an die ende da der selb angezeigt wirdt czuwissen gethan vnd verkunt werden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
93, 31
(
thür.
,
1474
):
Ist abir an den enden unde in den gerichten, da er vorscheyden ist, eyne solliche vorwertte gewonheit, die da drissig jar unvorrugkt gehalden worden ist [...].
Ebd.
116, 29
:
da unde an den enden, da solliche vorreychunge unde gabe geschen ist.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
des wir denn alle jahr in verneurungk der rede zusammen kommen an die ende, da das gewönlich ist.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
Auss obgedachtenn zymmerleuttenn soll der peinlich Richter der endt
[›der Richter, der für diesen Bezirk zuständig ist‹]
ein zall [...] bestimmen.
Ders. u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
bekent er eins morts oder todslags, man sol jne fragen, [...] an welchem ende er solich tat getan habe.
So sollen alssdann vnser amptlewt vnd Richter an die endt schicken vnd nach den vmbstenden [...] fragen lassen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1462
):
umb eigen, erbe und geltschulde, die si gegen und miteinander uswendig den enden, da der schultforderer geseßen ist, gemacht hand.
UB Zug
1125, 43
(
halem.
,
1470
):
uff allen stucken, guͤtern und hoffstetten und an allen enden, wa und wie si solichs bitzhar gehept und genommen hant.
Jörg, Salat. Reformationschr.
297, 3
(
halem.
,
1534
/
5
):
[Eine Vereinbarung wird getroffen]
sich und den Zwinglin / uff ein unpartyig end zuͦ eyner disputatz zebegeben.
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
ein rat von bern mit jnn vnderrett dz der fräffel billich an den enden, da er beschächen ist, fürgenomen vnd berechtiget werd.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1530
):
der soll an dem drittn tag erscheinen oder sein anwalt an das end oder stat nach des aigen recht.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
n. 1618
, Hs.
1681
):
diesselbige
[Straftäter]
auf ent und orth zue fihrn und mit ihnen nach gelegenheiten der persohn und verbrechen mit der straff zu verfahrn.
Ebd. (
1570
):
Anfänklich solle hoftaiding järlich zwischen ostern und phingsten an ort und ent da es sich gebirt, wie von alters hero beschehen, gehalten [...] werden.
Grosch u. a., a. a. O.
73, 15
;
281, 35
;
311, 37
;
Opel, a. a. O. ;
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. ; ; ; ;
ders. u. a., Bamb. Halsger. ;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
UB Zug
766, 25
;
Vgl. ferner s. v. .
4.
a) ›Textstelle, -abschnitt, -ort‹; Spezialisierung zu 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  3.
b) ›hinterer, letzter Teil einer sprachlichen Bezugsgröße‹; im Einzelnen: ›letzter Abschnitt, Ende eines Textes, eines Kapitels‹; ›Erläuterungsteil, Legende einer Tabelle‹; ›Wort-, Silbenende‹; ›Versende‹; auch: ›Anhang‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7, (
die
7,  5,  2,  2, , .
Gegensätze:
 1.
Wortbildungen:
endbuchstabe
,
endlied
›Epiloglied, letztes Lied einer Sammlung‹.

Belegblock:

Zu a:

)
Mon. Boica, NF.
2, 1, 50, 27
(
nobd.
,
1464
):
Nuͤn ist zw merken, das etwan alt pfennigmonz gewesen sint, der im alten lantpuche allein an zweyen enden bestymmet sint.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
ich hab auch an etlichen enden gesetzt von wort zu wort auß bewerten büchern, cronicken genant.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
wie ann andern enden jnn diser Ordnung clarlich funden wirdt.
Menge, Laufenb. Reg.
5015
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Des mag man wol gezúgnisse haben | Der wysen an vil enden.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Als ir an mænigem ende me | Dú schrift gicht zúge inder alten e.
Goldammer, Paracelsus
3, 278, 9
(
schwäb.
,
1530
/
5
):
Gott hat im alten testament durch bildwerk vil bedeutung, [...], als an denselben enden anzeigt wird.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wie ich’s oben auch mêr dan an einem end erzelt hab.

Zu b):

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
mîn rîm werdin gebuit | an dem ende ûf glîchin luit.
Luther, WA (
1537
/
40
):
Das ist das ende des liedlins gewesen
(hier sprichwörtlich-ironisch mit Bezug auf das gattungskonstitutive tragische Ende heldenepischer
lieder
).
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
so sal man ir
[einer Frau, die Nonne werden möchte]
dise regele lesen von anbeginne biz an daz ende.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Sich wil ouch abeschelen | Nu des capitels ende | Hie sine rede wende.
Küther, UB Frauensee
369, 30
(
thür.
,
1526
):
hab ich [...] mein ingesigell hinden zu endt dieser schrifftt auffgetrucktt.
Opitz. Poeterey
34, 22
(
Breslau
1624
):
Zue ende der reimen / wann ein Vocalis den folgenden verß anhebet / kan man das e stehen lassen oder weg thun.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Zu ende der Tabelln stehet eine verzeichniß etlicher Fixstern.
Gille u. a., M. Beheim
287
T (
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das ist Michel Pehams end liet.
Voc. Teut.-Lat.
a iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Abpruch einß puchstaben. od’ silbein am ende eins wortz. apocopa.
Dietrich. Summaria
19v, 2
(
Nürnb.
1578
):
Am ende ist ein vermanung an die zuhoͤrer dises worts.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1648
):
Das Y ist bey uns ein Endbuchstab.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1476
):
hab ich Caspar Frech auf dise inventarizetl zw ennd diser geschrifft mein aigėn petschafft gedrukht.
Böhme, Morg.R.
19, 12
;
Langen, Myst. Leben
181, 15
;
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. ;
Franck, Decl.
332, 6
;
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 15, 7
;
5.
›Spitze, Rand, Seite, Ende einer gegenständlichen Bezugsgröße‹; im Einzelnen: ›Wundrand‹; ›tiefste Stelle einer Wunde‹; ›Endstück eines Fadens, Seils‹; ›Saum an einem Kleid‹; ›Geweihende‹; auch: ›eine (durch den Kontext näher bestimmte) Stelle des Körpers, eines Gegenstandes‹; Spezialisierung zu 1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , ,  1.

Belegblock:

Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
229v, 12
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
mon sol nemen / ein gewisttn faden ein eld lang vnd / sol den mit eim ende pinde an dy obersten / czene.
Strauch, Par. anime int.
8, 20
(
thür.
,
14. Jh.
):
ein furic swert, [...] daz [...] zu beiden enden sneit.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3083
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
gegort | mit einer gulden snur [...] | das zwey ende vorne nider hingen.
Fischer, Folz. Reimp.
45, 257
(
Nürnb.
1482
):
ist aber die colera gros, so werden antraces, carbunculi, morbilli und ander pöz plotern an fil enten des leybes.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
vff einer siten der wundē end das sich zuͦ tal halt ein clein subtil meissel.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein Ende (das) als von dem tuͦch.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Man gibt dem armen allzeit das hartest end am strick.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Der negel ist nôtdürft, dar umb daz si der vinger end bedecken an den henden und an den füezen.
Bastian, Runtingerb.
2, 22, 14
(
oobd.
,
1392
):
ain zwelfvachen seidein slayer mit gelben enntten.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
76
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 ander schön hirschgestem von 24 enden.
Ebd.
105
:
1 ein bain 8 zoll lang, sehr hart, zugespitzt wie ein zackh oder end von einem hirschgestem.
Gierach, Märterb.
4093
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
das von den nageln ran das plüt, | das ze vier enden von im floz.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
2610
;
2616
;
Vgl. ferner s. v. ,  1,  2.
6.
›Ende, Schluss zeitlich befristeter Gegebenheiten; zeitliche Begrenzung‹ (z. B. von Handlungen, Vorgängen, Ereignissen); häufig als Teil von Funktionsverbgefügen; offen zu 7.
Phraseme:
ane ende
›immer und ewig‹;
an / zu dem ende
›schließlich, letztlich, endlich‹;
von end zu ort
›von Anfang bis Ende‹; ˹
ane endes zil, auf ein ewiges ende
˺ ›für immer und ewig‹;
ein ende mit jm. machen
›jn. töten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6,  13,  2, .
Gegensätze:
 1, (
das
1,  1.
Syntagmen:
ein e. finden / schaffen / setzen, etw
. (Subj., z. B.
der friede / hof / schlaf / streit / tag / verdacht, die jagd / sorge, das leben / siechtum, geld, gottes zorn
)
(ein) e. erlangen / gewinnen / haben / nemen
,
e. S
. (z. B.
der sache / tyrannei / wiederwärtigkeit, des elends / gelächters
)
ein e. machen / schaffen
;
j. des endes erwarten
;
den krieg zu (einem) e. bringen, e. S. zu e. kommen / sagen, etw. bis zu e. ausstehen
;
das e. des krieges / tages, der geselschaft / macht
;
endes ort
›Schlusspunkt‹.
