einheimisch,
Adj.
1.
›aus dem Bezugsraum stammend, einheimisch, (in einem Rechtsbezirk) ortsansässig‹; auch: ›bekannt‹;
zu  5,  1.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  3,  2,  3, ,  6,  1.
Gegensätze:
 1, .

Belegblock:

Kollnig, Weist. Schriesh.
214, 18
(
rhfrk.
,
1606
):
Über daß und zum 6. frembde ankommende (und einheymische) personen, die gemeinschaft begehrend [...] uff und anzunemmen.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
worde abir ymand, der nicht inheymisch adir dingpflichtig were, syn gut vorsprochen unde irclaget [...], der mag sich wedir dorczu czihen, also das her swere, das her usz dem lande also ferre gewest sey.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1519
):
Ein yeder sol auch, er sey einheimisch aber auslendisch, frei schenken breuen backen schlachten.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Hört zu, ir außerwelten männder, | Ir inhaymischen und außländer.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein Eynheimisch übel oder vnglück / aufruͦr die sich zwüschen burgerē oder land leüten erhebt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
und ist inen in solichen schweren kriegs⸗ und inhaimischen leuffen die besetzung des rats und gerichts sampt den raisen und botschafften zu verrichten auch beschwerlich gewesen.
also daß die inhaimischen und burgerlichen sachen durch die klain antzal des rats [...] nicht wol und stattlich haben mögen verrichtet werden.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
338
(
oobd.
,
1607
/
11
):
4 stuckh frembd und inhaimisch holtz.
Moscouia
B 4v, 32
(
Wien
1557
):
Alle weil die gebruͤeder also in strit gestanden / ist nichts der gedechtnuͤß wirdigs durch sy gehandelt worden / es wolte dan̄ ainer [...] ainhaimische krieg hoͤren.
Vgl. ferner s. v.  1, .
2.
›zu Hause, im Lande‹; generalisierend: ›anwesend‹;
zu  5, vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. (Adv.) 1.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
wenn man sterben sol oder den hals darstrecken, da ist CHRJstus nicht einheimisch noch vorhanden.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
Und machte sich, daß der vorgenannte graf Johann nicht einheimisch war, und der graf von Wittgenstein stellte sich und zoge graf Johannen in sein land und brande.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
325, 38
(
thür.
,
1474
):
unde hat zcwene noidscheyderere zcu deme richter gesant, die [...] den richter gebethen, des zcu gedenngken, [...] daz Hentczen Bergkichtis frouwen in sollichen sachen lege [...] das sy nicht komen konde, unde ir wert nicht selbist inheymsch waz.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1552
):
den gemainen herrn und gesellen von geschlechtern diser des hailigen reichs stat Augspurg, sovil derselben gegenwertiger zeit inhaimisch bei der hand gewest und erschinen.
Roder, Stadtr. Villingen .
3.
›häuslich, zum Haus gehörend‹;
vgl.  1,  2.
Phraseme:
einheimische tiere
›Haustiere‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1.

Belegblock:

Köbler, Ref. Nürnberg
382, 7
(
Nürnb.
1484
):
Vō scheden durch vermelte oder vnuermelte ynhaimische tier gefugt.