einwerfen,
V., unr. abl.
1.
›etw. in / auf etw. (hinein) werfen, fallen lassen; etw. rasch, kraftvoll an einen Ort befördern‹; speziell auch: ›(eine Angel) auswerfen‹; refl.: ›wo einfallen (vom götlichen schein
gesagt)‹; ›etw. wo einfügen‹; ütr. auch: ›einen Einwand vorbringen‹; Phraseme:
kübel und seil einwerfen
›den Bergbau (an einem Ort) beginnen‹ (bergbausprachlich).Belegblock:
dis schiff der feinde sambt etlichen kanen, zu dene die unsern mit etlichen scherpentinern und dobbelhaken einworffen
(›hineinschossen‹).
sie
[haben]
gehönet und geschmehet, auch zwleczt mit fawlen eyern und steynen zw ynen eingeworffen, das sie von den predigtstuhlen haben entlauffen müssen. Man kund nymmer ßo vil außwerffen mit gutter lere als die boͤßen hewbter eyn werffen mit falscher lere.
Wilche sprache hat solche weyse odder art zu reden, das sie zwisschen zweyen worten die aneynander gehoͤren, eynen solchen hauffen wort und solche eyne predigt eynwerffe?
Die neufenger sollen alsbalt kuebel und seil einwerfen.
ez muiz gar lûtir sin da sich der gotliche schin inwerfin sal.
gee zcu dem mer vnd wurff den angel ein.
Hie heisset sant Peter wacker sin, das wir sinem [vigent] boͤsen inwerffende widerston múgent mit dem glouben.
sprichet man, es syge zuͦ tür, so werffent sy [koͮfherren] in, es sy in übel gangen uff dem mer und verredentz, als inen gefieklich ist.
2.
›etw. (Vermögen, Güter) zu einer Gesamtheit einbringen, beitragen‹; speziell: ›im Voraus erhaltene Erbteile wieder in die Erbmasse geben (zur Erbteilung)‹; Überwiegend Rechtstexte.
Wortbildungen:
einwerfung
Belegblock:
so er [Christus] uns Bruͤder heist, so wirdt er ye mit uns auch teilen muͤssen und das erbe, das er hat, nit allein behalten, Sonder mit uns einwerffen.
Wann vnd wie man guter inwerffen vnd teilen soll.
von einwerffung der kinder vnd der geweere.
Ob ettliche derselbenn kinden noch by des vatters oder mutter leben ein theyl [...] guts geben [...] worden were, das dieselben kind nach vatters vnnd mutter todt in der theylung dasselbig vorerlanngt gut widerumb inwerffen.
3.
›etw. (Gebäude, Mauern u. dgl.) zerstören, zum Einsturz bringen‹; ›etw. (z. B. einen Brunnen) zuschütten‹; Belegblock:
Des gleichen wil ich [...] von euch versichert sein, das mir der Schutt die maür am garten nicht einstosse, Auch die erdmaur am hindern newen hausse, die nicht lange stehen wird, verzaübern, das sie mir dasselbige haus nicht einwerffe.
1448 [...] warf man den pergk ein pei der kolhüten.
Die [...] liessen den brun einwerfen und verschlagen, auch verschütten.
Eß mocht gescheh(e)nn: daß Ein tail daß Ander vnt(er)tieffet [...] vnd riess ÿm sein schacht ein: oder vurff ÿm sein czech ein.
Qu. Brassó
5, 267, 17
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