empfindung,
die
;
-Ø/–
;
zu
mhd.
entvindunge, enphindunge
›Wahrnehmung; Wahrnehmungsvermögen‹
(
Mwb
1, 1736
);
Schreibvarianten des Präfixes wie bei
empfinden
(V.).
– Texte religiösen Inhalts.
1.
›Sinneswahrnehmung; Fähigkeit, körperlich (Sinnes)reize wahrzunehmen, auf Reize zu reagieren‹;
zu (V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  34, (
der
3,  4, , , , ; vgl.  1,  1.
Wortbildungen:
empfindungelich
›sinnlich‹.

Belegblock:

v. Ingen, Zesen. Ros.
67, 31
(
Hamb.
1646
):
Aber was sag’ ich von leuͤen / tigern und schlangen / die entfuͤndung haben?
[das] macht, das es die finsterniß begreyffen muͤgen, doch nit durch vornunfft odder empfindung, ßondernn durch den glawben.
Langen, Myst. Leben
192, 1
(
nobd.
,
1463
):
der abganck tut auch aller erst recht wee dan, die got nach lustlicher empfindung haben.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
so dú sele denn enphindet der enphindung der sinne und die bewegung des libes.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
66, 9
(
önalem.
,
v. 1478
):
zwang er [Franciscus] die enpfindungelichen begird der strankeit vnd zùchtegung.
Schmidt, Rud. v. Biberach
149, 11
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dis niessen lit an einem goͤtlichen gesmake vnd enphindung.
Steer, Schol. Gnadenl.
6, 71
(
moobd.
,
15. Jh.
):
das alle synnleichait, bewegung, enpfindung vnd leydung etc. gancz vndertänig werdent der regel rechter vernunfft.
Schmidt, a. a. O.
68, 30
;
Vgl. ferner s. v. ,  2.
2.
›als sinnlich gedachte innerliche Erfahrung, (seelisches) Erleben‹; auch: ›Gespür, Feinfühligkeit; Empfänglichkeit für seelisch-religiöses Erleben‹; zu (V.) 2; eng anschließbar an 1.
Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 3, (subst.), ; vgl. (
das
),  3, (
das
),  2.
Gegensätze:
 1,
1
 1, .

Belegblock:

zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
178
(
Nürnb.
1517
):
Von entpfindung des geists Christi in dem haß der sünden.
Schmidt, Rud. v. Biberach
9, 23
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Wer mag vinden [...] mengi des richtom [...] als ein ieklicher geist [...] mit etlicher enphindung vnd beruͤrung lernet?
Ebd.
114, 16
:
Dis ist [...] daz verborgen himelbrot, daz nieman bekent, [...], want mit enphindunge.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
424
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
Die ander kraft haist sensitiua, das ist enphindung ausser ding.
Höver, Bonaventura. Itin. B
70
(
moobd.
,
1450
/
60
):
den [vierden grad] enpfacht vnd erkennet niemant, denn der jn hat, vnd ist mer jn begirleicher enpfindung denn jn verstaͤntleicher spechung.
Vgl. ferner s. v.  16,  12.