einbruch,
der
;
-(e)s/-Ø
+ Uml.
1.
›durch Einbrechen des Bodens entstehende Vertiefung; Krater‹; ütr.: ›Nachgeben‹; ›Zusammenbruch (geistig, mental, konstitutionell)‹;
vgl. (V.) 3.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.  1, (
die
5, .

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Múgent ir nút geistlich zuht gentzlich widerbringen, so ahtent iemer, daz nút ablasses noch swaͤres inbruches under úch geschehe.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Einbruch / (der) groß eingefallen loch der Erden.
2.
›gewaltsames, unaufhaltsames Eindringen‹; mit Bezug auf den Zeitpunkt eines Geschehens auch: ›Ausbruch; Eintritt‹; militärisch: ›Angriff, Ausfall‹; resultativ auch: ›Bresche, Schneise‹;
vgl. (V.) 13.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  4,  3,  9, ,  3, (
der
3.
Syntagmen:
j. / etw
. (z. B.
die narheit
)
einen e. tun
;
der e. des streits, der wasserflut
;
der grosse e
.;
die pforte, das moment des einbruchs
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Erhalte mich mit trewem muͦt | Fuͤr einbruch schwerer wasserfluͦt.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
so bleibt uͤbrig der angulus Orientis auff daß moment deß einbruchs centri penumbræ in die Erdschei⸗ben.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass durch dis offenliche disputation zuͦ kristlicher friheit und frîer ler ein grosser inbruch ist erobret worden
(im Sinne von: ›dem Eindringen der Lehre ist Bahn gebrochen geworden‹).
Jörg, Salat. Reformationschr.
67, 13
(
halem.
,
1534
/
5
):
Dann es jst Lutrers anfang gsyn / und die port sins jnbruchs / wider den ablas.
Ebd.
100, 18
:
Sind allso solcher jrrung und widertoufs fuͤrer und patronen [...] gsin / und han jren jnbruch tan / um das fünf und xxvj jar.
Lemmer, Brant. Narrensch.
99, 53
(
Basel
1494
):
Vnd [die Türcken] duͦnt eyn jnnbruch / wann sie went | Vil bystum / kyrchen sint geschent.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Daz dritt, das vor dem inpruch des streitts sol beschechen, das man [...].
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
3.
›schicksalhaftes Geschehen; Wende, Veränderung‹; häufig negativ konnotiert: ›Wende zum Schlechteren; Heimsuchung‹; ›Unglück; Schaden‹; mit Bezug auf das Handeln von Personen: ›Eingriff in bestehende Rechtsverhältnisse‹; speziell auch: ›Rechtsbruch, -verletzung, Missbrauch‹;
vgl. (V.) 12.
Gehäuft wobd.
Phraseme:
ane einbruch
›unverändert, wie gewohnt‹.
Bedeutungsverwandte:
(
der
1; vgl.  4, ,  1, (
das
3, .
Syntagmen:
einen e. erweisen / machen / spüren
,
e. S
. (z. B.
der münze / stat
)
e. bringen / tun
;
der e
. (Subj.)
der christenheit werden, mit geistlicher hilfe beschehen
;
der grosse / teuflische / unmenschliche e
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Jnn des kan ich den Cappellanen und Priestern, [...], nicht anders rathen, denn das sie [...] daneben ettliche mesße fallen lassen und sewberlich mit der tzeytt eyn eynbruch machen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Daß kein einbruch in vnsern tagen, | Auch kein auszug, noch jammerklagen, | Auff vnsern gassen werd gespuͤrt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1460
):
so mocht er im selbs solche lehen von verseumpnüs wegen, [...], zu eygenen und damit der stat ein einbruch tun.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
da ein einbruch beschach und von denn orden bebst und cardinal worden, do wart der hoff verenndert.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
das der hailgen cristenhait großer inbruch wolt werden und das hailig schiffli st. Peters von sölichen unwetter versinken wolt.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1458
):
by semlichem guttem regiment wir in hanthaben, schuͥtzen vnd schirmen wellen one inbruch.
Jörg, Salat. Reformationschr.
295, 10
(
halem.
,
1534
/
5
):
Da nun aber clagt der landtvogtt jm Turgoͤw / das jmm etlich gar unghorsam waͤrend / ouch die fasnachtshuͤner nit gen wettend [...] jr jnbrüch damit zuͦ erwysen.
Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
ein solcher inbruch soll gschaͤhen mit geistlicher vnd waͤltlicher prelaten rat vnd hilff.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .