eingezogen,
part. 
Adj.
›still, demütig, sittsam‹; in religiösem Kontext darüber hinaus auch: ›weltabgewandt, in sich selbst zurückgezogen; in Kontemplation‹;
zu (V.) 2.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Gegensätze:
 1, .
Syntagmen:
j. e. sein / werden
;
sich e. halten
;
der eingezogene sin / wille, ein eingezogenes gemüt / leben
.
Wortbildungen:
eingezogenheit
.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
wenn man predigt von eynem zuͤchtigen eyngezogenem leben, so will die wellt bald daruff fallen und eyne leytter gen hymel bawen.
Ebd. (
1529
):
Wem dienen sie aber mit solcher casteiung und eingezogenheit, [...]?
Ebd. (
1545
):
Drumb sol dich dein ehr, gewalt nicht auffblasen, Das du dich brustest, [...] gedenck, das du eingezogen seiest, brauchs recht.
Strauch, Par. anime int.
47, 26
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz man abegeschedin si, daz ist ein, daz andere, daz man abe si gezogin und geloist und ingezogin si.
Sermon Thauleri
15va, 12
(
Leipzig
1498
):
Der meister was so sere ein getzogen das er des veindes weder sach noch hortte.
Sachs (
Nürnb.
1544
):
Mein gmahel, es wer mein gemüt, | Meins hertzen wolgfallen und wil, | Das du einzogen werst und stil.
Goldammer, Paracelsus
7, 170, 2
(
1530
):
got hat kein wolgefallen an dem freien willen, sonder im eingezognen willen.
Vetter, Pred. Taulers ;
Jostes, Eckhart
56, 6
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 345
.
Vgl. ferner s. v.  1.