einbruch,
der
;-(e)s/-Ø
+ Uml.1.
›durch Einbrechen des Bodens entstehende Vertiefung; Krater‹; ütr.: ›Nachgeben‹; ›Zusammenbruch (geistig, mental, konstitutionell)‹; vgl. (V.) 3.
2.
›gewaltsames, unaufhaltsames Eindringen‹; mit Bezug auf den Zeitpunkt eines Geschehens auch: ›Ausbruch; Eintritt‹; militärisch: ›Angriff, Ausfall‹; resultativ auch: ›Bresche, Schneise‹; Syntagmen:
j. / etw
. (z. B. die narheit
) einen e. tun
; der e. des streits, der wasserflut
; der grosse e
.; die pforte, das moment des einbruchs
.Belegblock:
Erhalte mich mit trewem muͦt | Fuͤr einbruch schwerer wasserfluͦt.
so bleibt uͤbrig der angulus Orientis auff daß moment deß einbruchs centri penumbræ in die Erdschei⸗ben.
dass durch dis offenliche disputation zuͦ kristlicher friheit und frîer ler ein grosser inbruch ist erobret worden
(im Sinne von: ›dem Eindringen der Lehre ist Bahn gebrochen geworden‹).
Dann es jst Lutrers anfang gsyn / und die port sins jnbruchs / wider den ablas.
Ebd.
100, 18
: Sind allso solcher jrrung und widertoufs fuͤrer und patronen [...] gsin / und han jren jnbruch tan / um das fünf und xxvj jar.
Vnd [die Türcken] duͦnt eyn jnnbruch / wann sie went | Vil bystum / kyrchen sint geschent.
3.
›schicksalhaftes Geschehen; Wende, Veränderung‹; häufig negativ konnotiert: ›Wende zum Schlechteren; Heimsuchung‹; ›Unglück; Schaden‹; mit Bezug auf das Handeln von Personen: ›Eingriff in bestehende Rechtsverhältnisse‹; speziell auch: ›Rechtsbruch, -verletzung, Missbrauch‹; Gehäuft wobd.
Phraseme:
ane einbruch
›unverändert, wie gewohnt‹.Syntagmen:
einen e. erweisen / machen / spüren
, e. S
. (z. B. der münze / stat
) e. bringen / tun
; der e
. (Subj.) der christenheit werden, mit geistlicher hilfe beschehen
; der grosse / teuflische / unmenschliche e
.Belegblock:
Jnn des kan ich den Cappellanen und Priestern, [...], nicht anders rathen, denn das sie [...] daneben ettliche mesße fallen lassen und sewberlich mit der tzeytt eyn eynbruch machen.
Daß kein einbruch in vnsern tagen, | Auch kein auszug, noch jammerklagen, | Auff vnsern gassen werd gespuͤrt.
so mocht er im selbs solche lehen von verseumpnüs wegen, [...], zu eygenen und damit der stat ein einbruch tun.
da ein einbruch beschach und von denn orden bebst und cardinal worden, do wart der hoff verenndert.
das der hailgen cristenhait großer inbruch wolt werden und das hailig schiffli st. Peters von sölichen unwetter versinken wolt.
by semlichem guttem regiment wir in hanthaben, schuͥtzen vnd schirmen wellen one inbruch.
Da nun aber clagt der landtvogtt jm Turgoͤw / das jmm etlich gar unghorsam waͤrend / ouch die fasnachtshuͤner nit gen wettend [...] jr jnbrüch damit zuͦ erwysen.