einflus,
der
;-(e)s/einflüsse
.›das Einfließen, Einströmen, Eindringen‹; nur vereinzelt konkret auf Wasser bezogen: ›der Zufluss‹; in mystischer Rede überwiegend als Bild und Metapher für das göttliche Wirken in der Seele; speziell mit Bezug auf das Wirken des Heiligen Geistes auch: ›Inspiration, Eingebung‹; ütr., vor allem auf die physikalische Wirkung astronomischer Bezugsgrößen, selten auf das Handeln einzelner Personengruppen (z. B. der Geistlichen): ›Einfluss, wirkende Kraft‹; auch: ›Macht‹; vereinzelt in medizinischen Kontexten: ›Ausbruch einer Krankheit‹;
zu .
Überwiegend Texte mit metaphysischer Thematik (Physik, Astronomie, oft Mystik).
Syntagmen:
j., die sele
(Subj.) den e. (blos) empfangen
, imaginatio den e. geben
, der mond e. haben
, die hochfart den e. weren
, j. die einflüsse in sich trinken
; der e
. (Subj.) etw. dichten
; j. des einflusses brauchen, das herz der (götlichen) einflüsse empfänglich sein
; etw. in dem e. empfangen
, j. jn. mit e. erweichen
, Astronomia
(Subj.) mit e. helfen
; der e. der gnade / krankheit / natur, des gestirns / wassers, der planeten, der kraft der sterne, des heiligen geistes, des guten
; der e. von got
; der gewaltige / götliche / minnigliche / taugenliche / wirkende e
.Belegblock:
Aber wyr, die wyr seyne glieder sind und seynes eynflus mehr brauchen solten, sind des beraubet und abgehawen und gleych wie wyr dancken sollen der gnade, die wyr gehabt haben.
Nû wirf dich zemâle ganz under got, sô enpfæhest dû götlîchen învluz zemâle und blôz.
Die propheten, die da wandelten in dem liechte, die bekantten vnd funden die heinliche warheit In dem în flvzze des heilgen geistes.
dâ von stât ez [daz herze] in der obersten einförmicheit mit gote und ist ouch aller enpfenclîchest des götlîchen învluzzes.
tak unde nacht der zirkel glicht, | als in min
[der Natur]
influß hat geticht. ,die hochuart ist ein geswulst des hertzen‘, die den jnfluͦsse wëret des guten.
Astronomia, des gestirnes meisterin, hilfet da nicht mit irem sterengewalte, mit einfluße der planeten.
hi sagit meister Eckart fon gotlicher herschaft und [...] wi di sele sinen influiz inphehit.
dis sint die hindernisse des goͤttelichen minneclichen influsses des edelschatzes der do verborgen blibet.
so gibt imaginatio, cupido und actio den influß der krankheit.
Was craffte ouch der mone hat | So er In yedes zeichen gat | Was influsse vnd neygen.
Der ainung götlicher nature mag weder zü nach ab gen, aber iedoch kumet er henider mit aim taugenlichen ïnfluß, der von jm flußet, vnd also mag nit des menschen beschaidener gaist v̈ber sich erhaben werden.
so sachet si [die gegenwúrtikait gotes] doch wol ainen willigen zuͦker in iaͮmer, in dem die sele enphaͤngklich wirt der gnaͮden influss.
darwider würt dem menschen schnell | zuo erznei geben seiner sel | von des hailigen gaists einfluss | die gab der gottlichen verstantnuss.
ander träum die koment [...] von dem einfluz der stern kreft und etleich von dem einfluz des götleichen gaistes.
der geistlich stand, als der ober tail, solt regieren vnnd mit seinem geistlichen einflus die layen, als den vndern tail christenlicher kirch, erwaickhen vnd zuo got helfen bringen.