eisenhut,
der
;
-s/-e
+ Uml.
1.
›Helm; (einfache) Kopfbedeckung aus Eisen‹; zu den Grundbestandteilen der Schutzausrüstung des (gewöhnlichen) Kriegers im Kampf gehörend; reichlich belegt; häufig im Orientierungsfeld mit anderen Teilen einer Kampfausrüstung gebraucht, wie z. B.  1, , , ,  1,  2,  4, , ,  1;
zu (
das
5.
Phraseme:
boz eisenhut
(als Schwur eines Teufels);
j. einen eisenhut essen
›das Menschenunmögliche vollbringen‹.
Syntagmen:
j. einen e. aufsetzen / haben / tragen / verzetten
›zerstreut fallen lassen‹,
(nicht) weihen, von sich werfen, jm. einen e. lassen / leihen, zu wischen geben
;
ein e
. (Subj.)
gut für etw
. (z. B.
für streiche / wunden
)
sein, mit etw
. (z. B.
mit federn
)
bedekt sein
;
eines eisenhuts
(Gen.obj.)
achten
;
j. mit einem e. gerüstet sein
;
der blaue / liechte / rostige / schwarze / stälene / ungeschaffene e
.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
die eyszenhut haben sie an den fussen, das schwert auff dem kopff.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
M. 15. Jh.
):
sal durch das wort gantzen harnesch verstanden werden ein isenhut, ein koller, ein gantzer rucke und krebs, armegewandt, isern wapen, hentschuwe und oberroren.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1440
/
4
):
[daz] wer vor armutt nit ein pantzer vermochte zu kauffen, daz derselb ein eisenhut oder sust ein were haben solte.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
ir eissenhuͦt ist gar mit schönen federn bedeckt gewessen, ain lust anzuͦsechen.
Klein, Oswald
102, 94
(
oobd.
,
1427
):
si sach mich an, als ob ich trüg | ain blawen eisenhüt
(wohl als Wortspiel offen zu 2).
Vgl. ferner s. v. , .
2.
›Eisenhut, Aconitum‹; eine Heilpflanze.
Zur Sache:
Marzell
1, 98
ff.
Bedeutungsverwandte
(bzw. sachbereichsverwandt): , , , .

Belegblock:

Sudhoff, Paracelsus (
1527
):
aus dem folget, das alle deine capitel an den enden falsch seind, es sei vom eisenhut, vom bescheren, von deinen guldinen wassern.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Eisenhut / blaw Wolffswurtz / dollwurtz / Wolffsbeer / Teuffelswurtz.
3.
›Kammerzofe, Wächterin‹ (ütr.).
Bedeutungsverwandte:
, , .

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Er hat in seinem frawenzimmer ain hipschen eisenhuet oder erenwadel, wie man dann solche leut nennen thuet.