ellenthaft,
Adj.
›gewaltig, kraftvoll‹; häufig: ›stark, tapfer‹ (als ideale männlich-kriegerische Eigenschaft); ütr.: ›eindrucksvoll‹; zu (
das
).
Meist obd.; im mittleren Frnhd. auslaufend; literarische Texte, überwiegend Versdichtung.
Phraseme
(jeweils formelhaft):
in ellenthafter hand
›in eindrucksvoller Art und Weise‹;
mit / von (js.) ellenthafter hand
›mit / von js. gewaltiger Kampfkraft‹.
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B.
js. manheit
)
e. sein
;
der ellenthafte degen / ritter / schlag / sieg, die ellenthafte grundfeste
.

Belegblock:

v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ir riechen vnd ir smecken man vynts [bluͦmen] in mancher hecken | in ellenthaffter hant.
Gille u. a., M. Beheim
237, 206
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Wie sy so gross victoria | erstriten an der haidenschafft. | ir manhait was so ellenthafft.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Der fürste lachen do began | Den ellenthaften ritter an.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Daz er di veinde machte schiech, | Daz maniger wart der manhait siech | Von seiner ellenthaften hant.
Reissenberger, Väterb. ; ;
Brandstetter, Wigoleis
200, 26
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
489, 7
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 326
.
Vgl. ferner s. v. (Adj.) 2.