elenden,
V.
1.
›sich von einem bestimmten Status lösen und einen anderen annehmen‹ (allgemein); meist speziell: ›sich in ein anderes Land begeben, sich in der Fremde aufhalten‹; ›jn. verbannen‹; ütr. auch: ›sich von jm. (Gott) entfremden‹; Belegblock:
der selb mensch, der elend und fremdet sich von got, wann das werntlich leben macht den menschen nicht allein elend von got, sunder auch gancz fremd.
Ein man [...] waz zeellenden
[Hs. 14. Jh.:
was elend vnd verre; Var. 1475
was auß in froͤmden landen2
-1518 / Eck
1537: ;
zoch vber LandLuther
1545, Lk. 20, 9: ]
vil zeyts. die weil wir sein in disem leib wir werden gefrembdet
[Var. 1475
ellenden wir2
-1518: ; nd. Bibel 1478:
sint wy ellendich;
wallen wir als pilgrumEck
1537: ;
wallen wirLuther
1545, 2. Kor. 5, 6: ]
vom herren. nit enwelt euch frembden in der wallung
[Var. 1475
Ir súllend nit ellenden2
-1518: ;
woͤllend euch nit entfrembden von der hitz willenEmser
1527 / Eck
1537: ;
Lasset euch die hitze nicht befrembdenLuther
1545, 1. Petr. 4, 12: ]
die euch wirt getan zuͦ der versuͦchung. abraham gieng dann in das lant osten
.
vnd entwelt zwischen cades vnd sor .
vnd ellend [nd. Bibel 1478-1522:
pelgrimenwyse;
ward ein bilgerum / FremdlingEck
1537 / Luther
1545, 1. Mose 20, 1: ]
in gerar. daz ich in gebe daz land chanan: das land ir ellendung
[nd. Bibel 1494:
wanderinghe, 1522:
pelegrimatscop;
bilgerungEck
1537: ;
WalfartLuther
1545, 2. Mose 6, 4: ]
in dem sy waren fremde. ob ich sô hôher sælden phlige | daz sich mîn muot ellendet dar.
one das [erkanntnuß, verstand] ist er [mönsch] ein kind, ob er schon glich ob hundert jar gelept oder geelendet hat.
Elendigen / B. ins elend veriagen / absondern / verstossen / bannen / durchaͤchten / von Haus vnd Hoff jagen.
2.
›sich quälen, martern, plagen; nach etwas schmachten, sich schmerzvoll nach etw. sehnen‹; Belegblock:
erwirbe mir von dinem zarten kinde, [...] daz mir ellú disú welt bringe ein ellenden, daz ich nach ime allein trage ein grundloses jameren.