eintun,
V.,
unr.1.
›jn. / etw. (Vieh) einsperren, (eng) einschließen, einfangen‹; ›(Gegner, Feinde) einkreisen, einschließen‹; häufig speziell: ›etw. (in der Regel Vieh) als Pfand einziehen, an sich nehmen‹; Wobd. / oobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
jn. eintun
›jn. verunsichern, einschüchtern‹.Wortbildungen:
eintuer
Belegblock:
Einen Eynthon haben vnd belaͤgeret. [...]. Vom feyend Eynthon oder verspert werden [...]. Eynthone begird [...] Cupido cōtracta. Eynthuͦn / Eng eynbeschliessen. [...]. Den feynd gar Eynthuͦn. [...]. Einen Einthuͦn / Jn ein bockshorn (wie man spricht) zwingen.
[Jacob Herbrot] hat auch von graff Julius [...] graff der herschaft Retz (dise) kauflich umb 40 tausent gulden einthon
(›an sich gebracht‹).
swem ez [vich] schaden tuͦt, der sol ez eintuͦn, ob er mack.
wenn ainer ainn schaden thuet mit seinem viech, das man im das einthuet, [...] und setzt darumb ain phant.
wuert aber das viech âne wissen des innthuers, richter oder ambtmans furder bracht [...], so ist der fuderbringer [...] verfallen 12 und 6 ℔ ₰.
triben si [burger] aber mehr
[Tiere]
als obstehet, daß mag man ihnen woll einthuen und davon pfandung nemmen. Schweiz. Id. ff.;
2.
›jm. etw. (z. B. das land
) übergeben, überantworten; einräumen‹; auch: ›jn. an einem Ort (z. B. in einem Kloster) unterbringen‹; Belegblock:
das des Koͤnigs Demetrij Heubtleute mit eim grossen heer [...] komen waren, die land einzunemen, die jm der Koͤnig jnngethan hatte.
GLeich wie ein Mensch der vber land zog / ruffete seinen Knechten / vnd thet jnen seine güter ein
[
gapBeheim
1343: ;
antwurtMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
averlevert;
vberantwortLang
1521: ;
übergabFroschauer
1530: ]
/ Vnd einem gab er fünff Centner. Got ist mein kelch, mein erbe guͦt, | Der mir mein teil erhalten thuͦt, | Vnd wirt mirs einthuͦn glegner frist.
welh unser ing(es)essner burger sin kind [...] ze Sefflingen
[ins Kloster]
in tuͦn wil, daz der [...]. die aus Arabien [...] wellen uns das land, das du uns eingetan hast, abdringen.
3.
›etw. / jn. in etw. hinein befördern‹; im Einzelnen z. B.: ›etw. (z. B. Seide) einkaufen‹; ›etw. (z. B. ein Schwert) einstecken‹; ›sich zurückziehen‹; Belegblock:
Peter, duͦ din swert wider in.
der kunig kom selber zu dem eintun
[›Einkleiden der Nonnen‹]
und man het ir die meß schon vor gesungen [...]. da tet man die nunnen ein (›legte ihnen die Ordenskleider an‹).
Do brugget er [...] ubern Po [...]. hat sich uf der Venedyeren vertruͤwen bi Rebeck und Pontivick ingetan, dass er wol zeschlahen waͤre gewesen.
5.
bedeutungsverwandt zu .