einlaufen,
V., unr. abl.
1.
›an einen Ort (z. B. in ein Gebäude), zu jm. hin laufen, hineinlaufen; wo auftreten, eindringen‹; auch ütr.: ›sich ereignen, eintreten‹ (von Geschehnissen, z. B. von
schade
gesagt); in der Schifffahrt: ›an einem Ort (in der Regel einem Hafen) einfahren, eintreffen, ankommen‹;
zu  2, (V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, (V.) 1.
Syntagmen:
j., ein schade
(Subj.)
e
. (absolut);
j
. [wohin] (z. B.
in einen hafen, ein haus, zu jm
.)
e., js. hochmut gen holz e., jm. in sein haus e
.
Wortbildungen:
einlauf
1 ›(gewaltsames) Eindringen; Einfall‹;
einläufer
›Eindringling‹.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
189, 34
(
thür.
,
1474
):
ist dy sache [...] also beteydinget worden, daz sich dye inlouffer unde frevelere gesatczt haben daz gerichte vorzcustende.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
178v, 3
(
Leipzig
1588
):
Ein Mensch der keines trewen Raths pfleget / ist wie eine alte Stad / da alte Mauren nidergeworffen [...] ligen / da jederman einlauffen vnd schaden mag.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Was [gelück] heut geyt, kans heint wider nemen | Und seinen besitzer beschemen, | Daß im sein hochmut und sein stoltz | Verschwindet und laufft ein gen holtz.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
[Regieanweisung:]
Jahnn, der Bott, laufft ein
[›tritt auf‹]
vnd schreit kleglich: [...].
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
es was allen der aller boͤste vnd schwerer ein lauff der vbel.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
ein guͦter sicherer Port [...] inn den wir gern frisch Wasser zufassen weren eingelauffen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1431
):
ob ein man gejagt würdt von eins panrichter wegen, këm ingelaufen in ein haus, so sol im der selb nicht nacheiln.
Mell, Steir. Weinbergr.
113, 14
(
smoobd.
,
1543
):
An dem perktaiding sol man anzaigen [...] eingriff, einleuf, frävel und gwalt.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
wer dem andern inlauft in sein haus oder under sein trauf fräventlich mit gewerter hand, ist dem gericht 52 ℔ verfallen.
Qu. Brassó
5, 445, 36
(
siebenb.
,
1620
):
an einem Sonntag [...] ist ein grosse Erdbiwung gewesen, dass ein grosser Schaden ist eingelauf
(›eingetreten‹).
Peil, Rollenhagen. Froschm.
169, 3865
;
Grosch u. a., a. a. O.
190, 2
;
Rauwolf. a. a. O. .
2.
›wohin fließen; in etw. münden‹ (von fließenden Gewässern);
zu  2, (V.) 10.
Wortbildungen:
einlauf
2,
einlaufflus
.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Darumb ließ er sich auch selbst durch die eynlauffende Wasserstroͤhme deß Oronoke nach Trinidado fuͤhren.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eynlauff [...] vnnd außbruch der flüssen in das meer / Außgang.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
diser [...] ist ein [...] seh [...] im landt lügende, wölche ob düe 72 innlaufflüs [...] haben solle, und hat nicht mehr dann einen auslauf.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
ins mer, da die Donau an siben enden einläuft.
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
227, 5
.
3.
s.  6.
4.
›die gegnerische Waffe unterlaufen‹ (fechtsprachlich);
zu  2, vgl. (V.) 15.

Belegblock:

Wierschin, Liechtenauer. Fechtk.
103, 26
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Laufft man dir eynn, so treyb den vndern schnitt in sin arm.
Ebd.
99, 25
.