einwurzeln,
einwurzen,
V.
›Wurzeln schlagen, fest (an einem Ort) einwachsen‹; oft ütr. auf geistig-seelische Zustände, Gedanken u. dgl.: ›sich (bei jm. / etw.) festsetzen, fest verankern‹;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3, .
Wortbildungen:
einwurzung
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Vbung vnd Gewonheit / Wurtzeln ein mit der Zeit / vnnd machen den Menschen holdselig / GOtt vnnd Menschen gefällig.
v. Ingen, Zesen. Ros.
72, 6
(
Hamb.
1646
):
Gleich wi der tausend⸗fruͤchtige Palmbaum sich in das lukkere aͤrdreich immer tuͤffer und tieffer einwurzelt / also spielte sich auch eine unbekante libe [...] in mein herze.
Luther, WA (
1522
):
were sie [fraw Isabel, die naturliche vornunfft] [...] ynn der gewonheytt blieben, eyttell ehre, nutz und klugheyt tzu suchen [...], und alßo ymer tieffer eyngewortzellt ynn die weltlichen, tzeyttlichen ding.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 7, 35
([
Leipzig
1521
]):
mißbrauch / der yn das priesterthumb / nicht aleyn tzu Rhom sonder ouch bey vnns Tewtschen eyngewurtzelt ist.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Laß deines heilign Wortes sam, | [...] | Jn vnser hertzen wurtzen ein, | Domit es breng die fruͤchte sein.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
4, 14
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
die poße und eingewurczelt gewonheit.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Laß solch böß gedancken unrein | Fürbaß bey dir nit wurtzeln ein.
Schorer, Sprach-Verd.
43, 14
(
1643
):
Dieweil aber diese frembde Woͤrter / weil sie schon haͤfftig eingewurtzelt / herb und mit grosser muͤhe werden abzugewehnen seyn.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eynwurtzen / Seine wurtzen setzen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee Vorr. V (
München
1528
):
embsiklich betrachten vnd verhelffen das vnkrawt auszzereyttern vnd weytern einwurtzung des vnglawbs nyderzedrucken.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Franck, Klagbr.
223, 40
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Vgl. ferner s. v. .