einander,
enander,
auch
anander,
Pron.;
Zusammenrückung aus
ein
(Zahladj.) und
2
ander
, gelegentlich noch flektierte Formen wie
einanderen
;
zur Wortgeschichte vgl.
Dwb, Neub.
7, 501
 f.
›einer dem anderen; gegenseitig, wechselseitig aufeinander bezogen‹; auch in der Funktion reziproker Personalpronomina wie
uns, euch, sie
: ›einander‹; überwiegend mit Präpositionen zur Spezifizierung der wechselseitigen Bezogenheit:
an, gegen, in, mit, nach, ane, über, um, unter, von, wieder, zu
mit der Tendenz zur Univerbierung; vereinzelt adverbial: ›gesamt, vollständig‹;
vgl. (Zahladj.) 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  12,  1.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Sihe Thoma, finden wir einander hier?
Luther, WA (
1524
):
Also werden wyr ynn eynander geflochten, das eyner den andern hilfft, wie uns Christus geholffen hat, Wilchs geystlich eynander essen und trincken heist.
das man jm Chor umb einander
[›abwechselnd, respondierend‹]
singet.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz ist mîn gebot, daz ir iuch under einander minnet.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
122, 4
(
rhfrk.
,
um 1435
):
vnd liessent den konnig vnd die konnigynne jn yrme bette bij eynander.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
von wegen deß jnnerlichen Kriegs / den sie selbst wider einander fuͤhreten.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
35, 35
(
omd.
,
1487
):
Szo man vnd weipp [...] nicht einander helffenn, müssen sÿe gemeinlich vorterbenn.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
In dem selbin jare erhubin sich ouch zu Erforte zwe grosse füer noch eynander [...] do vorbrante der fleischawir gasse mit eynandir.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
125, 22
(
thür.
,
1474
):
sechß addir syben jar nach eynander.
Gille u. a., M. Beheim
70, 180
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
all engel mit einander | Sich saczten wider Luczifer.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
249
(
Nürnb.
1517
):
Darum mögen und söllen wir einander helfen.
Lauater. Gespaͤnste
19v, 25
(
Zürich
1578
):
Die künig sind selbs vneins mit einanderē wordē / vnd habind eināderē geschlagē.
Morrall, Mandev. Reiseb.
11, 6
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
der berg [...] schaidet Macedonia und Tratziam von anander.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1418
/
9
):
die tetten vil groß schaden an ainander mit nam und prand.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
sie assen mit enandern zu nacht.
Klein, Oswald
73, 23
(
oobd.
,
vor 1408
?):
wenn kom wir zu ainander me?
Quint, a. a. O. ; ; ; 4; ;
Lauchert, Merswin ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
479, 7
;
Munz, Füetrer. Persibein
133, 1
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
38a, 32
.
Vgl. ferner s. v.  10,  1,  8,  16,  7.