Wortbildungen:
endlos
2 ›ewig‹,
endmal
›Schlusspunkt‹ (zum Gw vgl.
1
,
das
, 12),
endtag
›(gerichtlicher) Schlusstermin, letzter Tag einer Verhandlung‹ (dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1633
):
o du Ursach unserm Weinen, | das kein Endmal weiß noch hat!
Luther, WA (
1524
):
Gleych wie dißes reych Gottis der vergebung der sunden kein maß nach zil hat, also hat es kein ende, sondern es weret fur und fur stetigs one unterlaß.
Ebd. (
1531
):
Am ende wirdt man sehen, was die glocke geschlagen hat.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
288
(
pfälz.
,
1436
):
das sie [die sele] [...] ewiglich nymerme zerstöret wirdt oder ein ende gewynnet.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Der jüngling auß trunckenem mund [...] erzelete seinem herren von end zu orte alles.
Stoltzius, Chym. Lustg., Vorr. (
Frankf./M.
1624
):
Alle Kunst kompt von Gott / vnd ist bey jhm ohn Ende.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
19, 29
(
Frankf./M.
1626
):
Vnd
[der Dichter]
kan schier finden nit das ende sie [das Fraͤwlein] zu loben!
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 14
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
feuer, das unerloschen ewig brinnet; anfang und ende – erhöre mich!
Strauch, Par. anime int.
109, 13
(
thür.
,
14. Jh.
):
Got der ist endelos.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
184, 38
(
thür.
,
1474
):
danne
[nach Erbringung eines Beweises]
so hette dy vordacht eyn ende.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
211, 31
(
Nürnb.
1548
):
gelt nimbt ein end / vnnd kan nicht einen zan wehe stillen.
Dietrich. Summaria
30v, 32
(
Nürnb.
1578
):
Gott woͤlle [...] solcher Tyranney ein ende machen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Das erst das kompt in mein Gedanck, | So bald der Schlaff sein end erlangt.
Koller, Ref. Siegmunds (
1448
/
52
):
daz wir in dem aneffang und ende des dages gottes und syner lieben mutter Maria indenckig syn.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
nu vroͤwe dich iemer me ane endes zil!
UB Zug
670, 9
(
halem.
,
1425
):
wond dz beder teil schidlút einhelklich úberein kament [...], dz der selb tag ein endtag und ein ustag sin solt.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
und răttschlaget mit dem rytter, wie sy die sach zuo end bringen wettend.
Nun mach ein schnell end mit mir, ich bit dich.
Dreckmann, H. Mair. Troja
10, 5
(
oschwäb.
,
1393
):
also nam der hof ain end.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Dez wolt ich gern zu end komen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Doch hat er das ungellt vom weinschennkhen an dem ennd abgeschafft.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
324
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
die frue haisset ain ende des vergangen vnd ain anfank des nachuolgunden tages.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nu hab ich zu ende der liny Lotharij gesagt. Nu kum ich an [...].
Munz, Füetrer. Persibein
3, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Des
[Gottes]
weishait nye angennge | gwann, noch hat enndes ortt.
Ebd.
79, 5
:
er húeb an, sagt ir annfanng pis zúe ennde.
Ebd.
442, 5
:
nw was das der tag ennd nw hett genummen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16.
 /
17. Jh.
):
die senkreischen, eißfischen [...] ist allerdings auf ein ewiges ende eingestelt, bei der straf ½ reichstaller.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
79, 12
(
tir.
,
1464
):
Die sëlen, die da sint in der hell, die sint chaines ëndes erwarten ewikleichen.
Köbler, Ref. Franckenfort
9, 5
;
Wyss, Limb. Chron. ;
Grosch u. a., a. a. O.
99, 37
;
Perez, Dietzin
1, 207, 5
;
Anderson u. a., Flugschrr.
22, 3, 6
;
30, 8, 2
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
24, 34
;
35, 27
;
Sappler, H. Kaufringer
11, 78
;
13, 357
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
288, 1
;
Öst. Wb.
4, 189
.
Vgl. ferner s. v.  3, ,  11,  1, .
7.
›Resultat, Ausgang einer zielgerichteten, ergebnisorientierten Handlung‹; mit konsekutiver oder finaler Nuance: ›Ziel, Absicht, Bestimmung‹; ›Konsequenz‹; ›Nutzen, Zweck‹; ›Ergebnis, Ertrag‹; im Unterschied zu 6 mit Blick auf die Auswirkungen, Folgen, die die Beendigung eines Vorgangs, einer Handlung zeitigen.
