empor,
empor-,
Adv.,
überwiegend als verbales Präfix
mit reihenbildendem Potential; Schreibvarianten z. B. embor, enbor, entbor
; in der Verbindung mit Vollverben kann teils auch adverbialer Gebrauch angenommen werden. – Die Bildungen mit empor
werden hier nur in Auswahl aufgelistet und einem reduzierten Beschreibungsprogramm unterworfen. Bei Voraussetzung (Beleghäufigkeit, Polysemie, semantische Differenz zum heutigen Deutsch) werden Vollartikel angesetzt.1.
›oben, in der Höhe‹; bestimmt die Lage von jm. / etw. oberhalb eines Bezugspunktes.Wortbildungen
(in Auswahl): emporgehen
emporhalten
sich emporhalten
›sich aufrecht halten‹), emporhängen
emporherschen
emporschwimmen
Belegblock:
Zu empor:
[ein ertbibunge] gab sô harten stôz | [...] dem gebuide, | daz kuime sich dî luide, | dî impor binnen
[›innerhalb‹]
wârn, | mochtin vallis bewarn. Du pists der panermaister so | Und hast ze schaffen anders nicht | Dann den sturmfan, so man vicht, | Tragen vestecleich hin an | Hoh embor.
Schwäb. Wb. (auch mit Belegen zu Wortbildungen).
Zu emporgehen 1:
Es must alles recht seyn, da war barmhertzickeyt geschwigen und nichts, Recht, Recht, Recht, das gallt und gieng empor.
Zu emporhalten 1:
[das hus] wirt enpor gehaldin von hulczinen sulin.
Ach, jüngelingk, | [...] | [...] halt dich embor | mit gaistlichem gedöne!
(Altersklage).
Zu emporhängen 1:
das der selbe schrin hanget [...] einbor one alle stüre.
Zu emporherschen:
Zu emporschwimmen 1:
Der suppen er do ware nam. | Das griene gifft schwam ob entbor.
‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›nach oben; hinauf, in die Höhe‹; bestimmt von einem Bezugspunkt aus die Richtung nach oben; in verschiedene Richtungen ütr.; im Einzelnen: ›zu oberst‹; ›zum Vorschein, an die Oberfläche‹; ›gerüstet‹; ›aufrührig, in Empörung‹; in adverbialer Funktion häufig verstärkend in Verbindung mit hoch
gebraucht; Wortbildungen
(in Auswahl): emporfaren
emporfliegen
emporgehen
emporkommen
emporhalten
emporhängen
emporhelfen
emporrecken
emporrichten
emporrüren
emporschwimmen
emporsetzen
emporspringen
emportreten
Belegblock:
Zu empor:
Swie sie [keiser, kunge] Got doch hat enpor | Mit achperkeit irhaben.
der Trakol nam das selbig weib | und raiss ir gancz auff iren leib | von der scham pis enpore.
waz die liden soͤllent, die in der statt mit kuglen oder mit steinen hoch vnd enbore in gewette werfent.
Uff zuktte hoch enbor | Sin schwertt der fürste Hector.
Der kunig Nabuchodonosor | Erhuͦb jn hochfart sich entbor.
mein häcklin klein hett ich ir vor | embor zu dienst gewetzet, | gehetzet, netzet
(mit doppeldeutig sexuellem Bezug).
Zu emporfaren 1:
das man bey den einfeltigen worten und verstand bleibe und nicht empor fare und hoch speculire.
Zu emporfaren 2:
Es weret noch ein kleine zeit, das sie
[die Kinder und Diener des Teufels]
empor faren und so fest sitzen, als kund sie niemand aus dem stul heben.Zu emporfliegen:
Da flog die Hostien, das heilig Sacrament entbar.
Zu emporgehen 2:
Was nun yetz schantlichs gadt entbar | das kumpt von dir.
Zu emporhalten 2:
die weil Mose seine hende empor hielt / siegte Jsrael.
Zu emporhängen 2:
Zu emporkommen:
Zu emporrecken:
[der Hund] Reckte seine Ohren hoch empor.
Zu emporrichten:
helffet richten das crucz mit em [Jhesu] entbor.
Zu emporrüren:
Ruͤrten sie allen dreck Empor.
Zu emporschwimmen 2:
Zu emporsetzen:
secz den hafen
[›Topf‹]
enbor und mach dar umb ain fewͤr.Zu emporspringen:
Zu emportreten:
AbJathar trat empor / bis das alles volck zur Stad aus kam.
Zu weiteren Wortbildungen: Schwäb. Wb. .