eintun,
V.,
unr.
1.
›jn. / etw. (Vieh) einsperren, (eng) einschließen, einfangen‹; ›(Gegner, Feinde) einkreisen, einschließen‹; häufig speziell: ›etw. (in der Regel Vieh) als Pfand einziehen, an sich nehmen‹;
vgl.  13, (V.) 13.
Wobd. / oobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
jn. eintun
›jn. verunsichern, einschüchtern‹.
Bedeutungsverwandte:
,  3, ; vgl. (V.) 4,  7,  1.
Wortbildungen:
eintuer
›j., der Vieh als Pfand an sich genommen hat‹.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Einen Eynthon haben vnd belaͤgeret. [...]. Vom feyend Eynthon oder verspert werden [...]. Eynthone begird [...] Cupido cōtracta. Eynthuͦn / Eng eynbeschliessen. [...]. Den feynd gar Eynthuͦn. [...]. Einen Einthuͦn / Jn ein bockshorn (wie man spricht) zwingen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1564
):
[Jacob Herbrot] hat auch von graff Julius [...] graff der herschaft Retz (dise) kauflich umb 40 tausent gulden einthon
(›an sich gebracht‹).
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
swem ez [vich] schaden tuͦt, der sol ez eintuͦn, ob er mack.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wenn ainer ainn schaden thuet mit seinem viech, das man im das einthuet, [...] und setzt darumb ain phant.
Ebd. (Hs.
A. 16. Jh.
):
wuert aber das viech âne wissen des innthuers, richter oder ambtmans furder bracht [...], so ist der fuderbringer [...] verfallen 12 und 6 ℔ ₰.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
triben si [burger] aber mehr
[Tiere]
als obstehet, daß mag man ihnen woll einthuen und davon pfandung nemmen.
Ebd. (
1585
):
das eingethon oder gepfendt viech.
Vgl. ferner s. v.  4.
2.
›jm. etw. (z. B. das
land
) übergeben, überantworten; einräumen‹; auch: ›jn. an einem Ort (z. B. in einem Kloster) unterbringen‹;
zu  1, (V.) 14.
Bedeutungsverwandte:
 4,  2, (V.) 28, , ; vgl.  1.
Gegensätze:
 1.

Belegblock:

Luther, WA Bibel (
1534
):
das des Koͤnigs Demetrij Heubtleute mit eim grossen heer [...] komen waren, die land einzunemen, die jm der Koͤnig jnngethan hatte.
Ders. Hl. Schrifft.
Mt. 25, 14
(
Wittenb.
1545
):
GLeich wie ein Mensch der vber land zog / ruffete seinen Knechten / vnd thet jnen seine güter ein
[
Beheim
1343:
gap
;
Mentel
1466:
antwurt
; nd. Bibel 1478:
averlevert
;
Lang
1521:
vberantwort
;
Froschauer
1530:
übergab
]
/ Vnd einem gab er fünff Centner.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Got ist mein kelch, mein erbe guͦt, | Der mir mein teil erhalten thuͦt, | Vnd wirt mirs einthuͦn glegner frist.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
welh unser ing(es)essner burger sin kind [...] ze Sefflingen
[ins Kloster]
in tuͦn wil, daz der [...].
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
die aus Arabien [...] wellen uns das land, das du uns eingetan hast, abdringen.
Lappenberg, Fleming. Ged. ;
Küther, UB Frauensee
366, 24
;
3.
›etw. / jn. in etw. hinein befördern‹; im Einzelnen z. B.: ›etw. (z. B. Seide) einkaufen‹; ›etw. (z. B. ein Schwert) einstecken‹; ›sich zurückziehen‹;
zu  12, (V.) 13.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
733
(
mrhein.
,
um 1335
):
Peter, duͦ din swert wider in.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
der kunig kom selber zu dem eintun
[›Einkleiden der Nonnen‹]
und man het ir die meß schon vor gesungen [...]. da tet man die nunnen ein
(›legte ihnen die Ordenskleider an‹).
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Do brugget er [...] ubern Po [...]. hat sich uf der Venedyeren vertruͤwen bi Rebeck und Pontivick ingetan, dass er wol zeschlahen waͤre gewesen.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Damasco, da der Seyden gewürck so uil zuͦ bekommen / das deren ein Kauffman bald vm͂ etlich vil tausent Ducaten kan einthuͦn.
4.
s.  6.
5.
bedeutungsverwandt zu .