Phraseme:
ane (alles) ende
›erfolglos, ergebnislos, ohne Konsequenzen‹;
zu was ende
›wozu‹;
zu diesem ende
›zu diesem Zweck‹;
e. S. ende geben
›zu einer Entscheidung kommen‹;
etw. auf ein ende sagen
›etw. vorhersagen‹.
Bedeutungsverwandte:
 12, ,  2,  2,  1, ; vgl.  4, I, 6,  13.
Syntagmen:
das e. e. S. betrachten, mit jm. ein e. machen / treffen
;
das e
. (Subj.)
etw. beweren, übel schmecken, in gottes hand stehen
;
jm. etw. als ein e. fürgesezt sein
;
dem e. lob geschehen
;
jn. an ein armes e. leiten
,
j. auf das e. sehen, e. S. auf ein e. kommen, sich auf ein ganzes e. verrichten
›sich gütlich einigen‹,
etw
. (z. B.
der handel / reichstag
)
ane e. abgehen / ergehen / vergehen, j. ane e. heimziehen, voneinander scheiden, etw. von endes wegen aufsetzen, zu fürderlichem e. raten, zu glüklichem e. kommen, mit jm. (in / über etw.) zu einem e. kommen, etw. zu seinem e. ordnen
;
das e. des glaubens, der gerechtigkeit / sache, des gesetzes
;
das arme / bittere / böse / fürderliche / ganze / glükliche / gute / traurige e
.
Wortbildungen:
˹
endabscheid
,
endrecht
,
endurteil
˺ ›endgültige gerichtliche Entscheidung, rechtsgültiger Urteilsspruch‹,
endursache
›Zweck‹.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor.
857, 5
(
Lübeck
1639
):
Wenn sie [die Vnterthanen] in Rechtshaͤndeln nicht zu end kommen koͤnnen.
v. Ingen, Zesen. Ros.
99, 17
(
Hamb.
1646
):
zu was ende verwirre ich mich izund in so vielen unterschiedenen wegen.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Ich habe es jhm auch [...] auff vertrawen zu dem ende [...] berichtet.
Luther, WA (
1525
):
Das muͦß der anfang, mittel und end unser gerechtigkait seyn, das Christus für mich gestorben und aufferstanden sey.
Aber es gehet schal aus und das ende schmeckt ubel.
Ebd. (
um 1535
):
Wens ende gut ist / so ists alles gut.
Ders. Hl. Schrifft.
1. Petr. 1, 9
(
Wittenb.
1545
):
So werdet jr [...] das ende ewers Glaubens dauon bringen / nemlich der seelen Seligkeit.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
264, 106
(
Magdeb.
1608
):
So giengs auch vnserm Regiment / | Es lieff endlich zum boͤsen end.
Ebd.
432, 5359
:
Das war im Raht der Endabscheid / | Jeder fuhr heim mit grosser Freud.
Ebd.
502, 46
:
Darauß die Kinder lernen sollen / | Wie Krieg durch Gut vnd Blut hergehe / | Vnd das End in Gottes Henden stehe.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Kristus, unser herre, der ist aleine unser ende, dem wir nâchvolgen suln.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
also claget es der keiser und bat daz concilium, das man ende gebe, wann die Durken und Hussen und Poln die sterketen sich.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Das ist des Gesetzes brauch vnd endt.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
welches wir viel mehr thaten / desto fuͤglicher zu gluͤcklichem Ende vnsers Fuͤrnemmens zu kommen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
115, 31
(
omd.
,
1548
):
nach berckleuftigen brauch hat ein wehrczugk die craft eines endturtheils.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
unde [lantgrave Frederich] obir qwam mit om umbe seyne tochtir zu eyme ganzen ende.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
258, 34
(
thür.
,
1474
):
unde sind sy also ane ende unde ane besliß von eynander gescheyden.
Gajek, Seidelius. Tych.
13, 6
(
Breslau
1613
):
derselbig gar nicht acht / | Solch freundschafft / auch dē end
[Konsequenzen für einen Freund, der im Vertrauen einen Diebstahl gesteht]
nicht btracht / | Sondern geht stracks zur Oberkeit.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Des Astronomi vorgenommener zweck / oder End⸗ur⸗sach.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
v. 1407
):
alzo
[nach ergebnislosen Friedensverhandlungen]
schid der kayser von Ulm mit allen den sein on alles end.
