eingeisten,
V.
›sich im Geist manifestieren‹; trans.: ›jn. inspirieren, jm. den Geist, das Leben einblasen‹ (vom Schöpfergott gesagt); ›jm. etw. zu tun eingeben‹; negativ konnotiert: ›jm. etw. Böses einflüstern‹; auch subst.;
zu  1,  2.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2a.
Wortbildungen
eingeistung
(dazu bdv.: ; s. auch ).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
[dô sach man] von Almanien pilgerîn | zu Prûzinlande varen în, | als in daz got îngeiste | mit genâdin volleiste.
Luther, WA (
1531
):
Es ist auch nicht des Babsts geist (den er den Tewffel nennt), Sonder der heylig geist Gott selbst, Durch welches eingeistung die eyne gestalt yn entpfahung des Sacraments eingesatzt.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
orhein.
1520
):
nam der herr das ertrich, formieret den lib des menschen und ingeistet in sin angesicht den geist des lebens.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
also dicke also der mensche herinloget [...] und hie zuͦ Gotte keret, also dicke wurt ein vereinunge do und ein ńwe ingeistunge des heilgen geistes in eime iegelichen oͮgenblicke.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
was den andern pfligt zuͦ geben teglich vbung vnd trachtung in der ee · das hat in eingegeistet der heilig geist.
Warnock, Pred. Paulis
5, 75
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Do hat gott die sel geschaffen und die dem lib ingegaistet durch sin göttlich allmachtikait.
Ebd.
22, 5
:
wie der bös gaist mit sinem ingaisten niderleit daz insprechen gott des hailgen gaistes.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
47, 27
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
in dekeiner andern wis ist si sinem libe ingegeistet denne die sele den andern menschen ingegeistet si von anegenge.
Steer, Schol. Gnadenl.
6, 38
(
moobd.
,
15. Jh.
):
dar durch sy [...] von falschen geysten ein gegeystet vnd betrogen werden.
Reithmeier, B. v. Chiemsee , 4c (
München
1528
):
Das vierd eingegeist [...] wort ist zuouersteen bey disen wortten des herren.
Höver, Bonaventura. Itin. B
49
;
472
;
Voc. Teut.-Lat.
f viijv
;