einäug,
einäugig,
einäuget,
Adj.
›nur ein Auge habend, einäugig‹; im Sinne sozialer Stigmatisierung negativ konnotiert;
zu (Zahladj.) 2a,  1.
Wortbildungen:
einäugin
(abwertend von weiblichen Personen gesagt?).

Belegblock:

Luther, WA (
1524
/
7
):
Zum 3. so sol man ein soͤlch Schaf nemen, da kein feil an ist, als das [...] eineugig, schebicht oder reudig were.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
139, 2988
(
Magdeb.
1608
):
Denn wo man findt viel blinder geste / | Da ist der eineugig der beste.
Alberus
ii iijr
(
Frankf.
1540
):
Cyclops, eineugiger Riß.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Weyl er ist auch so ungeschaffen, | Großmäulet, bucklet, darzu hincket, | Einäuget und eim bock gleich stincket.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
bi ainem botten der ainoͤg waͤre oder hofroht und dú nas krumb [...] waͤre.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einoͤug / [...] / Einoͤugig (der) Der eben ein aug hat. [...]. Einoͤugin (die) Lusca.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Also findt man allenthalben [...] leut, die gern was stattlichs verlieren, das ain anderer gar verdürb, oder ainöuger begerte zu sein, domit (ain) ander gar blind were.