Ebd. (
1516
):
[wöchentlich im
statgericht
]
werden pei- und enturthail außgesprochen.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
7, 11
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Was sag wir von der wollust, die einen clagleichen außganck hat und ein trawrick end.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
vnd gedohte an der welte valscheit, vnd wie die welt lonnet, vnd wie bitter ende die welt git.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Sin liden und sin urstende | Seit er [Ihesus] in
[den Jüngern]
uf ain ende.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1385
):
umbe den selben obman beide teile werben súllent, daz er sich zuͦ der sache verbinde und unverzogenlich ende gebe.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die tugent pringt si [unser frawe] uns zuo ganzem guotem end.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
412
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
Die sel [...] ist auch geordent zü irem end
[›Bestimmung‹]
, da sy vmb ist geschepht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs. 
1523
):
und ob man dasselbig in dem nagsten täding [...] nit richten mocht, so ist man im von dem tading uber vierzehen tag darnach das entrecht schuldig niderzusetzen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
93, 2
(
mslow. inseldt.
,
1611
):
ein Ehrwúrdiger Rath erkant dz der Tuchścherer ihr die 10 florin 50 denar. [...] geben, Zue dem endt dz śie hinfüro fridlich leben vnd einen Erwürdigen Rath nicht weiter deś wegen molestiren śollen.
Reissenberger, Väterb. ;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
176, 60
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
210, 33
;
254, 20
;
Schottenloher, Flugschrr.
79, 17
;
30
;
87, 20
;
Sappler, H. Kaufringer
8, 79
;
Bauer, Geiler. Pred.
469, 19
;
Hör, Urk. St. Veit
96, 37
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ; .
Vgl. ferner s. v.  11,  12,  13, ,  10.
8.
›Lebensende‹; dies implizierend: ›letzter Lebensabschnitt, Alter‹; ›Sterben‹; ›Tod; Ende der physischen, irdischen Existenz‹; nach christlichem Verständnis auch: ›Übertritt in das ewige Leben‹; häufig in Verbindung mit Possessivpronomina; Spezialisierung zu 6.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, auch berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  1,  2,  2, (
das
1,  1.
Syntagmen:
j. ein
[wie beschaffenes] (z. B.
gutes / seliges
)
e. haben, sein e. nemen, mit etw. beschliessen, js. e. beweinen
;
das e
. (Subj.) [wie]
sein, jm. nahe liegen
;
j. dem e. nahe sein, es
(unpers.)
js. ende
(Dat.)
nahe sein
›nicht mehr lange bis zu js. Tod dauern‹;
jn. an seinem e. anfechten / behüten, etw. an dem e. tun, jm. an sein e. danken
›jm. bis an sein Lebensende dankbar sein‹,
j. an seinem e. liegen, mit gottes leichnam berichtet werden, seine reue auf sein e. sparen, etw. bis an sein e. gebrauchen, bis an sein e. mönch sein, ein nar bleiben, jn. lieb haben, ein seliges leben füren, seine keuschheit behalten, bei js. e. sein
›bei js. Tod anwesend sein‹,
jn. vor seinem e. rümen, jm. vor seinem e. x tage geben
;
das e. des menschen, des lebens
;
das bitterliche / christliche / gute / heilige / jähe / jüngste / klägliche / lezte / löbliche / schnelle / schöne / selige / unsichere / wünschliche e
.;
der tag, die stunden des endes, die unsicherheit des endes
.
Wortbildungen:
endnemen
(
das
) ›Lebensende‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
wir hiengen in an des cruzes stam, | wenz er sinen ende nam | mit vil bitterlicher not.
Luther, WA (
1539
):
Bescher uns auch ein seligs end. | Nim unser Seel inn deine Hend.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
89, 1442
(
Magdeb.
1608
):
Wer das nicht kan / der ist elend / | Vnd bleibt ein Narr biß an sein end.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
In der zit er siech lac, | So siech daz im sin endes tac | Begonde sere zugan.
Daz endelose abgrunde | Suln buwen alle die | [...] | [...] die in endes stunden | Houbt sundec werden vunden.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
166, 25
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Warakir wart zu stünt zu dem galgen zu gefürt [...] es was syme ende sere nahe.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
19, 6
(
omd.
,
1487
):
gott zcu lobenn umb des endes willen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Aus grosser lieb vor seinem end, | Setzet er
[Christus]
ein das Sacrament.
