einzig,
Adj.
(1; 2),
Adv.
(3).
1.
›einzeln, unverbunden; nicht zusammen, gemeinsam, in einer Gruppe‹; ›allein, für sich‹; situative Individualität bzw. Isoliertheit kennzeichnend; in der Fügung
bei einzig(en)
wohl auch: ›einer nach dem anderen‹;
zu .
Gehäuft obd.; mehrfach narrative Texte.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  1,  1,  1,  14.
Syntagmen:
j. e. heimziehen / kommen / leben / laufen, etw. e. tragen, etw
. (Subj.)
e
. [wo] (z. B.
im feld
)
liegen, j. bei / zu e
. ›einzeln, einer nach dem anderen‹
ausziehen / warten, jn. bei e. abnemen
;
die einzigen glieder / haufen / personen / stücke
.
Wortbildungen
einzigerweise
(dazu ggs.: ).

Belegblock:

Bobertag, Schwänke (o. O.
1555
):
der [fuͦrmann] kam für ein kloster welches entzig im feld lag.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
nach dem zugen teglich hie aus geraisig und drabanten bei einczigen und brachten vil raubs herein.
ir [die unsern] vil waren einczigen von Fürt her gegen der stat chomen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1491
):
wenn sin gnad also abziehen will, so soll si sich gegen uns verschriben [...] umb alle verloufene sachen, so sich [...] zwúschend sinen gnaden und einzigen personen der unseren burgeren [...] begeben und gemacht hand.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
die Schweitzer, die wund waren
[nach der Schlacht]
, als sie aintzig haim zochen, der wurden bei 2 M erstochen von den pauren.
Ebd. Anm. 2 (zu
1559
/
60
):
den studirenden knaben soll solch singen [auf der gassen], doch nit aintziger weis, sonder rottenweis und zum wenigsten sechs [...], auch allain zwen tag in der wochen [...] zugelassen sein.
Völker, Antichrist
343
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
Man verbrennets
[die, die nicht an den Antichrist glauben]
, man vilet die haut ab in also lebendig, [...], man zerglidet sy ze aintzigen gliden.
Niewöhner, Teichner
42, 95
(
moobd.
,
1360
/
70
):
dw werlt waͤr verrunt ze stund | daz sich nieman beruͤren chund, | naͤm er [got] uns nicht pey aintzig ab.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Dj [fuesvolk] luffen von stund zu gesicht seiner [kö. M
t
.] augen aintzig und under Jren vänlin aus dem veld haim.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Ungewarnter sach ermördt er [Typhon] schentlich seinen brueder, künig Oryz [...], zeriß in zu einzigen stücken.
2.
›(nur) einer / eine / eines; (nur) ein Einziger / eine Einzige / ein Einziges‹; ›einzigartig‹; die Einzahligkeit (im Gegensatz zur Mehrzahligkeit), Einmaligkeit, Ausschließlichkeit einer Bezugsgröße kennzeichnend;
vgl. .
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Zahladj.) 2, (Adj.) 2,  2,  2.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
die dann vom loco Lunæ abgezogen / lassen uͤbrig sig. 10. 3
o
. 13′. 52″ / umb ein eintziges secund. groͤsser als der locus Solis.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Allein das Evangelienbuch, | Der heilig Mann vorhielt, | Damit er Gottes Ehr gesucht, | Das war sein eintzig schild.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Der Joseph daz ist ein flissig vaste stan in eime goͤtlichen leben und in eime einzigen zuͦnemen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
63, 21
(
mslow. inseldt.
,
n. 1583
):
hatt es nu dort ein einziger Wirdt vnd Nachbar nicht leiden können, wie wirdts vnd kanß alhie eine gancze gemaine Stadt leiden śollen.
Ebd.
162, 22
(
1632
):
viel berürte brüder ganz vnnd gar von ihrem eltren bruder [...] contentieret vnnd abgefertigt worden alśo das śie khunfftig einzigen
[hier: ›keinen‹]
heller mehr [...] anzueśuchen oder abzuefordern haben.
3.
›nur, ausschließlich; lediglich‹;
vgl. .
Phraseme:
einzig und allein
.
Bedeutungsverwandte:
 5; vgl.  3.

Belegblock:

Merz, Urk. Lenzb.
146, 49
(
halem.
,
1624
):
daß die weidfahrt [...] einzig vnd allein Lenzburg zustehen [...], nach ihrem belieben vnd gefahlen zuo atzen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
8, 19
(
whalem.
,
1345
/
60
):
,Es ist vnmvͥglich, daz der mensche niemer enhein teglich svͥnde getuͤ‘ vnd niemer einhein vnordenunge habe in siner sinlicheit, want wir wonen einzig vffen ertrich.
v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
177, 16
.