eindrücken,
eindrucken,
V.
– Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›etw. in etw. / jn. hineindrücken, -pressen‹; in 1 Beleg auch: ›wiederkäuen‹; überwiegend ütr.: ›jm. etw. eingeben‹; ›jn. belehren, jm etw. eindringlich vermitteln, einprägen‹; vgl.  1, I (V.), 1; 10.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  5, , ,  5,  2,
2
 2,  5,  4.
Wortbildungen:
eindrückig
›eindrücklich, nachvollziehbar‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
er wolte gerne das erste Gebot seinen Juden und sonst allen Menschen tieff eindrucken, darumb widerholet er so offt die wort desselbigen Gebots.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
als ein bilde lobet sînen meister, der im îngedrücket hât alle die kunst, die er in sînem herzen hât.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wan got selber disen sâmen îngesæjet und îngedrücket und îngeborn hât.
Schmidt, St. Kastorst.
2, 469, 20
(
mosfrk.
,
1465
):
so ist der gemeynde doch not, das sie eyn wissen darin haben und yne laisßen indruckich sin, [...].
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
105
(
pfälz.
,
1436
):
Doch der almechtig got von hiemelrich hat des menschen sele in jrer geschöpffde jngedrückt ein liecht.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
206, 18
(
Nürnb.
1548
):
das Euangelion [...] muß vom himel herunter durch den Son Gottes offenbaret / vnnd darnach aller erst durch den heiligen geist in die hertzen ein gedruckt [...] werdē.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wann ernstlich das do ein truckt
[
Mentel
1466 /
Eck
1537:
eintruckt
; nd. Bibel 1478:
aberkouwet
;
Luther
1545, 3. Mose 11, 4:
widerkewet
]
vnd hatt die claw [...].
Warnock, Pred. Paulis
6, 43
(
önalem.
,
1490
/
4
):
daz er [got] im [dem menschen] sinen götlichen adel und byldung intrukt.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
10v, 31
(
Zürich
1521
):
hat er [Christus] jnen [...] mit vil vnderwysungen / ingetruckt vn̄ emsig fürgehalten die lieby vnd einhellikeit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Den kinden die leer Eyntrucken.
2.
›einen Abdruck, ein Bild von etw. erzeugen, hinterlassen‹; ›jm. / e. S. etw. aufprägen‹; ütr.: ›prägend auf etw. einwirken‹; zu  1, I (V.), 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,  4.
Wortbildungen:
eindrücker
›prägende Kraft; Schöpfer‹,
eindrückung
›Ausprägung einer bildlichen Vorstellung‹,
eingedrüktheit
wohl ›Abbild (einer Erscheinung, einer Empfindung) in der Seele‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
/
1
):
gleich wie ein solch brantzeichen ist nit recht angeporn noch gewachszen, szondernn mit gewalt von auszen eingedruckt.
Alberus, Barf. (
Wittenb.
,
1542
):
auff dem selben Berge / hat Christus Francisco seine Fuͤnff wunden eingedruckt.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
in wirt aber wol gegeben ein glîchez bilde einer îngedrücketheit.
daz bilde der kunst ist ir [der sêle] natiurlîche îngedrücket.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
106
(
pfälz.
,
1436
):
zu glicher wise als von einem jngesigel jngetrückt wirt jn das wachse ein bilde.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 6
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
eindrücker der allerhöchsten formen; [...] erhöre mich!
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Der Oelberg vnd deß HErren Tritt, | Die dort eindrucket, | Bsach er vnd hett kein gnuͤgen mit.
Höver, Bonaventura. Itin. A
354
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
so nun dy begriffen gestalltnüss [...], dy in der mitt ist geporen vnd darnach dem glyd eingedrukt vnd durch dyse eindrukhumb belayttet oder füert in seinn anfankh.
Strauch, Par. anime int.
51, 1
;
114, 16
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 55
.
Vgl. ferner s. v.  1.