Der Hauptman vnd vill Volcks das bey seim ende war, | Namen alls das gschach zu hertzen gar.
Ebd. (
Leipzig
1537
):
Nu bitten wir den heyligen geyst, | [...] | Das er vns behuͤte an vnserm ende, | Wen wir heymfarn auß diesem ellende.
Gille u. a., M. Beheim
72, 103
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
die menschen, die da auf | ir ennd ir reue sparen.
Langen, Myst. Leben
156, 6
(
nobd.
,
1463
):
daz funfferlay anfechtungen des / posen geistes sein, da mit er / anficht dy krancken an dem leczten ende.
Ebd.
181, 6
:
dadurch der mensch erwerb von got / ein gut end zw sein leczten zeiten.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Do sant Bernhart an sim ende lag, do [...].
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
und tät ain teutsch predig von seinem endnehmen.
Klein, Oswald
26, 134
(
oobd.
,
1427
):
des danck ich herzog Fridrich an mein ende.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Das ennd was also: Er starb sitzennd an ainem tisch zwischen zwain frawn an alle rew.
Bauer, Imitatio Haller
96, 10
(
tir.
,
1466
):
Was well wir denn thuen an dem ende, wenn wir iczund als nachlessig vnd treg sein an dem anfang.
Piirainen, Stadtr. Sillein
37b, 19
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Jch bitte dich herre daz mir auch gebst sechz tage vor meynem ende.
Mieder, Lehmann. Flor.
172, 5
;
Alberus, Barf. ;
Froning, Alsf. Passionssp. ; ;
Wyss, Limb. Chron. ;
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 6, 29
;
29, 4, 27
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
21, 24
;
233, 29
;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
2, 16
;
15, 28
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
309, 2
;
360, 26
;
495, 3
;
Leisi, Thurg. UB
8, 128, 3
;
Grossmann, a. a. O. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
28, 28
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
67, 31
.
Vgl. ferner s. v.  6,  1,  3,  1,
1
 13,  1.
9.
phras.:
ende der welt
,
ende der zeiten
›Ende der Zeiten, der irdischen Existenz (Gegenstand der christlichen Eschatologie)‹; mit Bezug auf die zweite Parusie: ›Jüngstes Gericht‹; im Rekurs auf die Weltalterlehre: ›letztes Zeitalter vor dem Jüngsten Gericht‹; Spezialisierung zu 6.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Zur Sache:
LThK
3, 1083
ff.

Belegblock:

am ende der welt, da die sund auffs aller grewlichst ubir hand haben sollen [...], ists nott den glewbigen eyn starcker trotz und trost widder alle beyde ungluck der sund.
Also wirdt es auch am ende der welt gehen, die Enngel werden außgeen und die boͤsen von den gerechten schayden.
Ebd. (
1544
):
Wie reimet sich denn, das [...] es erst [...] am ende der Welt sol gesagt [...] werden, was man in der Christenheit wissen, gleuben und thun sol?
Ders. Hl. Schrifft.
Mt. 24, 3
(
Wittenb.
1545
):
welchs wird das Zeichen sein deiner zukunfft vnd der Welt ende
[
Mentel
1466:
volendung
; nd. Bibel 1478:
vorgenknisse
]?
Schützeichel
, Mrhein. Passionssp. 505 (mrhein., um 1335):
Ich weiz wol, daz er [Iesus] dan irstat, | so die werelt ein ende hat.
Böhme, Morg.R.
13, 7
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
Lieber Mensch / wie soll mans anfahen dich / der du an diesem letzten ende der zeit in so grosser sicherheit lebest.
Gille u. a., M. Beheim
109, 185
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
über den pabst und auch die kirch | werden rengnirn und herschen | Die ungerechten etlich zeit. | doch werdens an dem end zerstreit.
Völker, Antichrist
946
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
so haut es sich bey vnsern zeiten laider vast an gehaben vnd nachet auch nun vaste gegen der welte ende.
Andreae. Ber. Nachtmal
25v, 12
([
Augsb.
]
1557
):
dieweil dasselbig wort [...] bleiben soll biß an das end der welt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
49, 6
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
widerlebung leucht herwider, | o und alpha do hernider | kumpt in ende der werlde / gar.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Man list noch heẅtt bey tag gar vil gesichtt und offenbarung von dem end der werlt.
Bauer, Zist.-Pred. Haller
75, 4
(
tir.
,
1466
):
aber ich würd peÿ euch peleiben durch meinen geist pis an das ent der welt.