einliz,
einlitzel,
einlitzich,
einlitzig,
Adj.
(1-2),
Adv.
(3);
zu
mhd.
einlütze, einlitze
›einzeln; einfach‹
(
Mwb
1, 1543
).
1.
›einzeln, unverbunden; nicht zusammen, gemeinsam, in einer Gruppe‹; ›allein, (jeweils) für sich‹; situative Individualität bzw. Isoliertheit kennzeichnend; bezogen auf Gebäude u. dgl.: ›allein, abseits stehend‹.
Vorw. obd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , ,  1,  1,  14.
Wortbildungen:
einlitzerweise
.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 609, 28
(
preuß.
,
1517
):
gemeiner lantschafft disze clag von unnoten
[ist],
wo aber einlitzige personen disz artickels halben eyniche beschwerung hetten, die [...].
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
16. Jh.
):
samstag darnach da zünten die veint an pei 50 dorfer und höf und ainlitz heuser an.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
ist es ein steinmetz, tuncherer, pflasterer [...], der einlutz stund aussen gewest ist, das ist alleweg zwen pfenning fur ein stunde
(an Lohnabzug).
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
wurden in aynem ainlutzigen hof [...] by den 20 wudertaffern gefangen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
/
4
):
truͦg es sich zuͤ in dem mertzen, daß ainlitzer weis etliche angriffen wurden mit dem brechen.
Ebd. (zu
1549
):
vor im send 10 edelknaben ainlitzel nachainander geritten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die dönr machent die ainlützen schâf erwerfend ir fruht; dâ wider gehœrt, daz man si zuo ainander samene under ain dach.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
als sy auff dem weg zw einer aynluczen kirchen komen, do sprach ainer zu dem anndern: [...].
2.
›(nur) einer / eine / eines; (nur) ein Einziger / eine Einzige / ein Einziges‹; die Einzahligkeit (im Gegensatz zur Mehrzahligkeit), Einmaligkeit, Ausschließlichkeit einer Bezugsgröße kennzeichnend; auch: ›einfach‹ (von Rechtsangelegenheiten); adverbial: ›einmal (nicht mehrfach)‹.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl. (Zahladj.) 2, , (Adj.) 1, (Adj.) 1,  2,  2.
Gegensätze:
, .

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
Die vier Altarlehen [...] sollen furthin, [...], nicht mehr verlihen, sunder [...], ynn den gemeinen kasten gebracht werden, Unnd dar zu alle begengnus, Jare tage, [...] und ander einlitzige stifftungen und almussen.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Uf dem bette was geleit | Ein einlitze matte, | Want er nicht me hatte.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1578
):
Ein swarz wullen einletzich
[hier wohl: ›einfach, schlicht‹]
rock mit eim absclach hinden.
Koeniger, Sendgerichte (
rhfrk.
,
1535
):
wan der seendherr kompt, soll er mit sieben man un sieben pfert komen, wan er einletzig
[hier: ›unverheiratet‹]
ist, wan er doppelt, mit vierzehn man und vierzehn pfert komen.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Von eynlicziger clage in hanthaftiger tat.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
O einlicz einfeltiges ein | Und ungeeint einfeltikeyt, | Eynigend alle ding gemeyn.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
um 1400
):
was ainer hinfúr verkŏfen wil, das sol er ainlitzig und nit zwifalt verkŏfen.
3.
›ausschließlich, nur‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Adj.) 1,  1,  3.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Einlitze ein roc was sin cleit.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1373
/
1400
):
dat man ingein Erfortz garin in sal machen under ander garrin [...]; dan man sal Erforcz garin einlitzich vercaufen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
50, 12
(
omd.
,
1487
):
[sulch irschrecklich blutvergÿsßen] war von nichte anders den aúß dem einlitzen ehbrúch
[›nur wegen des Ehebruchs‹]
Paridis mit der konigÿn helena vorbrachtt.