einigen,
V.
1.
›sich / etw. mit etw. / jm. vereinigen, (fest) verbinden; eins werden, ineinander aufgehen‹; als part. Adj. geeinigt
auch: ›identisch, vollkommen übereinstimmend‹; Älteres und mittleres Frnhd.; meist Texte der Mystik.
Belegblock:
Swenne sich Jêsus mit dirre rîcheit und mit dirre süezikeit offenbâret und einiget mit der sêle.
sô sol des guoten menschen wille alsô gar mit gotes willen ein und geeiniget sîn, daz der mensche daz selbe mit gote welle.
Alz si [sel] gesterket ist in got, so wirt si gefuret von dem heiligen geist in daz pild und dar geeiniget.
daz wir dazu geschaffin sin daz wir fon gnadin mugin geeingit werdin Godis geiste.
Ebd.
110, 11
: Dyonisius: ,di ubirstin dinc irgizin sich uf di nidirsten und di nidirstin in di ubirstin und einigin sich in dem ubirstin‘.
O einlicz einfeltiges ein | Und ungeeint einfeltikeyt, | Eynigend alle ding gemeyn, | Dinent zu unser sicherheyt.
Hab flizz och zuͦ dinem ussren menschen, daz der geainiget werd mit dem inren mit underzogenheit aller vihlicher gelústen.
O unser got und unser vatter, dem wir von recht geeyniget
[›zugeeignet‹]
sint, dem wir nit entwichen mügen. daß in solchem stand wie Adam und Eva [...] wir [...] leben sollen [...]; nicht in hurerei, unlauterkeit, laster und schanden, sonder in dem weg, wie gott mann und frauen zusamben hat geben, also daß sie einander eigen seindt, [...] eines dem andern verpflicht, verbunden und geeiniget und beraubt des freien willen.
nichcz ist, daz also got gleichmacht vnd ainigt, sam volchumer warer frid in der sel.
verwunder dich andaͤchtigkleich, das jn Cristo das erst begynne zuͦ gefuͤgt vnd geainigt ist dem aussern vnd lesten, got mit menschen, ewigs mit zeitleichem.
2.
›sich mit jm. einigen, mit jm. übereinkommen‹; ›einen (rechtlichen) Streit beenden, beilegen; streitende Parteien versöhnen‹; Belegblock:
kan das kind des kaufs nicht gehalten, so sol sich das kind [...] mit seinen widersachen umb den kauf einigen nach erkantnus biderleut.
haben wir sie [gewercken] [...] durch nachfolginden aussatz geeinigt und vertragen.
Wortbildungen:
einigung
Belegblock:
Wann die nachbauren [...] ains seien und ainigen wöllen, so solle es meines genedigen herren schultheis [...] ansagen.
Ebd.
31
: So solle der herr zu sant Steffan denselbigen tag der ainigung gewertig sein und die mall
[›Gerichtsversammlung‹]
halten und hegen. zu diesem herbst eynigt man am sontag nach Francisci.
damit ob disem allem mit flyß gehalten [...] und die überträtter gestrafft werdindt, so söllend die pfander, so iährlich (wann man einiget) gesetzt werden, [...].
Engel, a. a. O.
268, 1
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