eintrag,
der
;
-s/-e
+ Uml.;
vor allem im Wmd. auch in der Nebenform
eintracht
(entsprechend mnd.
indracht
›Eintrag, Schaden, Hindernis‹, s. ; vgl.
Dwb, Neub.
7, 1095
).
1.
›Hindernis, Störung, Beeinträchtigung‹; speziell: ›Widerspruch, Einrede, Einwand‹; oft bezogen auf Einschränkungen von Rechten u. dgl.; wohl auch: ›Befugnis, Recht, jn. an etw. zu hindern‹;
vgl.  1.
Gehäuft rechtsbezügliche und berichtende Texte, v. a. Chroniken.
Syntagmen:
den e. abstellen, an etw
. (z. B.
an vertragsbriefen
)
für hand nemen, gegen jn. anrichten, von jm. haben, (jm.) e. (an etw.) tun
;
sich eintrags unternemen
;
jm. e. (an / in etw.) geschehen / werden, jm
. (z. B.
den untertanen
)
e. an iren hubgründen zufüren
;
etw
. (Subj.)
ane e. jm. heimfallen, j. ane e. sein, etw. ane e. halten, sich mit e. behelfen
;
ein mutwilliger e
.;
ane e. der anderen
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1486
):
hetten dieselven des goultsmidtamptz, wanne mine eicht jaire umb geweist weren, asdan indracht und reicht gehat, mich niet zozolaissen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
ist dit uns testament und lest wil, dat alle unse godere [...] dem lest levendigen bleiven sollen, also dat der lest leventiger die behalten sall [...] sonder einiches menschen indracht.
Köbler, Ref. Wormbs
313, 35
(
Worms
1499
):
[bei Ehebruch des Mannes]
die eestür vnd syn zubracht hyratguͦt [...] der frawen vñ iren Erben heimgefallen syn [...] one alle widerrede oder intrag.
Knape, Messerschmidt. Bris.
27, 69
(
Frankf./M.
1559
):
die [...] vertrags brieff / die wurden [...] also steiff verbrieffet / das daran ferrer kein exception / einrede / gesucht oder eintrag mehr / hat fuͤr hand genomen [...] werden moͤgen.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
4, 11
(
Frankf./M.
1563
):
daß den Widersprechern und Luͤgenpredigern auß der Schrifft inntrag geschehe / und ire verfuͤhrische irthumben widerlegt werden.
Küther, UB Frauensee
197, 14
(
thür.
,
1422
):
Worde ouch den obgenanten unßen chorswestern yntrag ader hindernyß an den zcynßen, [...].
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
nach der richtigung, als er nun die lehen sölt leihen, wolt er sie lang nit leihen und thet gar vil eintreg.
Sachs (
Nürnb.
1546
):
Das du uns ghorsam und gutwillig | Wolst sein, wie eim weib zimmet billich, | On wider-willen und ein-trag.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Straßb.
um 1545
):
so hab ich [hurnwirt] ihn [bischof] nu oft dafür laßen bitten, daß er mir kein intrag
[am
hurnzins
]
thu.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
daz ein yegklicher pfister [...] so uil brotz [...] bachen moge als er denn wil vnd er meint zuͦ vertriben ane der andern pfister irrung vnd intrag.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1571
):
söllichen gwalts sich sonst niemandts angemaßet untz uff die zyt, das die decanen von Savoy sich intrags undernommen.
Köbler, a. a. O.
99, 12
;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
151, 23
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
323, 3
;
Köbler, Ref. Nürnberg
312, 11
;
UB Zug
1180, 5
;
1272, 27
;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Rwb f.;
Vgl. ferner s. v.  3,  24,  4,  1.
2.
›Querfaden eines Gewebes; das Eingewobene, Eingewirkte‹;
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 13, 48
(
Wittenb.
1545
):
WEnn an einem Kleid eines Aussatzs mal sein wird / es sey wüllen oder leinen / am werfft oder am eintracht
[
Mentel
1466:
wefel
;
Froschauer
1530 /
Eck
1537:
eintrag
]
/ es sey leinen oder wüllen [...].
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1469
):
Vort so en soelen die sijdemechersen [...] anders gein lijn doin machen dan van lijnsijden ind indracht van goulde of silver.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Subtegmen Waͤffel / Eintrag.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
135
(
Genf
1636
):
eintrag [...]. Das garn / welches der Weber einscheust.
Luther. a. a. O.
13, 56
;
3.
›Einnahme, Vorteil‹;
Bedeutungsverwandte:
(
das
).

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
[die
lantschaft Wirttenberg
beklagt Verschwendung durch den Herrscher]
wie wol das fuͤrstentuͦm Wirttenberg bisshar der achtung, ouch des inkommens und intrags gewesen ist, [...], so hat er [herzog Uolrich] sich doch leider [...] mit verschwendung sines guͦts [...] dermassen gehalten, das [...].