en|trinnen,
1.
›jm. entfliehen, vor jm. / etw. fliehen, davonlaufen; sich einer als unangenehm empfundenen Situation entziehen, sich vor etw. drücken‹; vereinzelt auch: ›ein bestimmtes Ziel anstreben‹; resultativ: ›jm. / e. S. entkommen‹.Phraseme:
jn. e. S. entrinnen tun
›jn. von etw. verschonen‹.Syntagmen:
j. / etw
. (z. B. das vieh
) e
. (absolut); j
. (z. B. Christus, der bösewicht / feind / teufel
) / etw
. (z. B. das federspiel
) jm. e., ein land
(Subj.) js. gewalt, der bauer / knecht dem herren, der mönch den bauern, der mensch dem bösen geist e., jm. des nachts e., jm
. (z. B. dem herren / könig, den franzosen
) / e. S
. (z. B. dem bettel / schwert / tod, der arbeit / gefar / helle / strafe, js. hand / wut / zucht, dem fleisch / verderben, den streichen, dem urteil gottes
) e., dem leiden durch den dienst gottes e
.; j
. [woher] (z. B. aus js. gewalt, aus dem recht, aus der kirche, aus dem gefängnis, aus js. banden, von der liebe
) e
., j
. [wohin] (z. B. auf den berg, auf das mer, durch die tür, in die kirche / stat, in js. haus, zu js. gnade
) e., j. mit jm. e
.; jm. heimlich / kaum / schändlich e
.Belegblock:
HAt ein man habeke oder sperwere oder ander vedderspel, vntrinnet im daz [...], her [...].
Nu ist er [Christus] dem fleisch entrunnen.
Saul trachtet Dauid mit dem Spies an die wand zu spiessen [...] Dauid aber floh / vnd entran
[
ward behaltenMentel
1466 / Eck
1537: ; nd. Bibel 1478:
bleef [...] gesunt]
die selbige nacht. Ebd.
Röm. 2, 3
: thust auch dasselbige / das du [Mensch] dem vrteil Gottes entrinnen werdest
[
entfliehestMentel
1466: ]
? Lachers gebrote knechte [...] sint [...] ym des nachtis entrunnen.
o mein Got, nun thu | Mich iczunt deinem zorn entrinen.
kam also doctor Karelstatt als ain fluchtiger, eintrunniger.
wer in eine kirche entrúnne, der solte fri sin vor allem gewalte.
Ebd.
561, 5
: ein [...] man Santulus genant, den solte man enthoͮbeten durch daz ime ein cristen vsser der gefengnisze waz endrunnen.
Ebd.
704, 11
: So erkantent sú [...] daz dis lant us irme gewalte wolte endrinnen.
So weiß ich [Susanna] wol zuͦ diser zeit | Das ich des offne schand würd gewünnen | Dann ich ewerer handt nit mag entrünnen.
daß ir
[Juden]
euern vatter Adam verleugnet habt und seiner zucht entrunen. WIe wol es ist das nieman mag | Dem tode entrinnen alle tag.
Wer [...] | [...] zuͦ ir [kúngin aller barmhertzikait] gnad endrinnet, | Den schirmt sÿ mit trostlichem somen.
Ebd.
3941
: Das sond ir fúrbass merken eben | Wie wir der hellen sond endrinnen.
würde Vieh entrinnen, soll man [...].
Dise weltliche lieb ist nichtz anders / dann ain ysinne kettin da der boͤß gayst den menschen mit bindet / auf das er im nit enttrinn.
das grewleich verderben seiner ewigen verdampnuͤżż, dem er an czweiuel nicht wirt entrinnen.
das ich [kloster fraw] ir von der lieb vnd mynn enttran vnd ledig ward.
Roloff, a. a. O.
945
; Jörg, Salat. Reformationschr.
197, 14
; Wiessner, Wittenw. Ring
1535
; Lemmer, Brant. Narrensch.
85, 46
; Sappler, H. Kaufringer
16, 119
; Piirainen, Stadtr. Sillein
105b, 27
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
26, 21
; Schweiz. Id. ff.;
Belegblock:
Daz sie [herrin Thutscherlande] [...] | [...] mir [dem Romschen Riche] widerbrechten | Die lant, die mir entrunnen | Sin.
das götlich minnen | der sel all pein erstort, | das ir nicht mag entrinnen | nach tod dein himelport.
wann doch gar selten die [...] lieb stät beleibt, sunder sy wirt entrennt.