einleiten,
V.
1.
›etw. / jn. an einen Ort leiten, führen, bringen‹; auch bildlich und ütr.; des Öfteren auf das kirchlich institutionalisierte
einleiten
von Personen im Rahmen der Eheschließung, nach einer Geburt usw. bezogen: ›jn. (feierlich) in die Kirche, zum Altar geleiten und einsegnen‹;
zu  1, vgl.  47.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.  2.
Wortbildungen:
einleitung
1 ›das Einleiten von Personen in die Kirche‹; 2 ›Einführung in einen Text(abschnitt)‹; 3 ›das Einleiten von Wasser‹.

Belegblock:

Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
1, 233, 26
(
rib.
,
1525
):
Dergelichen sullen bruloften, kinteristen [...], inleidonge alle sonder groisse bekostonge [...] gehalden werden.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
177, 32
(
Nürnb.
1548
):
Nit einleyte vns in versuchung / Sonder erloͤse vns vom vbel.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Auff Erden hat er als volbracht, | Die Himmelport ist auffgemacht. | Mit frewd vnd jubl wird ein geleit, | Christus in seine Herrligkeit.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
die brut sprach in der minne buͦche: ,introduxit me rex in cellarium‘, der kúnig het mich ingefuͤret oder ingeleitet in sinen winkelre.
Warnock, Pred. Paulis
3, 10
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Ze ainer inlaitung und kurtze vorred diser gegenwúrtige predge, so nim ich für mich dry andechtig doctores.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eynleitung / das eynteüchlen deß wassers.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Er saczt [...] daz man die frawn nach der purd in sol laiten.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
do er [Pyrrhus] nam zue ainem weib Harmoniam [...] und wolt sich einlaiten lassen, do wart er erstochen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1606
):
nach vollendung der vier wochen [...] solle der hofwiesenwässerer den holden allen anzeigen, das sie den bach in die rechte bachfart [...] wider einleiten.
Quint, Eckharts Trakt. ;
M. Cunitia. Ur. Prop. .
2.
›jn. zu etw. bewegen, zu einem bestimmten Verhalten, Handeln anleiten‹;
zu  1, vgl.  47.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5,  1,  5,  3.
Gegensätze:
 3.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1450
/
80
):
[kunig Karl] zoch [...] von Beheym in deutzsche land und einlaittet daselbst die herren und stet mit senfften und droen, ein gemein frid zu halten.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
vil ubl verhiet
[›verhütet‹]
wurden, wo nit vil [...] hochsträfliche kupler [...] weren, welche solchem [...] gesindl zu volbringung irer puebenstuck anlaß und schlopf geben, ja auch wol raine unschuldige herzen zu solcher ungbir einlaiten täten.
Franck, Decl.
346, 17
.